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Jahrg. XVJ, Nr. 5/6 vom 1. Februar 1942

3

DIE WELT KUNST

1)1 c
>p. zum graziös beschwingten Bildnis der
anzerin „La Barbarina“ von Anna Rosina
lszewska.
..^as frühe 19. Jahrhundert zeigt u. a. in Ge-
ralden des Johann Baptist Lampi, Jan Kobell
und Friedrich Gauermann eine überaus
b are Malweise, und aus den Zeichnungen der
e'den Nürnberger Maler und Graphiker Johann
^daip Klein und Johann Chr. Erhard spricht die
riCrmüdliche Schilderung der Natur, das Stu-
111111 von Mensch und Tier.
Mit seinem repräsentativen Gemälde „Ceres“
Us der römischen Zeit gibt Anton Romako
|.!lle in warm-leuchtenden Tönen gemalte Süd-
, aderin in der ganzen Sattheit südlicher Farben
(s- Abb.).
Die sehr aparten kolorierten Holzschnitte
,Oxvie das 1941 gemalte Bild „Duell in einem
enezianischen Palast“ sind schöne Kompositi-
llen des kürzlich verstorbenen Müncheners

Franz Naager. Meisterliche Steinzeichnungen
Max Slevogts verblüffen in der Ausdruckskraft
sparsamster Mittel, im impressionistischen
Kolorit zeigt Lovis Corinth den Maler Robert
Sieger (1912) und eine reiche Fülle Blätter und
Bilder von Hermann Gradl, C. Dotzler, M. Kör-
ner, Otto Michael Schmitt und B. Spreng, sowie
von Adolf Schinnerer, Fr. Heubner, Georg
Weidenbacher, Eitel Klein erfreuen durch hohe
künstlerische Haltung.
Mit der Ausstellung der Neuerwerbungen ist
eine „Kleine Schau aus dem Schaffen von Hans
Wimmer“ bzw. von Karl Hemmeter verbunden.
Die Bildnisbüsten (s. Abb.) und die erstmals
gezeigte Jünglingsstatue Hans Wimmers lassen
die in ihrer herben Anmut und seelischen Aus-
druckskraft große plastische Begabung erken-
nen. Karl Hemmeters „Begegnungen zwischen
zwei Menschen“ erinnern in ihrer Formgebung
an Schöpfungen Maillols. M. M ö r c k

Die Boernei-Auktion

Es ist erstaunlich, daß es den Bemühungen
. "d Beziehungen der Leipziger Firma gelungen
1SE trotz Kriegs und Warenmangels zwei so
Schöne und reiche Sammlungen von Hand-
dehnungen und Stichen zusammenzubringen,
’e sie die kommende Versteigerung am iS
r”d 19' Februar enthält. Die größte Über-
Jschung bietet wohl der Katalog der alten
' 'ehe. Hier gibt es nicht weniger als 70 meist
J'esene Stiche und Holzschnitte von Dürer,
l’ Frühdrucke von Ostade und 60 Radierungen
iernbrandts, darunter 10 der seltenen und ge-
wehten Landschaften. Es gibt schöne Klein-

meister, deutsche Holzschnitte von Burgkmair
und Cranach, eine Serie meist früher Stiche von
Lucas van Leyden usw. In einer zweiten Ab-
teilung findet sich eine feine kleine Zusammen-
stellung modernster, meist ausländischer Gra-
phik, dabei Blätter von Forain und Zorn,
In dem Katalog der Handzeichnungen be-
findet sich unter den alten Meistern ein wert-
voller Beitrag aus der Sammlung C. Hofstede
de Groot, dabei Zeichnungen von Rembrandt
und dem Rembrandtkreis, Blätter von Boi,
Cuyp, van Dyck und andere schöne Holländer.
Ein weiterer Beitrag bringt zur Hauptsache
italienische Zeichnungen, aber auch
einige schöne Franzosen.
Das Hauptgewicht liegt aber bei
den deutschen Zeichnungen des
19. Jahrhunderts. Eine Überraschung
bildet eine Sammlung von fast 40 Zeich-
nungen des Berliners Franz Krüger,
die aus altem Berliner Besitz stammt
und schon zu Lebzeiten des Künstlers
zusammengekommen war. Hingewie-
sen sei noch auf einen Teil des Nach-
lasses von Johann Christian Keller,
einem nahen Freunde von Peter Cor-
nelius, und endlich als einziger gra-
phischer Beitrag auf 4 Hauptstücke
romantischer Kunst: die Tageszeiten
von Runge, die Wochentage von
Olivier, eine Radierung von C. D.
Friedrich und eine äußerst seltene
Original-Lithographie von Fohr.
Gewiß werden die deutschen Mu-
seen an diesen Zeichnungen ein leb-
haftes Interesse nehmen, man sollte
aber wünschen, daß gerade die Nei-
gung des Privatsammlers auf diesem
Gebiet in breiter Form zu Worte käme.
Münchner V eranstaltungen
Die am 21. Januar eröffnete Aus-
stellung im Kunstverein bringt Werke
der Professoren Walther Teutsch
und Julius Schräg, sowie von Mari-
anne Hertwig und Doppelbildnisse von
Eliasbeth Wolff-Zimmermann.
Im Graphischen Kabinet Günther
Franke im Almeida-Palais sind Zeich-
nungen des im Jahre 1934 verstorbenen
Bildhauers Fritz Wrampe zu sehen.


