om 2. März 1941
i;Hli<\V. Nr. 9/10 vom 2. März 1941
DIE WELTKUNST
SHAUS
)NEN
GEN
Gemälde
;erien und
n u. s. w.
LATZ 4
A L A I S
Telefon:
111765
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nder,
ette,
sese,
acht,
dere
acß
irche
2 9 a - e
jsräume
gebildete l,4oX
nälde des spa'
Luis Borrassä
immen mit foL
Hossa „Ernte'
gläubiger ThO'
renbildnis“ und
roßes Hürden'
Reichsdeutschen
ischen Bürger'
a geraubt wot'
'<>n Angelo Jank
Kunsthandlung
iboten worden
estellt werdet j
langen ist da»
nach Deutsch' |
den. Es wird j
ach die übrigen
deichen Wege
ekommen sind- I
taben, die züt I
Verbleibs def I
;n, erbittet def I
im Landgericht
heu 3 Js 341/40- I
uch bei jede!
■macht werden- I
Monaten überhaupt
l,11(l kann
'‘,len von
^n£ebot
^'ktionen unter hohen Risiken erworben wur-
. "> standen nunmehr in Prag zum Gebote, weil
’hs Versendung an andere Auktionshäuser nicht
b’r beschwerlich und mit großen Kosten ver-
. .’hden, sondern überflüssig geworden war, da
er genügend Interessenten sind, die die ent-
sprechenden Preise bewilligen. Die Nachfrage
sich auf dem Prager Kunstmarkt gesteigert
nicht befriedigt werden, weil Aukti-
wirklich wertvollen Objekten mangels
seit etwa zwei
Aphrodite — aus dem Bade gestiegen,
römisch 2. Jhdt. n. Chr., Höhe 90,5 cm. Marmor
Privat besitz, Berlin
berliner
?lcht abgehalten werden. Hingegen finden noch
Aktionen von Kunstgegenständen der mittle-
und kleineren Preislagen statt. Es gelangen
.'hzelgegenstände zur Versteigerung, die auch
T' Außenstehende von Interesse sind.
für Ehrenurkunden und Adressen in Pergament,
weißem und farbigem Leder mit Blinddruck
oder Handvergoldung die erlesene äußere Ge-
wandung. Kassetten und Rollen für Dokumente
sind handwerklich vollendete Hüllen, die sich
bei aller Kostbarkeit prächtigen und dauer-
haften Materials durch einfachgediegene Form
auszeichnen. Es gibt auf dieser Schau auch
einige besonders schöne Beispiele für den har-
monischen Einklang zwischen Druckwerk und
Einband. Deckelfarben, Schnitte, Beschrif-
tungen und sparsam angewandte Rücken-
dekorationen haben eine Eigenart, die dem
Charakteristischen der Druckwerke ohne jede
Verschnörkelung voll entspricht. Maßvolle
Beschränkung ist überhaupt das Kennzeichen
dieser zweckvollen und von geschmacklicherer
Schmuckfreude zeugenden Arbeiten. Wie immer
im Kunst-Dienst wird auch bei dieser Schau
mit Geräten und Werkstoffproben der Ent-
stehungsprozeß veranschaulicht, von der Ein-
heftung bis zum fertigen Einband. Handarbeit,
die äußerste Feinfühligkeit und langes Ver-
trautsein mit den Eigenschaften von Papier
und Einbandstoffen voraussetzt. Aufgerauhte
Lederproben in allen möglichen zarten und
aparten Einfärbungen und Buntpapiere in viel-
fältigen Mustern hängen in Rahmen als deko-
rative Begleitung an den Wänden.
In der Galerie v. d. Hey de werden
Kollektionen von zwei Malern gezeigt, die
eine sehr persönliche Form haben. Peter
Eise h e r übersetzt seine Erlebnisse von Land-
schaften des Hochgebirges in sehr stille und
feinabgestufte Tuschzeichnungen. Er braucht
nur spärliche, meist ganz lichte Tönungen, um
ihre Wesenheiten zu erfassen. Es sind weniger
die Sichtbarkeiten, die er mit unsagbar zarten
Mitteln darstellt, sondern mehr die Wieder-
klänge, die von ihren Ausdrucksregungen auf
den empfindsamen Betrachter übergehen. Auch
in einigen vom Kriegsgeschehen Zeugnis ab-
legenden Blättern fesselt diese sinnbildliche
Umschreibung der Realitäten, die keiner Farbig-
keiten bedarf, um von dem tiefen, oft schmerz-
lichen Reichtum dieser Welt Kunde zu geben.
