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DIE WELTKUNST

Jahrg. XVI, Nr. 1/2 vom 4. Januar tu

Nachrichten
Deutsch-flämische
Buchausstellung
In Brüssel wurde eine Flämisch-deutsche
Buchausstellung eröffnet, die einen Überblick
über die wissenschaftliche und sonstige Be-
schäftigung mit Flandern in deutscher Sprache,
vor allem eine Auswahl aus der flämischen
Kunst gibt. Weiter werden eine große Anzahl
von Übersetzungen aus dem Deutschen ins
Flämische gezeigt, von den Klassikern und
Grimms Märchen an bis zu den jüngsten Dich-
tern und dem Unterhaltungsschrifttum. Auch die
deutsche Wissenschaft ist mit einer Reihe über-
setzter Werke ansehnlich vertreten. Nach Ab-
lauf der Ausstellung in Brüssel wird sie weiter-
hin in Diest, Hasselt. Löwen, Kortrijk, Aalst,
Brügge, Gent und Antwerpen gezeigt werden.
Die Malerschule von Brügge
In der belgischen Zeitschrift für Altertums-
kunde und Kunstgeschichte setzt R. A. Parmen-



Philipp Hackert : Motiv aus Tirol. Original-
Zeichnung 1776 — Versteigerung: C. G. Boerner,
Leipzig, Februar 1942 (Foto: Boerner)
tier, der Stadtarchivar von Brügge, die Ver-
öffentlichung seiner Befunde über die Maler-
schule von Brügge fort. Auf Grund seiner
Forschungen im Brügger Stadtarchiv konnte
Parmentier bereits früher den genauen Her-

von Überall
kunftsort von Hans Memling und das genaue
Geburtsdatum von Pieter Pourbus bekannt-
geben. Seine jüngsten Aufsätze befassen sich
mit Jan Provost und dessen Sohn Adriaan
Provost, beide Maler, von denen dpr erste-ein
guter Freund Albrecht Dürers war. Während
der niederländischen Reise Dürers ließ sich
Provost Vater von dem deutschen Maler Sep-
tember 1520 in Antwerpen malen, um ihn im
folgenden Jahre in Brügge gastlich in seinem
Hause aufzunehmen. Provosts Sohn war be-
sonders befreundet mit dem Bildhauer Guyot de
Beaugrant, ein Künstler, dessen Herkunft die
Kunstgeschichte bisher nicht hatte ausfindig
machen können. Parmentier konnte den alten
Akten entnehmen, daß der in Brügge lebende
und tätige G. de Beaugrant aus „Lorenen“
(Lothringen) gebürtig war.
Deutsche Kriegsmaler in Rom
Unter dem Leitwort „Ausstellung von Malern
im Krieg“ wird in Rom eine künstlerische Schau
von Bildern deutscher Maler gezeigt, von denen
die meisten den Krieg an der Front erlebten.
Die Schau wird vom Oberkommando der Deut-
schen Wehrmacht veranstaltet und von der
Deutsch-Italienischen Gesellschaft durchgeführt.
Sie steht unter der Schirmherrschaft des deut-
schen Botschafters beim Quirinal v. Mackensen
und eines Ehrenausschusses, dem u. a. die Mi-
nister Bottai und Pavolini, der Chef des italieni-
schen Oeneralstabes Cavallero und der deutsche
Militärattache General von Rintelen angehören.
Münchener Kunstverein
Nach der namentlich im kunstgewerblichen
Teile so erfolgreichen Weihnachtsverkaufsaus-
stellung eröffnete der Münchener Kunstverein
eine Schau von Werken Hermann Böckers,
Florian Boschs und Bill Nagels, denen kleinere
Kollektionen angegliedert sind. F.
Freilegung
französischer Kathedralen
Im Rahmen des Wiederaufbaues von Amiens,
Rouen und Beauvais werden die Umgebungen
der dortigen Kathedralen nach geschichtlichen
und künstlerischen Gesichtspunkten umgestaltet.
Die größte französische Kirche, die Kathedrale
von Amiens, kommt nach der Beseitigung der
Häusertrümmer ringsherum jetzt erst richtig
zur Geltung. Sie wird diese freie Lage behal-
ten. Die neuen Straßen werden fächerförmig
um die Kirche angelegt werden, in Rouen geht
man einen andern Weg. Man legt die Umgebung
der Kathedrale nicht frei, wird aber dafür alle
modernen Häuser in der Nähe verschwinden
lassen und damit den mittelalterlichen Charak-
ter der Stadt unterstreichen. Auch in Beauvais
besteht die Absicht, die Kathedrale frei auf dem
Platz stehen zu lassen; dasselbe gilt für zwei
Meisterwerke gotischer Baukunst, den Justiz-
Palast und die St. Stephans-Kirche.

L I T E R A T U I


Wilhelm Busch: Sitzende Frau.

Holz, 40X23 cm

Der Silberne Kalender auf das Jahr J1
Woldemar Klein Verlag, ®er,|
Mit 24 bunten Tafeln nach Meisterwe^l
der Malerei und einer fein durchdacht
Auswahl von Spruchweisheit, die in dieS|
Jahre Claudius, Bettina und Hölderlin I
streiten, bietet sich der Silberne Kale110!
1942 den Kunstfreunden als Gabe von I
lesenem literarischen und künstlerisch«
Geschmack dar. Werke von Dürer,
dcifer, Friedrich, Menzel, Botticelli, BruC^l
Michelangelo, aber auch aus Pompeji 111
dem ostasiatischen Kunstkreis sind, grO0fj
teils in Ausschnitten, farbgetreu wie^
gegeben.

