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DIE WELTKUNST

Jahrg. XVI, Nr. 3/4 vom 18. Januarj^

Na cf>rici>len
Neuerwerbungen
des Magdeburger Museums
In einem Saal der Gemäldegalerie zeigte das
Kaiser-Friedrich-Museum vom 1. bis 15. .Januar
einige Neuerwerbungen, die es im Verlauf des
letzten Vierteljahres getätigt hat. Das kostbarste
Stück unter den Ausstellungsgegenständen war
ein um 1600 entstandenes flämisches Gemälde
von Pieter Brueghel d. J., eine prachtvolle Land-
schaft mit weitem Blick über die See, mit einem
vielfigurigen Zug zum Kalvarienberg mit aus-
gezeichneten Darstellungen flämischer Bauern.
Ferner fielen unter den Gegenständen zwei
lebensgroße süddeutsche, aus Holz geschnitzte
vergoldete Figuren auf, die in der ersten Hälfte
des 18. Jahrhunderts geschaffen sind. Weiter
hat das Museum einen Wappen-Gobelin, der um
1600 gewirkt ist, erworben, sowie einige gute
Waffen.
Niederschlesisches
Museum neueröffnet
In Liegnitz ist das Niederschlesische Muse-
um, das seit 1938 wegen der Neuordnung ge-
schlossen war, wiedereröffnet worden. Die
Räume wurden nach großen zeitgeschichtlichen

von Überall
Abschnitten gegliedert, wobei der über örtliche
und auch provinzielle Bedeutung hinausgehende
Sämmlungenteil den Auftakt bildet. Daran
schließen sich in historischer Abfolge: Nieder-
schlesische Kultur zur Piastenzeit vom Mittel-
alter bis Ende des 17. Jahrhunderts, Nieder-
schlesische Kultur vom Barock bis zum Bieder-
meier und die noch in der Aufstellung begriffene
Abteilung „Niederschlesische Volkskunst“ an.
Baldungbilder restauriert
In den Werkstätten der Städtischen Samm-
lungen zu Freiburg i. Br. wurden unter Leitung
von Konservator Paul H. Hübner, der kürzlich
auch den Breisacher Hochaltar des Meisters
H. L. erneuerte, die Tafelbilder des Hoch- und
Schnewlinaltars von Hans Baldung aus dem
Freiburger Münster restauriert. Die 1512 bis
1517 von dem großen Straßburger Meister ge-
schaffenen Gemälde sind 1714 und 1835 über-
malt worden. Der Mittelteil des Hochaltars soll
erst nach dem Kriege erneuert werden.
Neuerwerbungen
des Boymans-Museums
Dem Boymans-Museum in Rotterdam ist es
mit Unterstützung der
Rembrandt - Vereinigung
gelungen, die einzigartig
schöne Sammlung alten
Kunstgewerbes aus dem
Besitz des Herrn Bastert-
van Schaardenburg zu er-
werben. Es handelt sich
vor allem um persische,
spanische, italienische und
niederländische Kunst-
gegenstände von etwa
1250—1260, die, in einer
Zahl von etwa 180 Stück,
bereits einmal im Jahre
1940 geschlossen im Mu-
seum ausgestellt gewesen
waren.
Kulturelle
Reformen
in den
Niederlanden
Durch zwei Verord-
nungen des deutschen
Reichskommissars Seiß-
Inqüart wurde das nie-
derländische Kulturleben
grundlegend neu geordnet.
Es handelt sich um die
Verordnung zur Schaffung
einer niederländischen
Kulturkammer, die in die
Gilden „Bildende Kunst“,
„Musik“, „Schrifttum“,
„Theater“, „Film“ und

B. Block: Bildnis eines dreizehnjährigen Knaben, öl. 1663. Kunst-
museum Reval. (Vgl. Bericht in Nr 1/2 1942 der Weltkunst)


Foto: Marburg)

„Presse“ gegliedert ist. Als Mitglieder sind zu
diesen Gilden und zu dieser Kulturkammer
jüdische oder jüdisch versippte Personen nicht
zugelassen. Mit der zweiten Verordnung wird
ein Niederländischer Kulturrat ins Leben ge-
rufen, dessen Hauptaufgabe darin besteht, alle
Stellen und Einrichtungen auf dem Gebiete der


Acht Sessel mit Gobelinbezug,
Louis XV, erzielten auf der Versteigerung
im Hotel Drouöt, Paris, durch Me Baudoin,
am 28. Nov. 1941 : Frs. 285.000,- (Archiv)

Kunstpflege zu beraten. An die Spitze des
Kulturrats wurde Prof. Dr. G. A. S. Snijder
berufen, der seinerseits die auf 20 Personen
festgesetzten Mitglieder des Kulturrats zu er-
nennen hat. Zum Präsidenten der Niederländi-
schen Kulturkammer wurde Prof. Dr. Th. Goede-
wagen, Leiter des Ministerialamts für Volks-
aufklärung und Kunst, ernannt.