Der Essener T. H. Fenners schildert das
Naturleben im Frankenland und an der Weser
mit Bauerngestalten und Ochsen und Pferden
vor den Pflügen. Er bringt erdhafte Farben in
etwas schwer klingende, aber eindrucksvolle
Bildrythmcn. Auch unscheinbare Dinge und
stille Winkel entfalten bei dieser kernigen Vor-
tragsweise ihre eigenen Reize. Zwei Industrie-
bilder und der Blick auf eine im Abenddämmern
hinter einem Flußlauf ruhende Stadt fallen
durch die besonders klangvolle Ausprägung
der Motive auf. Hans Zeeck.
Graphik-
Verkaufsaiisstelliing
Die Firma C. Q. B o e r n e r - Leipzig eröff-
nete in Berlin eine Verkaufsausstellung ihrer
schönsten Lagerbestände an alter Graphik.
Wenn schon die Ausstellung vom vorigen
Herbst ein kostbares und seltenes Material
brachte, gewährt die jetzige Schau eine außer-
ordentliche Gelegenheit zu köstlichen Erwer-
bungen, wie sie den Sammlern heute kaum je
geboten werden. Ein großer, bisher unbekann-
ter anonymer .Einblattholzschnitt, einige Stiche
von Schongauer und Mantegna sind die frühe-
sten Blätter, die gezeigt werden. Auch von
Dürer gehören die herrlichen Exemplare des
„Spaziergangs“, der „Buße des Chrysostomus“
und der „vier nackten Weiber“ noch ins
15. Jahrhundert. Der Abdruck des ersteren
dieser Stiche, ausgezeichnet auch durch seine
Breitrandigkeit, gehört zu den schönsten Quali-
täten, die es von Dürer’scher Graphik gibl.
Einige Madonnen, ein breitrandiges Exemplar
der Melancholie, vortreffliche Holzschnitte,
geben einen guten Eindruck von der Vielseitig-
keit Dürers als Graphiker. Sein niederländischer
Zeitgenosse Lucas van Leyden ist mit eminent
seltenen Stichen aus der „Runden Passion“ (aus
der Samlung des Königs Friedrich August II.)
bedeutend vertreten. Einzelne Holzschnitte von
Altdorfer, Gerung, Ostendorfer und dem nicht
minder seltenen Jacob Cornelisz van Amster-
dam verdienen gleichfalls besondere Beach-
tung. Aus dem 17. Jahrhundert sind neben feinen
Arbeiten der holländischen Kleinmeister hervor-
zuheben die prachtvollen Holzschnitte des
Christoffel Jegher nach Rubens, einige größere
Porträtstiche von Blooteling und Delff und eine
kleine Serie von erlesenen Frühdrucken des
Adriaen van Ostade, ferner die berühmte
Pferdefolge Paulus Potters, die in so vollkom-
menem Exemplar kaum je vorgekommen ist.
Im Mittelpunkt aber stehen vierzig Rembrandt-
Radierungen, von denen eine Anzahl in erst-
rangigem Abdruck vorliegt. Neben der Kreuz-
abnahme bei Fackelschein und der großen
Platte des Christus in Emmaus sehen wir einen
brillanten Abdruck des heiligen Hieronymus
beim Weidenstumpf: unter den Landschaften
hervorragend die Hütte unter dem großen
Baum und die Hütte hinter dem Plankenzaun,
bei den Bildnisradierungen der Lutma, der
Francen, der Anslo und der Prediger Uyten-
bogaert! Ferner die schöne Darstellung der
Mutter des Künstlers und der Saskia, sowie
zur Abrundung einige Bettlergestalten und
Studienköpfe — wahrlich ein an Köstlichkeiten
reiches Material, über das eine gut illustrierte,
katalogmäßig bearbeitete Liste Auskunft erteilt.
Meisterwerk Altdorfers
in Regensburg
Das Muttergottesbild eines Seitenaltars der
Stiftskirche St. Johann in Regensburg ist durch
Sachverständige der Münchener Pinakothek
als ein Werk des niederbayerischen Meisters
Albrecht Altdorfer festgestcllt worden.
