Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 36.1942

DOI Artikel:
Kühne, Otto: Schöne Kunst und Lebenskunst: Betrachtungen zu Schillers Lebensauffassung im Lichte der Polaritätstheorie, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14218#0175
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
SCHÖNE KUNST UND LEBENSKUNST

165

den „letzten" und „höchsten" Sinn alles Lebens die wahre Bildungsidee
nicht zu vermitteln; denn sie führen in ihrer meist geist- und „seelenspal-
tenden" Zersetzungstendenz vom echten Lebensdenken und -empfinden
volkheitlicher Gemeinschaftsbildung eher fort als zu ihm hin. Nein, zu
wahrer innerer Seelenschau zu führen, kann nur der Lebensauffassung
gelingen, die ihre „Bilder" selbst diesem Leben entnimmt. Das ist aber nur
die phänomenologisch-sozialorganische, d. h. „1 e b e n s bildhaft"-polare
Gemeinschaftsdenkweise, welche durch gleichzeitig lebensordnendes Sehen
und Verstehen zu einer sinn gebenden Zusammenschau äußerer — und
zwar gerade im Schiller'schen Schönheitssinne möglichst k u n s t voll ge-
stalteter — Wirklichkeitsformen und deren innerer lebensvoller Beseelung
führt.
 
Annotationen