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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 36.1942

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https://doi.org/10.11588/diglit.14218#0138
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BESPRECHUNGEN

zurückgewiesen, nach der die ornamentalen Gebilde von einzelnen Werkstoffen und
besonders deren technischer Verarbeitung bestimmt seien. Wenn auch, wie gerade
Wersin als hervorragender Praktiker betont, die verschiedenen Techniken und Werk-
stoffe dem einen Ornament mehr entgegenkommen als dem anderen, so ist das Or-
nament in seinem Bau von Material und Technik grundsätzlich unabhängig und auch
in dieser Hinsicht autonom. —

Wersins Morphologie des Ornaments erweist sich somit als eine auf umfassen-
der praktischer Erfahrung gegründete Arbeit von echt philosophischer Haltung,
die in ihrer folgerichtig durchgehaltenen Einstellung auf das Wesen des Ornaments
und seine Grundgesetze als ein Musterbeispiel einer phänomenologischen Unter-
suchung angesprochen werden darf. Die flüssig und prägnant vorgetragenen Aus-
führungen werden aufs glücklichste ergänzt und erläutert durch eine Reihe von
Zeichnungen, die Herthe von Wersin beigesteuert hat. An den Text schließt sich
eine große Anzahl vorbildlicher Abbildungen ornamentaler Gegenstände verschie-
denster Zeiten und Völker nach durchweg hervorragenden Aufnahmen von Walter
Müller-Grah, für deren treffliche Auswahl und systematische Anordnung wohl
der Verfasser verantwortlich zeichnet. Daß die äußere Ausstattung des Buches sei-
nem Gehalte entspricht, darf in Kriegszeiten mit besonderer Genugtuung vermerkt
werden.

Mannheim. Walter Passarge.

Berichtigung

In meinem Aufsatz „Beiträge zur musikalischen Ästhetik" in Heft 1 dieses
Bandes ist ein Irrtum stehen geblieben. Im Beispiel 2 auf S. 16 ist eine Parallelität
zwischen Schuberts Trauermarsch auf den Tod des Zaren Alexander und dem Gas-
senhauer von den Sängern von Finsterwalde behauptet worden. Es handelt sich aber
nicht um jenen Trauermarsch, sondern um den dritten der Heroischen
Märsche Schuberts, op. 27, in D-dur. Vom 9. Takte an erklingt hier notengetreu
die gleiche Melodie wie zu den Worten „von Finsterwalde, wir leben und sterben
für den Gesang". .

R. Hennig.

Schriftwalter: Prof. Dr. Richard M ü lle r-F re i en f eis, Berlin; für den Anzeigenteil verantwort-
lich: Wal th e r Th a s 3 i 1 o Schmidt-Gabain, Stuttgart. — I. v. W. g. — Verlag von Ferdinand
Enke in Stuttgart. A. Oelschläger'sche Buehdruckerei, Calw. Printed in Germany.
 
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