Mittelrhein „Madonna“ (v. Verkündigung), 41 cm hoch
Im Besitz der Galerie Dr. M. L. Schretlen, Amsterdam
D eu tschl a n d—Ch i le
In Ergänzung unserer Notiz über die Schenkung
altdeutscher Holzschnitte an die chilenische Regierung
(Nr. 5/6) sei darauf hingewiesen, daß es sich dabei
nicht um Originale, sondern um das große grund-
legende Werk von Max Geisberg. Der Deutsche Ein-
blattholzschnitt in der ersten Hälfte des 16. Jahrhun-
derts (München, Verlag Hugo Schmidt) handelte, das,
1923—1929 erschienen, auf 1600 Tafeln originalgetreue
Wiedergaben enthält und, als das Standardwerk dieses
Gebiets, auch bereits anderen Regierungen zum Ge-
schenk gemacht wurde.
Geschäftliches
(außer Verantwortung der Schriftleitung)
Dr. M. J. S c h r e t h 1 e n hat in A m s t e r d a m ,
Heerengracht 390, eine ne.ue Kunsthandlung mit alten
Gemälden und Plastik eröffnet.
Musste! luiigschroiiik
PREISBERICHTE
JULIUS BÜHLER
K UNS T VER S TE1G ER UNG Eh
RRIENNER STRASSE 12
MÜNCHEN
Math. Lenipertz, Köln
5. Februar 1941 Gemälde
Hamen-Schreibtisch von Roentgen — Im Besitz der Firma Hans Burghard, Berlin (Foto Burghard)
Im Haus des Handwerks wurden
\°rn Gewerbeschullehrer Prof. D r. Dexel
J(-'brauchsgeräte in Ton, Glas, Metall, Holz und
‘ein von uralten Gesichtsurnen bis zur Kaffec-
anne der Berliner Porzellanmauufaktur zu
.lller Schau mit der Absicht zusammengestellt,
. Gewachsene all dieser gediegenen Formen
veranschaulichen. Sie haben sich im Laufe
,er Jahrhunderte organisch entwickelt und
^entlieh nur wenig verändert, weil sie von
, "fang an vollendet gewesen sind, indem sie
vollkommen wie nur irgend möglich ihrem
-'Wecke entsprechen. Sie waren weder Schau-
(,°ch Prunkstücke, sondern Gegenstände des
"Küchen Gebrauchs von Bürgern und Bauern,
deren einfache und würdige Lebenshaltung
'cderspiegeln. Es sind Volksformen, bei denen
. °hl die landschaftlichen Besonderheiten und
^■fliehe Umstellungen Variationen hervorrufen
'"Unten, die aber niemals willkürlich angetastet
t|.°>’den sind, weil sie für jeden Handwerker
.le tragende Grundlage seines Schaffens bil-
j,Cten- Der nach Qerätegattungen erfolgte Auf-
dieser Ausstellung bringt das Vorbildhafte
1 so innig mit ihrer Zweckbestimmung ver-
^""denen schöpferischen Arbeit an seit uralten
eKen überlieferten Hausratformen ungemein
c*,lagkräftig zur Geltung.
z Li der Reihe seiner Werkstattausstellungen
/Tgt der Kunst-Dienst Arbeiten des Hani-
h rser Buchbinders Johannes Gerbers.
fQei das Handwerk von Vater und Großvater
in' i tzendc Meister erlesener Einbände wurde
j e" letzten Jahren vielfach mit öffentlichen
1 Sahen betraut. Er gab Kästen und Mappen
ALTE GEMÄLDE • ANTIQUITÄTEN UND ALTE MÖBEL
Nr.
RM
Nr.
RM
Nr.
RM
1
950.- -
51
2900.—
106
3200.
2
950.—
52
14000.—
107
1500.
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1900.
51
750.—
108
750.—
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3900.—
56
1000.- -
109
1250.
5300.—
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1800.—
110
600.
6
2200.-
5S
120.
111
1000.
7
1000.
59
1550. -
112
400.-
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4400.
60
600.-
113
5000.—
9
1600.
61
2600.
11 1
2500.-
11)
1300.
63
2000.
116
21000.-
11
900.—
64
1150.
117
620.—
11a
1000.—
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150.- -
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1350.—
13
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66
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123
8800. -
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900.—
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700.
68
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1.26
680.- -
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310.- -
21
350.—
74
1100.
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650.-
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750.—
400.
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780.-
23
3100.—
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24
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2600.
26
1400.—
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28
5000.
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4700.—
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600.
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650.—
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30
3100.
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2700.—
140
500.-
31
1050.—
82
1650.—
141
420.—
32
7000.—
85
1050.—
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950.-
33
7400.—
86
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141
1100.
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1450.—
87
580.—
115
720.
