Nr. 7
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
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Jahreszahl 1641 trägt. Unter- und Oberbau sind von kräftig geformten, reich
geschmückten Eckpfeilern eingefaßt und durch starke Gesimse aufgeteilt. Der
Unterbau enthält die Inschriftplatte, der Oberbau die Sakramentsnische, wäh-
rend ein bewegter, mit dem Sinnbild des Kreuzes endender Giebelaufsatz die
verhältnismäßig kleine, jetzt leere
Bildnische einrahmt. Der fol-
gende Bildpfeiler von 1718 zeigt
die fortgeschrittenen Formen des
Barock. Der ziemlich hohe, zwei-
teilige Unterbau faßt zwischen
Eckpfeilern die ovale Inschrift-
platte und darüber die Rund-
nische ein; es folgt ein kurzes
Oberstück mit der rechteckigen
Bildnische und ein Giebelaufbau
mit zwei stark geschwungenen
Schnecken. Der Aufbau ist nicht
ursprünglich, vielmehr unter An-
lehnung der aus Werkstücken
gearbeiteten Schauseite an einen
neuen Stützpfeiler aus roh auf-
geschichteten Basaltbruchsteinen
neu aufgeführt worden. Das jetzt
in der Nische befindliche Bild-
werk stellt die Verspottung Christi
dar. — Dieser Punkt des Pilger-
weges ist insofern bemerkens-
wert, als hier der nördliche Auf-
stieg von Heisterbach auf den
südlichen Weg von Königswinter
aufschneidet. — Nahezu gleich-
altrig, aber grundverschieden in
der Ausführung ist der an 9. Stelle
eingereihte Steinpfeiler aus dem
Jahre 1724: der rechteckige
Unterbau enthält die Stiftungs-
urkunde in einer kartuschen-
artigen, mit Engelsköpfen ge-
zierten Umrahmung. Die Ab-
stellplatte ist konsolartig vorge-
streckt, dagegen auf die Nische im eingezogenen Oberbau verzichtet; dafür ist
als Flachbild die schmerzhafte Mutter Gottes dargestellt. Den abschließenden
Giebel vertritt eine freigearbeitete Plastik: die Gestalt des unter dem Kreuz
zusammengebrochenen Heilands. Als letzter Punkt des Marterweges steht auf
der Höhe des Petersberges ein ausdrucksvoller Steinpfeiler, welcher dem Gastmahl
Maria Magalenas gewidmet ist (Abb. 6). Auf dem kräftig gegliederten Unterbau
steht in gewölbter Kartusche die Stiftungsinschrift. Der höhere Oberbau ist
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Abb. 6.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
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Jahreszahl 1641 trägt. Unter- und Oberbau sind von kräftig geformten, reich
geschmückten Eckpfeilern eingefaßt und durch starke Gesimse aufgeteilt. Der
Unterbau enthält die Inschriftplatte, der Oberbau die Sakramentsnische, wäh-
rend ein bewegter, mit dem Sinnbild des Kreuzes endender Giebelaufsatz die
verhältnismäßig kleine, jetzt leere
Bildnische einrahmt. Der fol-
gende Bildpfeiler von 1718 zeigt
die fortgeschrittenen Formen des
Barock. Der ziemlich hohe, zwei-
teilige Unterbau faßt zwischen
Eckpfeilern die ovale Inschrift-
platte und darüber die Rund-
nische ein; es folgt ein kurzes
Oberstück mit der rechteckigen
Bildnische und ein Giebelaufbau
mit zwei stark geschwungenen
Schnecken. Der Aufbau ist nicht
ursprünglich, vielmehr unter An-
lehnung der aus Werkstücken
gearbeiteten Schauseite an einen
neuen Stützpfeiler aus roh auf-
geschichteten Basaltbruchsteinen
neu aufgeführt worden. Das jetzt
in der Nische befindliche Bild-
werk stellt die Verspottung Christi
dar. — Dieser Punkt des Pilger-
weges ist insofern bemerkens-
wert, als hier der nördliche Auf-
stieg von Heisterbach auf den
südlichen Weg von Königswinter
aufschneidet. — Nahezu gleich-
altrig, aber grundverschieden in
der Ausführung ist der an 9. Stelle
eingereihte Steinpfeiler aus dem
Jahre 1724: der rechteckige
Unterbau enthält die Stiftungs-
urkunde in einer kartuschen-
artigen, mit Engelsköpfen ge-
zierten Umrahmung. Die Ab-
stellplatte ist konsolartig vorge-
streckt, dagegen auf die Nische im eingezogenen Oberbau verzichtet; dafür ist
als Flachbild die schmerzhafte Mutter Gottes dargestellt. Den abschließenden
Giebel vertritt eine freigearbeitete Plastik: die Gestalt des unter dem Kreuz
zusammengebrochenen Heilands. Als letzter Punkt des Marterweges steht auf
der Höhe des Petersberges ein ausdrucksvoller Steinpfeiler, welcher dem Gastmahl
Maria Magalenas gewidmet ist (Abb. 6). Auf dem kräftig gegliederten Unterbau
steht in gewölbter Kartusche die Stiftungsinschrift. Der höhere Oberbau ist
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Abb. 6.