LITERATUR
Hermann Beenken: Hubert und Jan van Eyck. 80 S.,
6 farbige und 94 einfarbige Tafeln. Verlag F. Bruck-
mann A. G., München, 1941. Lwd. RM 12.—.
Die van Eyck-Forschung ist im letzten Jahrzehnt
durch wissenschaftliche Auseinandersetzungen und
problematische Hypothesen so stark belastet worden,
daß ein einigermaßen klares Bild vom Wesen, Werden
und Bestand der Eyckschen Kunst für weitere Kreise
beinahe unmöglich zu gewinnen war. Der Aufgabe
dieser Klärung hat sich Hermann Beenken, der bereits
früher verschiedentlich in sehr subtiler und vorsich-
tiger Beweisführung zu den Problemen „Hubert oder
Jan“ Stellung genommen hatte, in dem vorliegenden
Buch mit großer Überzeugungskraft unterzogen. Die
stilistische Wandlung von Hubert zu Jan und des
letzteren Entwicklung an Hand der gesicherten Tafel-
bilder erscheint, bei vielfachen Neudaticrungen, zwang-

VU'"1

Geschäftliche Mitteiluna
(außer Verantwortung der Schriftleitung)
Wer hat in der letzten Zeit „Otto Propheter"-»11"'
erworben ?
ar
Bei der Staatsanwaltschaft Mannheim läuft z- a
ein Verfahren gegen einen Heidelberger KunstnD1
und Restaurator wegen Fälschung zahlreicher (1-
Propheter“-Bilder. Der betreffende Restaurator
aus dem 1939 aufgelösten Nachlaß des Kunstm^Ü
Professor Otto Propheter aus Mannheim eine
fertiger oder halbfertiger Bilder dieses Malers er^
ben, diese Bilder unbefugt, mit dem- Namen »91
Propheter“ signiert oder sie auch vollständig 1|ll|r
gemalt und sie dann als echte Propheter-Bilder
(c^Jt - iV-,raen . JI j <
Bilder in der Hauptsache in Südwestdeutsch111
(Mannheim; Karlsruhe, Heidelberg) verkauft
Es liegen aber Anhaltspunkte vor, daß auch in and61^
Gegenden Deutschlands derartig gefälschte Bilder 1
gesetzt wurden, z. B. nach Mitteldeutschland. 1
Kunsthändler oder sonstige interessierte Kr0jl
die in der letzten Zeit Otto Propheter-Bilder erwo^j
haben, werden auf gefordert, bei der Staatsanwalts^1 j
Mannheim (Schloß) unter Angabe des Verkäufers
des Gemäldes sowie des Zeitpunktes des Kaufes j ’
düng zu erstatten. i. a.: F r 11

PERSONALIEN
Ernst Moritz Geyger, der in Florenz lebende dc''l
sehe Graphiker, Bildhauer und Maler, starb kurz J1M
Vollendung seines 80. Lebensjahres. Im Rathaus sß^l
Geburtsstadt Neukölln wurde am 12. Januar ihh1 1
Ehren eine Ausstellung eröffnet.
Otto H. Engel, der 75 Jahre alt gewordene I
der Flensburger Förde und der Nordseeinsel Fö1
erhielt die Goethe-Medaille. In Flensburg wird ''j
eine Ausstellung seines Gesamt schaffens mit Wei’H
gewidmet,, die- aus- über fünf Jahrzehnten stamiü01L
Senatspräsident a. D. Walter von Zur Westen.'1
bekannte Berliner Sammler und Schriftsteller, j
besonders mit Veröffentlichungen über die graph»sj:
Gelegenheitskunst älterer Zeiten hervorgetreten 1
wurde 70 Jahre alt.
Heinrich Reifferscheid, der aus Breslau stamm0’’?
Graphiker und Maler, der 1933 als Lehrer an ,
Düsseldorfer Akademie berufen wurde, trat ins s’|
bente Lebensjahrzehnt.
Fritz Koch-Gotha, der Berliner Graphiker 11,1
Maler, einer der populärsten Illustratoren, v
65 Jahre alt.

los und historisch so glaubhaft, daß man hier " j
lieh von d e m Eyck-Bücb unserer Zeit sprechen m
Dabei werden alle Probleme und Hypothesen, ° J
als Auseinandersetzung in den Vordergrund SeS J
zu werden, gestreift, ebenso zu zweifelhaften 0 I
abzulehnenden Bildern und Zeichnungen Stellung ,1
nommen. Die schöne Ausstattung und gute IlluS ,
rang erhöhen den Wert de"§ Buches, das sich Sle-CJ(
maßen an .den Kunstfreund wie den Fachmann
Kurt Gerstenberg: Tilman Riemenschneider. 64 S01 j
112 Tafeln. Verlag Anton Schroll & Co., Wien» |
(Lwd. RM 5.50).
Nach Parier und Pacher und den Bänden übef (
großen italienischen Bildhauer der FrührenaissM
erfährt nunmehr innerhalb der „Sammlung Seb1 J
die Gruppe der deutschen Plastiker mit einem in
und Abbildungen wohlausgewogenen Werk übel *
Würzburger Tilman Riemenschneider eine wicP«
Ergänzung. Kurt Gerstenberg, dem wir das LrI’11'
legende Werk über Multscher verdanken, zeichn0 .1
knapper, dem Inhaltlichen wie Formalen gleicher^®
gerechtwerdenden Sprache Wesen und Wirken l|
Kunst Riemenschneiders, unterstützt durch ein :ll
gezeichnetes Abbildungsmaterial, das besonders 1
schöne Detailaufnahmen glänzt.

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A. C. Smit, Amsterdam-Z., Stadthouderskade 55, Tel.: 20 946, Dr. F. M. Huebner, J. v. Stolberglaan 96, Den Haag (Holland), Tel.: 771 66J, calien: Gerhard Reinboth. Neapel, Discese Coroglio 9. — Erseh0
im Weltkunst-Verlag, Berlin W 62. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 98, zu richten. Anzeigenannahme bis Sonnabend beim Weltkunst-Verlag. Z. Zt. ^TGiS^ict.
Nr. 4 gültig. Verantwortlich für den Anzeigenteil: J. Sorge Berlin-Dahlem. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe ges*a
Druck: Mittag & Co., Berlin-Lichterfelde, Drakestraße 34.


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xasse M, Ber
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, Der Kunst
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