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Zeitschrift für christliche Kunst — 31.1918

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Hasak, Max: Die Bildwerke im Chor des Domes zu Chartres
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4276#0085

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70

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

Nr. 7

Bei den schwarzweiß gemalten Darstellungen drängen sich einige in dieser
Art erhaltenen Gemälde des Mittelalters in die Erinnerung, so einzelne Teile
des Genter Altares der Gebrüder van Eyck. Vielleicht sollten sie zunächst nur
die Vorbilder für holzgeschnitzte Reliefs darstellen, wie sie hier in Chartres dem
Bildhauer übergeben wurden.

Berlin-Grunewald. MaxHasak.

ßÜCHERSCHAU.

Kataloge des R ö m.-G e r m. Zen-
tralmuseums.

Nr. 7: Elfenbeinarbeiten der Spät-
antike und des frühen Mittel-
alters von Wolfgang Fritz V o 1 b a c h.
Mit 12 Tafeln. — Mainz 1916. In Kom-
mission bei L. Wilckens.

Auch dieser Katalog des Mainzer Museums
zeichnet sich durch große Brauchbarkeit aus,
indem er von den vornehmlich in seinen Rah-
men fallenden spätantiken und frühmittel-
alterlichen Elf enbeinrehefs, insoweit von ihnen
im Museum zumeist Abgüsse, vereinzelt nur
Photographien, vorliegen, 144 eingehende
und zuverlässige Beschreibungen, von 36 der-
selben auch gute Abbildungen bietet auf
12 Tafeln; von Diptychen, Pyxiden, Kasten,
Kämmen, auch Weihwassergefäßen, Brett-
steinen, Hörnern bis in die romanische Pe-
riode. — Eine die kleinasiatische, syrisch-
palestinensische, byzantinische, abendlän-
dische Elfenbeinplastik behandelnde Ein-
leitung unterrichtet objektiv über den
gegenwärtigen Stand dieser Frage; und um-
fängliche Literatur- wie Ortsverzeichnisse
nebst Registern erleichtern den Gebrauch
dieses vortrefflichen Büchleins auf seinem
gerade jetzt sehr flüssigen Gebiete. S.

Beiträge zur Kunstgeschichte Hessens und
des Rhein-Maingebietes. III. Bd. Die
heilige Elisabeth in der bil-
denden Kunst des XIII. bis XVI.
Jahrhunderts von Friedr. Schmoll.
Mit 30 Tafeln. —Elwert in Marburg 1918.
— 12 M.

Der hl. Elisabeth als der Nationalheiligen
Deutschlands an der Hand namentlich deut-
scher Denkmäler, besonders der Malerei und
Plastik eine Studie zu widmen, ist eine er-
habene Aufgabe. Nicht gerade leicht, denn

sie zählen nach Hunderten, sind ungemein
mannigfaltig und weit zerstreut wie in Kir-
chen, so in Sammlungen, als Schöpfungen
hervorragendster Künstler. — Sie beginnen
schon bald nach ihrem frühen Tode (1231),
bzw. nach ihrer Heiligsprechung (1235), also
noch unter der Nachwirkung der spätroma-
nischen Foimen, und sollen hier zusammen-
gestellt werden bis in die Zeit der Renaissance.
— Die Goldschmiedekunst ist daran beteiligt
durch den Marburger Schrein, die Glas-
malerei durch die dortigen Fenster, die
Stickerei durch den Helmstedter Teppich,
die Miniatur durch den Kodex in Privat-
besitz, die Wand- und Tafelmalerei durch
die großen Zyklen, welche der Verfasser be-
schreibt, nachdem er über das Leben der
Heiligen einen kurzen Überblick gegeben,
ihren Legendenschatz an der Hand der
Bilder geprüft, die ganz außerordentliche
Verbreitung ihres Kultus festgestellt hat. —
Gruppenbilder wechseln mit E i n -
zeldai Stellungen, und eine präch-
tige Auslese ist es, die auf den 30 Tafeln mit
etwa 60 Bildern in durchaus guten Wieder-
gaben geboten ist. — Keine Heilige, nach
der Gottesmutter, ist so häufig, so ver-
schiedentlich, so vielseitig dargestellt worden
als Kind, Braut, Mutter, Mitglied des dritten
Ordens, vor allem in ihrer sozialen Fürsorge,
und gerade diese rührenden Schilderungen,
machen sie unserer Zeit so ausnehmend sym-
pathisch. — Durch die Zusammenstellung
dieser Abbildungen, namentlich aus Nord-
und Süddeutschland, wie aus den Nieder-
landen (zu dei noch ein kurzer Ubei blick
über die von der italienischen Kunst ge-
botenen Bilder hinzutritt) hat der Verfasser
Anspruch erworben auf reichen Beifall und
wärmsten Dank. Allseitige Anerkennung
wird ihm und seinem schönen Werke nicht

fehle

S.
 
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