Kurt Pfister: El Greco. 152 Seiten
96 Abbildungen. Gallus-Verl^
Wien, 1941. (Lwd. RM 13.50.)

Ulrich Christoffel: Von der griechisch1
Antike bis zur deutschen Romantik. 208 j
465 Abbildg. Verlag W o 1 d e h’i
Klein, Berlin 1941. (Lwd. RM 7.50.) I
Eine Einführung in die europäiscl
Kunst nennt sich dieser knappe Abriß hl|
der-Feder des bekannten KunstschriftSH
lers, der einen neuen Versuch einer
gefaßten Geschichte der europäischen
rei und Plastik darstellt und eine. offel
sichtliche Lücke ausfüllt. Neu und origi^l
ist die Zusammenstellung kleiner, aM
scharfer Abbildungen, die aus Tafeln hn
sachlichen Gesichtspunkten montiert
und Einzelgebiete wie etwa „Marienbild {
les 14. bis 16. Jahrhunderts“, „ItalieniscJ
Graphik der Renaissance“, „Deutsche
donnen des 15. bis 16. Jahrhunderts“
„Deutsche Bildnisse des 19. Jahrhundei't,5l
zusammenfassend darbietet. Wenn i^l
auch in manchen Fällen Ausnahmen 'M
dem starren Schema, nur Werke der l?l']
liner Museen zu benutzen, begrüßt hä*1
so bleibt von diesem Buch doch ein üb6'
zeugender Eindruck haften.

Erstveröffentlichung
P. Rusch, Dresden

Im Besitz der Kunsthandlung

(Foto: Rusch)

PERSONALIEN
Werner von der Schulenburg, langjähriger Heraus-
geber einer Zeitschrift „Italien“ und Verfasser einer
Biographie „Der junge Burckhardt“, wurde 60 Jahre alt.
Maler Wilhelm Sauter, Träger des badischen Gau-
kulturpreises von 1939, wurde zur Übernahme einer
Zeichen- und Malklasse an der Hochschule der bilden-
den Künste in Karlsruhe verpflichtet.
Der süddeutsche Tiermaler Prof. Franz Grässel.
ein gebürtiger Badener, wurde 80 Jahre alt.
Rudolf Roth, der in Burg an der Wupper als Ver-
lagsleiter tätige Schriftsteller, der mit einer Reihe
von Veröffentlichungen zur niederrheinischen Kunst
und Kultur hervorgetreten ist, wurde 60 Jahre alt.
Von 1907 bis 1925 wirkte er als Direktor 'des Baye-
rischen Landesmuseums.
Gottlieb Schäfer, der auch mit Holzschnitzereien
für Bauten hervorgetretene Stuttgarter Bildhauer, ist
im Osten gefallen.
Der Düsseldorfer Maler und Schriftsteller Franz
Fuchs wurde 70 Jahre alt.
Carl Großberg, dem im Oktober 1940 im westlichen
Kriegsgebiet gestorbenen Elberfelder Maler, widmet
die Stadt Wuppertal eine Gedächtnisausstellung im
Städtischen Museum.

Im Gegensatz zu den meist geistesgeschichtl^.
eingestellten Untersuchungen über Greco, deren leU.
von Hugo Kehrer hier gewürdigt wurde, unternia1’1'
es der Verfasser, „einmal die Gestalt Grecos in ihi’ßp(
schöpferischen Wesen als geistiges und malerisch’
Ingenium zu deuten“, das Werk des Künstlers X
der ihm innewohnenden mystischen Wesensschau
aus“ zu begreifen. In feiner Deutung fügt Pfister ^ll|
Erkenntnis des Wesens Grecoscher Kunst manch n6Üj
Baustein hinzu, wobei er von einem sicher gewählt
und, vor allem in Ausschnitten klar reproduzier*6
Bildmaterial unterstützt wird.
Willi Drost: Das Jüngste Gericht des Hans Meinl*1*
in der Marienkirche zu Danzig. 38 Seiten, 33,
unter 12 färb. Tafeln. Verlag A n t o n Schro|
Wien, 1941. (Lwd. RM <50.)
Dem Band über den Brügger li rsuta-avirrern.'*il 1
die „Sammlung Schroll“ nunmehr die Darstellung
Danziger Jüngsten Gerichts von Memling folgen.
schwarze wie farbige Wiedergabe der Bildtafeln
wiederum des höchsten Lobes würdig. Die Einleitu*\
des Danziger Museumsdirektors stellt ein MusW]
beispiel einer umfassend gründlichen wie lebendig
Kunstbetrachtung dar, die nach Geschichte, Bildinh»j
Komposition und Bildform, sowie Einreihung in
Gesamtwerk des Künstlers mit seltener Klarheit l111.
innerlicher Zwangsläufigkeit aufgekaut ist.
Br. Werner R. D euss

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Nr. 4 gültig. Verantwortlich für den Anzeigenteil: J. Sorge Berlin- lahlem. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestatt

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