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XVI, Nr. 45/46 vom 8. November 1942

DIE WELTKUNST

3

ungen des Folkwang-
-.... (Fortsetzung von Seite 1)
^er Hofgartenarkaden geben, weil es das ur-
iche Erlebnis nicht durch Übersteige-
i das historisch Erhabene verfälscht,
diesen beiden Bildern ist eins von F i -
1' P P o Qiuntotardi (1822, Tempera) mit
Blick auf Wasserfälle und Villa di Mecenate
1,1 Tivoli zu nennen, sowie eine beträchtlich

'Driing,
hitig j
Nächst

^euerwerb

früher entstandene, farbig höchst geschmack-
volle Tivoli-Landschaft von Hubert Robert,
die sich zur Gegenüberstellung mit den „Deutsch-
römern“ des Folkwangs bestens eignet. Außer
ihr wurden sodann aufgenommen ein vorzüg-
licher N. Laueret, ein Herrenbildnis von
F.A. Tischbein und zwei Herrenporträts von
Anton Graff, deren eines als eindringende
Charakterdeutung, das andere als glänzend ge-


maltes Repräsentations-
stück angelegt ist. Von
ihnen — und das liegt all-
gemein in der Absicht,
die bei der Einbeziehung
des 18. Jahrh. mit verfolgt
wird, hebt sich das Bild-
nis des Generalfeldmar-
schalls Graf Dohna, eine
Arbeit des alten Franz
Krüger (nach 1854)
entschieden ab. Auch zu
den Gemälden des späte-
ren 19. Jahrhunderts sind
mehrere hinzugekommen,
ein blaugrundiges Still-
leben mit Stiefmütterchen
von K. Schuch, eine
ausgezeichnet erhaltene
Herbstlandschaft von K.
Haider (1884, erworben
durch Abels-Köln), die
lichter als die 10 Jahre
dafiach geschaffene und
seit langem die Galerie
zierende Gautinger Früh-
lingslandschaft ist, von
Hans T h o m a das
volksliedhaft gestimmte
Bild „Der Tod und das
Mädchen“ (1872) und von
J o h. Sperl das ganz
in sattem Grün gehaltene
Bild „Obstgarten“, ein
durch und durch künstle-
risches Werk, das den
hohen Begriff bestätigt,
den Leibi von den Land-
schaften des Freundes
ratte. Reichen Gewinn
haben ebenfalls die übri-
gen Abteilungen des Mu-
seums gehabt, besonders
die Kabinette der Hand-
zeichnungen (in Blättern
von Rackert, Me-
eh a u , K o 1 b e v. R o h -

Egidio GlaTOH: Stimmungsbilder von der rront
Ausstellung: Feldgraue italienische Künstler stellen aus, National-Galerie,
Berlin (Foto: National-Galerie)

den, Lucas, Xeller,
R. Alt, Krüger,
Menzel, Ingres,

Gericault, Dela-
croix, Barye, Dau-
m i e r u. a.) und die
Sammlungen älterer euro-
päischer Kunst, in die
außer Fayencen, Porzel-
lanen und Bronzen auch
einige bemerkenswerte
Skulpturen gelangten,
darunter ein trauernder
Johannes von Jos. Thad-
däus Stammel, ein augs-
burgisches Marienrelief
aus dem Kreise des Hans
Schwarz und vor allem
eine bedeutende gotische
Kalkstein-,Madonna, die
demnächst A. Feulner
veröffentlichen wird.
H. Köhn
Lenbachpreis
1942
In diesem Jahre wurde
der von der Stadt Mün-
chen ausgesetzte Preis
für das beste Bildnis des
Jahres dem Maler Wolf
T h a 1 e r zugesprochen
(s. Abb.). Der Künstler
ist uns kein Unbekannter:
seit Jahren haben wir
seinen Namen in unseren
Berichten über die Mün-
chenerKunstausstellungen
genannt und ihsbesondere
auch seiner prachtvollen
Blumenstücke Erwähnung
getan. Thaler ist als


(Foto: Renger)

Folkwang-Museums, Essen

noch mit Großvater

F.

Wagemut herrschen, erweisen viele Ölgemälde
und Aquarelle, wobei auch die kleineren Dar-
stellungen mehr illustrativen und erzählenden
Inhalts immer interessant bleiben. Unter den
größeren Kompositionen sind Kohlezeichnungen
von Antonio Giuseppe Santagata, einem Künst-
ler, dessen Fresken in Italien zu den bedeutend-
sten Malwerken der Gegenwart gehören, vor
allem zu nennen. Es sind Darstellungen von
heiligen Schutzpatronen italienischer Truppen-
gattungen, bei denen Figuren, Attribute und
landschaftliche Umgebung in schönstem Ein-
klang stehen. Das ganz ungeschminkte Gesicht
des Krieges kommt bei Renzo Mazzorin in den
auch farbig formstarken Ölbildern „Brennetider
Durst“ und „Schlamm“ am vollendetsten heraus.
Hans Zeeck

Sproß eines alten Maler-
geschlechtes im kunst-
reichen Grödnertal in
Südtirol geboren und hat
und Vater in Kirchen gemalt. Nach seiner Lehr-
zeit besuchte er in München die Weitenrieder-
und Kunstgewerbeschule. So haben seine
Werke neben der künstlerischen auch eine
solide handwerkliche Basis.

Anton Graff: Porträt des Grafen Lepell
Neuerwerbung des

Italienische Kriegsbilder
(Forsetzung von Seite 1)
schimmernder Keramik zeigt Szeneii aus dem
Soldatenleben in einer bildlichen Übereinander-
schichtung, die an die Reliefgestaltungen der
Trajanssäule anknüpft. Daß bei den im Kriege
kämpfenden italienischen Künstlern auch auf dem
Gebiet der Malerei im formalen Sinne tempera-
mentvolle Ausdrucksformen und ein frischer


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