35
580.—
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i;Hli<\V. Nr. 9/10 vom 2. März 1941
DIE WELTKUNST
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gläubiger ThO'
renbildnis“ und
roßes Hürden'
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'<>n Angelo Jank
Kunsthandlung
iboten worden
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nach Deutsch' |
den. Es wird j
ach die übrigen
deichen Wege
ekommen sind- I
taben, die züt I
Verbleibs def I
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im Landgericht
heu 3 Js 341/40- I
uch bei jede!
■macht werden- I
Monaten überhaupt
l,11(l kann
'‘,len von
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^'ktionen unter hohen Risiken erworben wur-
. "> standen nunmehr in Prag zum Gebote, weil
’hs Versendung an andere Auktionshäuser nicht
b’r beschwerlich und mit großen Kosten ver-
. .’hden, sondern überflüssig geworden war, da
er genügend Interessenten sind, die die ent-
sprechenden Preise bewilligen. Die Nachfrage
sich auf dem Prager Kunstmarkt gesteigert
nicht befriedigt werden, weil Aukti-
wirklich wertvollen Objekten mangels
seit etwa zwei
Aphrodite — aus dem Bade gestiegen,
römisch 2. Jhdt. n. Chr., Höhe 90,5 cm. Marmor
Privat besitz, Berlin
berliner
?lcht abgehalten werden. Hingegen finden noch
Aktionen von Kunstgegenständen der mittle-
und kleineren Preislagen statt. Es gelangen
.'hzelgegenstände zur Versteigerung, die auch
T' Außenstehende von Interesse sind.
für Ehrenurkunden und Adressen in Pergament,
weißem und farbigem Leder mit Blinddruck
oder Handvergoldung die erlesene äußere Ge-
wandung. Kassetten und Rollen für Dokumente
sind handwerklich vollendete Hüllen, die sich
bei aller Kostbarkeit prächtigen und dauer-
haften Materials durch einfachgediegene Form
auszeichnen. Es gibt auf dieser Schau auch
einige besonders schöne Beispiele für den har-
monischen Einklang zwischen Druckwerk und
Einband. Deckelfarben, Schnitte, Beschrif-
tungen und sparsam angewandte Rücken-
dekorationen haben eine Eigenart, die dem
Charakteristischen der Druckwerke ohne jede
Verschnörkelung voll entspricht. Maßvolle
Beschränkung ist überhaupt das Kennzeichen
dieser zweckvollen und von geschmacklicherer
Schmuckfreude zeugenden Arbeiten. Wie immer
im Kunst-Dienst wird auch bei dieser Schau
mit Geräten und Werkstoffproben der Ent-
stehungsprozeß veranschaulicht, von der Ein-
heftung bis zum fertigen Einband. Handarbeit,
die äußerste Feinfühligkeit und langes Ver-
trautsein mit den Eigenschaften von Papier
und Einbandstoffen voraussetzt. Aufgerauhte
Lederproben in allen möglichen zarten und
aparten Einfärbungen und Buntpapiere in viel-
fältigen Mustern hängen in Rahmen als deko-
rative Begleitung an den Wänden.
In der Galerie v. d. Hey de werden
Kollektionen von zwei Malern gezeigt, die
eine sehr persönliche Form haben. Peter
Eise h e r übersetzt seine Erlebnisse von Land-
schaften des Hochgebirges in sehr stille und
feinabgestufte Tuschzeichnungen. Er braucht
nur spärliche, meist ganz lichte Tönungen, um
ihre Wesenheiten zu erfassen. Es sind weniger
die Sichtbarkeiten, die er mit unsagbar zarten
Mitteln darstellt, sondern mehr die Wieder-
klänge, die von ihren Ausdrucksregungen auf
den empfindsamen Betrachter übergehen. Auch
in einigen vom Kriegsgeschehen Zeugnis ab-
legenden Blättern fesselt diese sinnbildliche
Umschreibung der Realitäten, die keiner Farbig-
keiten bedarf, um von dem tiefen, oft schmerz-
lichen Reichtum dieser Welt Kunde zu geben.
Der Essener T. H. Fenners schildert das
Naturleben im Frankenland und an der Weser
mit Bauerngestalten und Ochsen und Pferden
vor den Pflügen. Er bringt erdhafte Farben in
etwas schwer klingende, aber eindrucksvolle
Bildrythmcn. Auch unscheinbare Dinge und
stille Winkel entfalten bei dieser kernigen Vor-
tragsweise ihre eigenen Reize. Zwei Industrie-
bilder und der Blick auf eine im Abenddämmern
hinter einem Flußlauf ruhende Stadt fallen
durch die besonders klangvolle Ausprägung
der Motive auf. Hans Zeeck.