Rembrandt Harmensz. van Rijn: Saskia.

Handzeichnung, 11,5 X 9 cm.
Versteigerung; C. G. Boerner, Leipzig, 19. Februar 1942.

CK1.: Boerner)

Ausstellung
Deutsche Malerei
(Fortsetzung von S. 1)
Studienblatt Caspar
David Friedrichs
ungewöhnlich großen Bo-
gen wird diesem Haupt-
meister der romantischen
Landschaftsmalerei durch
Prof. Kästner-Greifswald
zugeschrieben, während
eine ein Stück der Rügen-
sehen Küste in wenigen
Strichlagen gebende klei-
ne Skizze, die offenbar zu
einem verschollenen Öl-
bild benutzt worden ist,
mehr die typischen Merk-
male seines Zeichenstils
trägt. Unter den Gemäl-
den befindet sich eine
große pasteliierte Land-
schaftsdarstellung von
Schönleber, ein Mädchen-
doppelbildnis des Leip-
zigers Fr. Tr. Georgi (s.
Abbildungen), eine von
dem Dresdener J. F. Bru-
der gemalte Selbstdarstel-
lung im Atelier, Ölbilder
von Franz Dreber, Bernh.
Fries, Hackert, Eduard
Kanoldt, A. v. Petten-
kofen, Fritz Werner und
manches andere mehr. Z.
KdF.-Ausstellungen
Das Reichsamt Feier-
abend der NS.-Gemein-
schaft „Kraft durch Freu-
de“ hat im vergangenen
Jahr 450 Kunstaustcllun-
gen veranstaltet. Davon
entfallen 338 auf die Be-
triebe, 76 auf öffentliche
Veranstaltungen und 36
auf Ausstellungen für die
Wehrmacht.


Hans Brosamer: Bildnis des Nürnberger Ratsherrn Sebald Haller
von Hallerstein. 1528. Holz.
Ausstellung „Neuerwerbungen im Kriegsjahr 1941“ in der Fränkischen
Galerie, Nürnberg' (Foto; Hummel)

PREIS B ERICHTE

Math. Lempertz, Köln
Auktion 417 vom 17. D e z. 1941
Gemälde des 19. Jahrli. aus dem Besitz eines
westd. Museums

Nr.
RM
Nr.
RM
Nr.
RM
1
5 800.—
27
7 000.—
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1 700.—
X ’
1 750.—
28
1 050.—
55
750.—
3
700.—
29
3 000.—
56
2 900.—
4
3 400.—.
30
2 000.—
57
2 500.—
5
3 500.—
31
400.—
58
2 800.—
6
2 200.—
32
500.—
59
220.—
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3 400 —
33
280.—
60
480.—
8
1 750.—
34
450.—
61
1 800.—
9
2 600.—
35
2 300.—
62
380.—
10
2 500.—
37
6 000.—
63
700.—
11
1 850.—
38
3 000.—
64
10 000.—
12
500.—
40
650.—
65
2 100.—
13
7 000.—
41
1 100.—
66
8 500.—
14
7 000.—
43
3 600.—
67
3 800.—
15
1 800.—
44
4 700.—
68
1 300.—
16
580.—
45
2 800.—
69
210.—
17
2 000.—
46
750 —
70
1 050.—
18
2 500.—
47
4 800.—
71
1 400.—
19
1 600.—
48
550.—
72
3 400.—
20
2 200.—
49
12 000.—
73
3 700.—
21
2 300.—
50
300.—
74
1 900.—
22
1 100.—
51
2 800.—
75
2 500.—
24
650.—
52
1 600.—
76
1 500.—
25
500.—
53
3 700.—
77
350.—

78
4 000.—
82
2 400.—
87
79
15 500.—
83
1 350.—
88
80
3 200 —
85
200.—
81
2 400.—
86
750.—
Galerie Theodor Fischer
Luzern
22.-
-25. Oktober
1941
Preise ab
Fr. 500.—
Nr.
Fr.
Nr.
Fr.
Nr.
1150
3100.—
1248
7000.—
1360
1158
2300.—
1249
7000.—
1361
1165
2000.—
1259
1000.—
1362
1171
5500.—
1270
700.—
1363
1180
1100.—
1271
5600.—
1365
1181
950.—
1288
580.—
1366
1193
750.—
1290
1000.—
1376
1206
3600.—
1294
1700.—
1377
1209
1000.—
1294a
500.—
1379
1210
1100.—
1295
1500.—
1385
1211
2200.—
1296
680.—
1391
1214
3900.—
1297
1400.—
1396
1217
2400.—
1300
740.—
1398
1222
500.—
1302
500.—
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1231
1250.—
1306
810.—
1410
1232
1250.—
1307
1600.—
1412
1235
950.—
1338
2300.—
1415
1238
1820.—
1339
7200.—
1417
1240
5200.—
1343
900.—
1419
1242
1500.—
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1500.—
1420
1244
1500.—
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5200.—
1426
1247
5500.—
1359
720.—
1437

1 600.—
2 ooo.—

(Schluß)
Fr.
1050.—
520.—
1500.—
720.—
2500.—
4200.—
550.—
2100.—
1100.—
1650.—
550.—
2950.—
1900.—
1800.—
1350.—
750.—
3300.—
700.—
900.—
4550.—
1000.—
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