BESPRECHUNGEN. 249
und Urteilens, über Geschmack, Begabung, Schulung und Bildung, über musika-
lisches Leben und Weben Fragen stellt, Antworten erteilt, Richtlinien zeichnet.
Alles sehr klug, dem Elementarwissen des Nicht-Musikers angepaßt. Das Büchlein
ist ein ebenso guter Anreger für die wirklichen Musikfreunde, wie ein Warner für
die Schwätzer, die Halbgebildeten, die Möchtegerns. An einigen Beispielen streift
v. d. Pfordten sogar theoretische Dinge, und man fühlt, wie viel Überwindung es
den Musiker kostete, über ästhetische, philosophische und rein fachliche Dinge nur
mit kurzen Worten hinwegzugleiten. Daß v. d. Pfordten das Deutschtum von der
ersten bis zur letzten Seite betont, ist vielleicht nützlich; daß er Phtzner ohne Ein-
schränkung den größten lebenden Musiker nennt, bei dieser Einstellung verstand-
lich; daß er die internationale Musikbewegung brandmarkt, sein gutes Kecht. Doch
wird der Verfasser es nicht verargen, wenn die Zahl der Fachleute, die ihm hier
gläubig folgen, nur gering ist. Aber für sie ist ja das Büchlein nicht gescnneüen.
Und für den Lernenden darf es gewiß heißen: erst deutsche Musik kennen und
lieben, dann die ausländische. Beide sind — historisch wie in Form und Oehait
aufeinander angewiesen.
Berlin. Kurt S.nger.
und Urteilens, über Geschmack, Begabung, Schulung und Bildung, über musika-
lisches Leben und Weben Fragen stellt, Antworten erteilt, Richtlinien zeichnet.
Alles sehr klug, dem Elementarwissen des Nicht-Musikers angepaßt. Das Büchlein
ist ein ebenso guter Anreger für die wirklichen Musikfreunde, wie ein Warner für
die Schwätzer, die Halbgebildeten, die Möchtegerns. An einigen Beispielen streift
v. d. Pfordten sogar theoretische Dinge, und man fühlt, wie viel Überwindung es
den Musiker kostete, über ästhetische, philosophische und rein fachliche Dinge nur
mit kurzen Worten hinwegzugleiten. Daß v. d. Pfordten das Deutschtum von der
ersten bis zur letzten Seite betont, ist vielleicht nützlich; daß er Phtzner ohne Ein-
schränkung den größten lebenden Musiker nennt, bei dieser Einstellung verstand-
lich; daß er die internationale Musikbewegung brandmarkt, sein gutes Kecht. Doch
wird der Verfasser es nicht verargen, wenn die Zahl der Fachleute, die ihm hier
gläubig folgen, nur gering ist. Aber für sie ist ja das Büchlein nicht gescnneüen.
Und für den Lernenden darf es gewiß heißen: erst deutsche Musik kennen und
lieben, dann die ausländische. Beide sind — historisch wie in Form und Oehait
aufeinander angewiesen.
Berlin. Kurt S.nger.