Graphik-
Verkaufsaiisstelliing
Die Firma C. Q. B o e r n e r - Leipzig eröff-
nete in Berlin eine Verkaufsausstellung ihrer
schönsten Lagerbestände an alter Graphik.
Wenn schon die Ausstellung vom vorigen
Herbst ein kostbares und seltenes Material
brachte, gewährt die jetzige Schau eine außer-
ordentliche Gelegenheit zu köstlichen Erwer-
bungen, wie sie den Sammlern heute kaum je
geboten werden. Ein großer, bisher unbekann-
ter anonymer .Einblattholzschnitt, einige Stiche
von Schongauer und Mantegna sind die frühe-
sten Blätter, die gezeigt werden. Auch von
Dürer gehören die herrlichen Exemplare des
„Spaziergangs“, der „Buße des Chrysostomus“
und der „vier nackten Weiber“ noch ins
15. Jahrhundert. Der Abdruck des ersteren
dieser Stiche, ausgezeichnet auch durch seine
Breitrandigkeit, gehört zu den schönsten Quali-
täten, die es von Dürer’scher Graphik gibl.
Einige Madonnen, ein breitrandiges Exemplar
der Melancholie, vortreffliche Holzschnitte,
geben einen guten Eindruck von der Vielseitig-
keit Dürers als Graphiker. Sein niederländischer
Zeitgenosse Lucas van Leyden ist mit eminent
seltenen Stichen aus der „Runden Passion“ (aus
der Samlung des Königs Friedrich August II.)
bedeutend vertreten. Einzelne Holzschnitte von
Altdorfer, Gerung, Ostendorfer und dem nicht
minder seltenen Jacob Cornelisz van Amster-
dam verdienen gleichfalls besondere Beach-
tung. Aus dem 17. Jahrhundert sind neben feinen
Arbeiten der holländischen Kleinmeister hervor-
zuheben die prachtvollen Holzschnitte des
Christoffel Jegher nach Rubens, einige größere
Porträtstiche von Blooteling und Delff und eine
kleine Serie von erlesenen Frühdrucken des
Adriaen van Ostade, ferner die berühmte
Pferdefolge Paulus Potters, die in so vollkom-
menem Exemplar kaum je vorgekommen ist.
Im Mittelpunkt aber stehen vierzig Rembrandt-
Radierungen, von denen eine Anzahl in erst-
rangigem Abdruck vorliegt. Neben der Kreuz-
abnahme bei Fackelschein und der großen
Platte des Christus in Emmaus sehen wir einen
brillanten Abdruck des heiligen Hieronymus
beim Weidenstumpf: unter den Landschaften
hervorragend die Hütte unter dem großen
Baum und die Hütte hinter dem Plankenzaun,
bei den Bildnisradierungen der Lutma, der
Francen, der Anslo und der Prediger Uyten-
bogaert! Ferner die schöne Darstellung der
Mutter des Künstlers und der Saskia, sowie
zur Abrundung einige Bettlergestalten und
Studienköpfe — wahrlich ein an Köstlichkeiten
reiches Material, über das eine gut illustrierte,
katalogmäßig bearbeitete Liste Auskunft erteilt.
Meisterwerk Altdorfers
in Regensburg
Das Muttergottesbild eines Seitenaltars der
Stiftskirche St. Johann in Regensburg ist durch
Sachverständige der Münchener Pinakothek
als ein Werk des niederbayerischen Meisters
Albrecht Altdorfer festgestcllt worden.
Mittelrhein „Madonna“ (v. Verkündigung), 41 cm hoch
Im Besitz der Galerie Dr. M. L. Schretlen, Amsterdam
D eu tschl a n d—Ch i le
In Ergänzung unserer Notiz über die Schenkung
altdeutscher Holzschnitte an die chilenische Regierung
(Nr. 5/6) sei darauf hingewiesen, daß es sich dabei
nicht um Originale, sondern um das große grund-
legende Werk von Max Geisberg. Der Deutsche Ein-
blattholzschnitt in der ersten Hälfte des 16. Jahrhun-
derts (München, Verlag Hugo Schmidt) handelte, das,
1923—1929 erschienen, auf 1600 Tafeln originalgetreue
Wiedergaben enthält und, als das Standardwerk dieses
Gebiets, auch bereits anderen Regierungen zum Ge-
schenk gemacht wurde.
