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871

•■••«§*• Ein guter Bekannter. -G^°-

-°^K- Selt'stbewntzt.

Dame: Um Gotteswillen, Sie haben die reizende Venus fallen lassen?
Zimmermädchen: Na, was thut das! Haben wir doch noch eene!
Dame: Noch eine?

Zimmermädchen: Natürlich! — Sehen Sie mal mich an!

A. : Kennen Sie den Herrn da drüben?

B. : Das ist der reiche Bankier Seligsohn; dem habe ich erst kürzlich
den Kopf gründlich gewaschen.

A. : Wie ist denn das zugegangen?

B. : Ich bin nämlich sein Barbier.

Nante über die Streiks.

Ick kann et nich anders leugnen, als det wir Arbeiter manchmal den
Rummel jar nich bei't richtije Ende anfassen. So sagen wir zu eene Arbeits-
Jnstellung jlcich Streik, während unsere Jegner det in ihre jebildeten
Sprache Ferien, Urlaub, Sommerfrische nennen.

Briefkasten.

Aus unseren Leserkreise wird angefragt, wo sich Jlorian
Paul (s. Zt. nach Amerika ausgewandert) heute aufhält.

Eifriger Agitator in Bernbnrg. Im Juliusthurm
in Potsdam liegen 120,000,000 Mark in Gold für „alle
Fälle". — Die fünf Milliarden sind längst futsch.

Mehrere Leser in Wilhelmshaven Der ungeheure
Blödsinn, der auch an dem diesjährigen „Sedansfeft" gesprochen
worden ist, findet seinen Kulminationspunkt in Wilhemshaven
beim „Sedanskommers". Wunderschön ist die Stelle, wo es
bei der Vertheidigung Wilhelmshavens heißt: „Ermüdet sind
unsere blauen Jungens. Ihr Alten dann heraus, damit sie
eine Stunde schlafen können. Wenn er, der Feind, dann
kommt, und will ins Meer uns werfen, ist Jugend wieder
frisch und packt ihn dort, wo der Löwe den Tiger packt, und
wirst ihn in die „Made". Luther würde gesagt haben, „der
Graf packt den Feind von hinten, dann hat er gleich Sennes
und Salsen dazu".

Arne Veit.

Reime des geistige» und öffentlichen ledens.

Neunter Jahrgang.

Erscheint wöchentlich einmal.

Das Sozialistengesetz, unter dessen Regime die „Neue
Zeit" vor acht Jahren gegründet worden, geht mit dem
1. Oktober zu Ende. Dies Datum bedeutet einen wichtigen
Wendepunkt für die gesammie den Juteressen des Proletariats
dienende Presse. Für den Nnterz--ichneten wird es Veran-
lassung, eine Reihe von Veränderungen in der „Neuen
Zeit" vorzunehiuen, so weitgehender Natur, daß eS noth-
wendig ist, mit deren Jnslebentreten auch einen neuen Jahr-
gang beginnen zu lassen.

Die Raumverhältnisse unserer Revue entsprachen bisher
einer Zeit, in der die Sozialdemokratie in dem Kampf um
ihre Existenz fast ganz aufging. Mächtig ist diese seitdem
gewachsen, und nicht nur in Deutschland', neben dem Kampf
ist damit die sozialistische Jorschnng wieder in den Vorder-
grund getreten, ihre Bedeutung und das Interesse an ihr
sind gestiegen. Das Material wuchs, das die „Neue Zeit"
zu bewältigen hatte, ihr Raum wurde ihr zu eng. Nicht
blos Redaktion und Mitarbeiter, auch die Leser werden das
in der letzten Zeit empfunden haben. Durch eine Vermehrung
der Bogenzahl würde nicht viel erreicht werden. Wir ver-
suchen daher die Erweiterung in der Form vorzunehmen, daß
wir die „Neue Zeit" in eine Wochenschrift umwandeln.

> Sie wird vom 1. Oktober dieses Jahres an in Wochenheften
von je 32 Seiten im bisherigen Jormate erscheinen.
I Der Karakter und die Tendenz der „Neuen Zeit"
werden durch diese Veränderungen nicht berührt. Sie bleibt,
! was sie von Anbeginn gewesen, ein Organ der Kritik
und Jorschnng des wissenschaftlichen Sozialismus,

! eine Nevue, die von diesem Standpunkt aus das Leben und
! Weben der heutigen Gesellschaft wie das Werden der
kommenden in allen Erscheinungen, in denen diese
Prozesse sich äußern, verfolgen soll.

Wir haben die Erfahrung gemacht, daß die geistige Kost,
welche die „Nene Zeit" ihren Lesern bisher vorgesetzt,
demjenigen Theil des deutscher! Proletariats nicht zu schwer
i ist, der die Tagespolitik an der Hand der sozialistischen Presse
verfolgt und dadurch zu selbständigem Denken herangezogen
! ist. Die neue Erscheinungsweise gestattet uns, diese Kost zu
würzen; sie gestattet uns, ohne Verzicht auf die wissenschaft-
I lichen Aufgaben der „Neuen Zeit", ihr jeden doktrinären
i Zug zu nehmen, sie anziehender, abwechslungsreicher
j und interessanter zu gestalten, ohne sie zu verflachen oder
ihr wissenschaftliches Niveau zu senken.

Durch die Gewinnung einer Reihe ständiger Mit-
arbeiter (die Herren August Bebel, E. Bernstein,
Max Schippe! u. A.) wird es ermöglicht, die bedeutenden
Zeitfragen rasch in den Bereich unserer Erörterungen zu ziehen.

Eine periodische Rundschau über deutsche Verhält-
nisse (von August Bebel) wird der „Neuen Zeit" eine
besonders aktuelle Bedeutung verleihen.

Daneben bringen wir Berichte über die Arbeiterbewegung
in den verschiedenen Kulturländern, von hervorragenden Theil-
nehmern an derselben verlaßt; namentlich die soziale Ent-
wicklung Englands, des Mutterlandes der kapitalistischen
; Produktionsweise, der Geburtsstätte des grundlegenden Werkes
1 von Marx, des Landes, das neben Deutschland die groß-
, artigste Arbeiterbewegung aufzuweisen hat, wird eingehend
verfolgt werden in regelmäßigen „Londoner Briefen" von
Eduard Bernstein.

j Endlich werden wir, dem Beispiel der andern Revuen
1 folgend, fortlaufende Erzählungen guter Schriftsteller
[ bringen. So werden die Leser der verschiedensten Geschmacks-
j richtungen in jeder Nummer etivas finden, das sie interessirt.

Die Nedaktion der „Neuen Zeit" bleibt in den
bewährten Händen von Karl KautSkh.

Die erste Numrner des 9. Jahrgangs erscheint am Sonn-
abend den 4. Oktober dieses Jahres.

Es wird dafür gesorgt werden, daß die „Nene Zeit"
an jedem Sonnabend Morgen in allen Orten Deutsch-
lands von den Zeitungsboten ausgetragen werden kann.

Sämmtliche Buchhandlungen und Kolporteure nehmen
! Bestellungen entgegen.

Preis pro Quartal Mk. 2.50. — Das einzelne Heft kostet
; 20 Pfennig. _

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Es wird dringend gebeten, nur bei den Herren Kolpor-
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inkl. Porto Mk. 1.35. Der Betrag ist der Bestellnng in Brief-
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