DAS LITERARISCHE PORTRÄT BEI JAMES JOYCE
173
Ire Joyce selbst, der an den auf die Sensibilitätssphäre einwirkenden Er-
ziehungsmethoden des Jesuiten-College — Schulung des optischen, tak-
tilen, sensorischen Sichvergegenwärtigens der Hölle etwa — kein Ge-
nügen findet, dessen empfindliche, schönheitshungrige Seele es vielmehr
für angemessener hält, sich in den Anfechtungen des Weltlebens zu ver-
irren und schließlich zu Erkenntnissen gelangt, die eher zersetzend als
aufbauend, eher kritisch als schöpferisch sind. Joyce verließ seine Hei-
matstadt Dublin, um in der Fremde zunächst als Sprachlehrer seinen
Unterhalt zu verdienen und dann ein unstetes, wurzelloses Leben des
Geistes in verschiedenen Ländern zu führen. Er mochte in sich das Urbild
des Stephen Dedalus sehen, der auf den launischen Wellen des Empfin-
dungslebens und der geistigen Problematik umhertreibt und von seiner
eigentlichen Wesenserfüllung immer abgehalten wird — wie Ulysses
lange Jahre hindurch vergeblich das Ziel seines Heimathafens zu er-
reichen suchte.
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Ire Joyce selbst, der an den auf die Sensibilitätssphäre einwirkenden Er-
ziehungsmethoden des Jesuiten-College — Schulung des optischen, tak-
tilen, sensorischen Sichvergegenwärtigens der Hölle etwa — kein Ge-
nügen findet, dessen empfindliche, schönheitshungrige Seele es vielmehr
für angemessener hält, sich in den Anfechtungen des Weltlebens zu ver-
irren und schließlich zu Erkenntnissen gelangt, die eher zersetzend als
aufbauend, eher kritisch als schöpferisch sind. Joyce verließ seine Hei-
matstadt Dublin, um in der Fremde zunächst als Sprachlehrer seinen
Unterhalt zu verdienen und dann ein unstetes, wurzelloses Leben des
Geistes in verschiedenen Ländern zu führen. Er mochte in sich das Urbild
des Stephen Dedalus sehen, der auf den launischen Wellen des Empfin-
dungslebens und der geistigen Problematik umhertreibt und von seiner
eigentlichen Wesenserfüllung immer abgehalten wird — wie Ulysses
lange Jahre hindurch vergeblich das Ziel seines Heimathafens zu er-
reichen suchte.