Geschäftliches
(außer Verantwortung der Schriftleitung)
Dr. M. J. S c h r e t h 1 e n hat in A m s t e r d a m ,
Heerengracht 390, eine ne.ue Kunsthandlung mit alten
Gemälden und Plastik eröffnet.
Musste! luiigschroiiik
PREISBERICHTE
JULIUS BÜHLER
K UNS T VER S TE1G ER UNG Eh
RRIENNER STRASSE 12
MÜNCHEN
Math. Lenipertz, Köln
5. Februar 1941 Gemälde
Hamen-Schreibtisch von Roentgen — Im Besitz der Firma Hans Burghard, Berlin (Foto Burghard)
Im Haus des Handwerks wurden
\°rn Gewerbeschullehrer Prof. D r. Dexel
J(-'brauchsgeräte in Ton, Glas, Metall, Holz und
‘ein von uralten Gesichtsurnen bis zur Kaffec-
anne der Berliner Porzellanmauufaktur zu
.lller Schau mit der Absicht zusammengestellt,
. Gewachsene all dieser gediegenen Formen
veranschaulichen. Sie haben sich im Laufe
,er Jahrhunderte organisch entwickelt und
^entlieh nur wenig verändert, weil sie von
, "fang an vollendet gewesen sind, indem sie
vollkommen wie nur irgend möglich ihrem
-'Wecke entsprechen. Sie waren weder Schau-
(,°ch Prunkstücke, sondern Gegenstände des
"Küchen Gebrauchs von Bürgern und Bauern,
deren einfache und würdige Lebenshaltung
'cderspiegeln. Es sind Volksformen, bei denen
. °hl die landschaftlichen Besonderheiten und
^■fliehe Umstellungen Variationen hervorrufen
'"Unten, die aber niemals willkürlich angetastet
t|.°>’den sind, weil sie für jeden Handwerker
.le tragende Grundlage seines Schaffens bil-
j,Cten- Der nach Qerätegattungen erfolgte Auf-
dieser Ausstellung bringt das Vorbildhafte
1 so innig mit ihrer Zweckbestimmung ver-
^""denen schöpferischen Arbeit an seit uralten
eKen überlieferten Hausratformen ungemein
c*,lagkräftig zur Geltung.
z Li der Reihe seiner Werkstattausstellungen
/Tgt der Kunst-Dienst Arbeiten des Hani-
h rser Buchbinders Johannes Gerbers.
fQei das Handwerk von Vater und Großvater
in' i tzendc Meister erlesener Einbände wurde
j e" letzten Jahren vielfach mit öffentlichen
1 Sahen betraut. Er gab Kästen und Mappen
ALTE GEMÄLDE • ANTIQUITÄTEN UND ALTE MÖBEL
Nr.
RM
Nr.
RM
Nr.
RM
1
950.- -
51
2900.—
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900.—
124
2200.
15
700.
68
2300.—
1.26
680.- -
17
850.—
69
1100. -
127
2100.
18
2600.—
70
2100.—
128
950.—
19
1100.—
i'L
3300.—
129
2200.
20
1550 —
1 <>
750.—
130
310.- -
21
350.—
74
1100.
131
650.-
99
750.—
400.
132
780.-
23
3100.—
76
700.—
134
1100.
24
3500.—
77
420.—
135
2600.
26
1400.—
78
1000.—
136
2500.
28
5000.
< 9
4700.—
137
5600.
29
600.
so
650.—
139
1400.
30
3100.
81
2700.—
140
500.-
31
1050.—
82
1650.—
141
420.—
32
7000.—
85
1050.—
143
950.-
33
7400.—
86
1050.--
141
1100.
34
1450.—
87
580.—
115
720.
35
580.—
88
1000.—
146
2200.- -
37
1700.--
89
1150.—
147
2200.
38
1100.
91
100.—
148
3600.
39
1800.
92
160.—
149
6000.
10
700.-
93
8200.—
150
800.
11
6000.—
94
4000.—
151
1450.
42
1600.—
95
12000.—
152
320.
43
1250.-
96
1250.-
153
320.
44
1500.-
97
6100.—
151
110.—
45
3700.
98
1050.-
156
2900.
46
650.—
100
2200.—
157
1100.
48
900.
101
900.—
15S
1050.- -
49
850.-
102
1050.—
50
3200.—
103
1700.—