Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 36.1942

DOI Artikel:
Besprechungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14218#0194
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
184

BESPRECHUNGEN

schaff, Liebe, Ehe. V. Staat und Vaterland. VI. Volk und Geschichte. VII. Religion.
VIII. Kunst und Dichtung.

Die Leser dieser Zeitschrift wird eben dieses inhaltreiche achte Kapitel vor
allem fesseln; aber auch sie würden jenes noch zu erhoffende weitere Buch von in
engerem Sinne kunstwissenschaftlichem Gesichtspunkt aus dankbar begrüßen. —
Die Gedankengänge „Rückblick und Ausblick" wünschte man sich gelegentlich ge-
sondert und erweitert dargestellt vor allem nach dem nur anklingenden Motiv
„Späteres 19. und 20. Jahrhundert in ihrem in sich unterschiedlichen Verhältnis zur
Romantik".

Karlsruhe (Baden). Emil Kast.

Der Deutsche. Gedanken deutscher Männer zu seinem Wesen.
Ausgewählt von Qtto Heuscheie. Werkstätten der Stadt Halle a. S., Burg
Giebichenstein.

Das- prachtvoll gedruckte Buch, das uns der schwäbische Dichter Heuscheie
beschert, läßt uns über uns selbst nachsinnen, über unsere, durch die Einheit der
Widersprüche dem Fremden so schwer verständliche Art. Große Deutsche vor-
nehmlich des 19. Jahrhunderts, Politiker, Dichter, Schriftsteller, Soldaten, kommen
in Aussprüchen oder Briefstellen zu Worte. Erfüllt sind sie von dem Wissen um
unser Wesen, von dem Wissen um die uns von Natur bestimmten Eigenschaften
und Eigentümlichkeiten. Sie sehen jedoch auch unsere Fehler und weisen auf sie
hin, nicht um zu nörgeln, sondern um zu mahnen, zu warnen, um den Weg zu
ihrer Überwindung zu zeigen. Sie alle sind zugleich überzeugt von dem hohen
Auftrag, den der Deutsche auf Erden zu erfüllen hat, auf politischem wie auf
geistigem Gebiet. Wie sagt doch Ernst Moritz Arndt? „Auch das ist ein gutes
altes deutsches Gewissen: wer an die Ewigkeit seines Volkes glaubt." Die Aus-
sprüche sind in drei Abschnitten „Ursprung / Wesen und Werden", „Kritik aus
Liebe", „Aufgabe / Sendung und Erfüllung" übersichtlich geordnet. Die Gedanken
führen den Leser allmählich vorwärts. Die Sammlung gipfelt und klingt aus in
Hölderlins „Gesang des Deutschen". Das Buch, in dessen kurzem Nachwort der
Herausgeber bescheiden zurücktritt, ist ein tiefes Zeugnis deutscher Art, das uns
Lebende mit Stolz erfüllen muß, mit Dankbarkeit und Demut.

Liegnitz. Helmut Wocke.

Schriftwalter: Prof. Dr. Richard Mülller-Freienfels. Berlin; für den Anzeigenteil verantwort-
lich: W a 11 h e r T h a s s i lo Schmidt-Gabain, Stuttgart. — I. v. W. g. — Verlag von Ferdinand
Enke in Stuttgart. A. Oelschläger'sche Buchdruckerei, Calw. Printed in Gormany.
 
Annotationen