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0.5
1 cm
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Beiträge zur musikalischen Ästhetik II
Von
R. Hennig
Mein Aufsatz, der unter gleichem Titel den laufenden Band 36
dieser Zeitschrift eröffnete, hat mir eine überraschend große Zahl von Zu-
schriften eingetragen, die meine Ausführungen in dankenswerter Weise
•ergänzten und durch zahlreiche weitere Beispiele erweiterten. Ich danke
allen freundlichen Briefschreibern hierfür, möchte aber auf die bereits
behandelten Fragen nicht weiter eingehen. Lediglich eine kurze Mit-
teilung, die von erheblichem grundsätzlichen Interes =—
gen. Mein alter Jugendfreund Pastor Frenkel-Stettin E. S^J^/
ren gleich mir durch viele Jahre im Chor der Berline
gesungen hat, teilt mir mit, daß er, obwohl nicht r=_ p^jlj^^
begabt, dennoch durch sehr lange Zeit stets imstan = £!
moll-Akkord in der rechten Tonhöhe fehlerfrei zu v< E
bald er an das Treppenhaus der Singakademie dac=",-
eigenartigen Fähigkeit sei darin zu suchen, daß er vc E~~ °>
eben jener Treppe so oft den D-moll-Akkord der Or§^o l_ 5
dem den Streichern das Einstimmen ihrer InstrumenE-11 CO
Später sei diese Fähigkeit erloschen. Dafür aber köi E. -C
C-dur-Dreiklang jederzeit „aufs Haar genau" verg|_2> O »
er an die Partitur oder den Klavierauszug des An=_ _ x
singer" denke. „Dann haue er niemals daneben", y = « O
Tonarten gegenüber durchaus hilflos sei. +-»
Meine im Anschluß an Eduard Greils Kompositf"s C g
lere Bemerkung, daß für diesen wie für manche andr = ~ O |
geistlichen Tonschöpfungen eine starke Vorliebe fürE" \J
bar sei, ist noch durch ein recht originelles Beispi(E~
Herr Chormeister Michel Rühl in Düsseldorf, der vo.jf- Q c
beachtliches geistliches Chorwerk „Der Kreuzweg" kc EJ? s»- S
fach aufgeführt hat, berichtet mir, er habe ganz unbe E. 0
zelstücke dieser Arbeit in b-Tonarten gesetzt, so daß
nach der ersten Aufführung gesagt hätten, die Komp<
lieh nicht „Kreuzweg", sondern „B-Weg" heißen. = „ ZZ %
— _j >
Zeitschr. f. Ästhetik u. allg. Kunstwissenschaft XXXVI.
P o
I- O
E E
~ u
Von
R. Hennig
Mein Aufsatz, der unter gleichem Titel den laufenden Band 36
dieser Zeitschrift eröffnete, hat mir eine überraschend große Zahl von Zu-
schriften eingetragen, die meine Ausführungen in dankenswerter Weise
•ergänzten und durch zahlreiche weitere Beispiele erweiterten. Ich danke
allen freundlichen Briefschreibern hierfür, möchte aber auf die bereits
behandelten Fragen nicht weiter eingehen. Lediglich eine kurze Mit-
teilung, die von erheblichem grundsätzlichen Interes =—
gen. Mein alter Jugendfreund Pastor Frenkel-Stettin E. S^J^/
ren gleich mir durch viele Jahre im Chor der Berline
gesungen hat, teilt mir mit, daß er, obwohl nicht r=_ p^jlj^^
begabt, dennoch durch sehr lange Zeit stets imstan = £!
moll-Akkord in der rechten Tonhöhe fehlerfrei zu v< E
bald er an das Treppenhaus der Singakademie dac=",-
eigenartigen Fähigkeit sei darin zu suchen, daß er vc E~~ °>
eben jener Treppe so oft den D-moll-Akkord der Or§^o l_ 5
dem den Streichern das Einstimmen ihrer InstrumenE-11 CO
Später sei diese Fähigkeit erloschen. Dafür aber köi E. -C
C-dur-Dreiklang jederzeit „aufs Haar genau" verg|_2> O »
er an die Partitur oder den Klavierauszug des An=_ _ x
singer" denke. „Dann haue er niemals daneben", y = « O
Tonarten gegenüber durchaus hilflos sei. +-»
Meine im Anschluß an Eduard Greils Kompositf"s C g
lere Bemerkung, daß für diesen wie für manche andr = ~ O |
geistlichen Tonschöpfungen eine starke Vorliebe fürE" \J
bar sei, ist noch durch ein recht originelles Beispi(E~
Herr Chormeister Michel Rühl in Düsseldorf, der vo.jf- Q c
beachtliches geistliches Chorwerk „Der Kreuzweg" kc EJ? s»- S
fach aufgeführt hat, berichtet mir, er habe ganz unbe E. 0
zelstücke dieser Arbeit in b-Tonarten gesetzt, so daß
nach der ersten Aufführung gesagt hätten, die Komp<
lieh nicht „Kreuzweg", sondern „B-Weg" heißen. = „ ZZ %
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Zeitschr. f. Ästhetik u. allg. Kunstwissenschaft XXXVI.
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