Nr. 7
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST
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Schließung des Forstes durch Abfuhrwege in seinem ursprünglichen Bestände
sich änderte.
Der dritte Aufstieg vom Rheintal her, der von der Pfarrgemeinde Dollendorf
benutzt und unterhalten wird, ist gekennzeichnet durch zum Teil zerstörte Holz-
kreuze und 6 Steinkreuze, von denen eines neuerdings gewaltsam umgestürzt
wurde. Das Bruchstück eines siebenten Stein-
kreuzes von 1728 hat sich auf der Kuppe des
Petersberges vorgefunden. Dazu kommt weiterhin
eine Rundnische mit Inschriftsockel aus dem Jahre
1781. Zwei Steinhäuschen sind im XIX. Jahrh.,
das eine im Jahre 1813 in der unteren Gemarkung,
noch eingereiht worden. Zwei der erhaltenen Holz-
kreuze, die in Abb. 1 und 2 wiedergegeben, zeigen
das zähe Festhalten mittelalterlicher Überlieferung.
Die 6 Steinkreuze umfassen urkundlich den Zeit-
raum von 1690—1773. Wiedergegeben ist ein
wirkungsvolles Kreuz, das an dem Schnittpunkt
des Kreuzpfades mit dem unteren Haldenweg von
Heisterbach nach Königswinter, zu Ehren Gottes
von Meister Johannes Hinde, Lang Becker zu
Heisterbach im Jahre 1724 aufgerichtet ist; es trägt
auf dem Querarm des die Inschrift: Jesu fili David
miserere nobis (Abb. 8). Das später folgende Stein-
kreuz mit den Wundmalen Christi ist im Jahre 1 773
zu Ehren Gottes von Steinhauern aus Oberdollen-
dorf ausgeführt worden.
Der vierte und weiteste Höhenweg, der von der
alten Ittenbacher Kapelle zum Petersberge führte,
hat bei der Anlage einer breiten „Verschönerungs-
straße" viel von seinem ursprünglichen Charakter
verloren. Er ist noch gekennzeichnet durch eine An-
zahl älterer und neuerer Holzkreuze (mit der ausge-
kehlten Nische), teils verwittert und verfallen; eines
weist noch in erhabener Fläche die Wundmale des
Gekreuzigten auf. Erhalten haben sich auch einige
Steinkreuze. Eigenartig ist das Margaretenkreuz, das
im rechteckigen Untersatz Widmung und Jahreszahl
1641 trägt. Aus dem Gurtgesims ist die Platte rund
vorgestreckt. In der Rundnische des Oberbaues
ist die hl. Margareta mit Drache, Kreuz und Lilie dargestellt. Ein schlichtes
Kreuz schließt das Denkmal ab". Aus dem Jahre 1622 stammt ein typisches
Steinkreuz bei der Rosenau, dessen ungeteilter hoher Sockel die Rundnische
und die bezügliche Widmungsinschrift aufweist. Das bekrönende Kreuz ist bei
der Wiederaufrichtung im Jahre 1858 erneuert worden. Von ähnlicher Grund-
form ist ein im Oberbau zerstörtes Kreuz am Nonnenstromberg (datiert 1719).
Abb. 8.
Vgl. Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Siegkreis S. 104.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST
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Schließung des Forstes durch Abfuhrwege in seinem ursprünglichen Bestände
sich änderte.
Der dritte Aufstieg vom Rheintal her, der von der Pfarrgemeinde Dollendorf
benutzt und unterhalten wird, ist gekennzeichnet durch zum Teil zerstörte Holz-
kreuze und 6 Steinkreuze, von denen eines neuerdings gewaltsam umgestürzt
wurde. Das Bruchstück eines siebenten Stein-
kreuzes von 1728 hat sich auf der Kuppe des
Petersberges vorgefunden. Dazu kommt weiterhin
eine Rundnische mit Inschriftsockel aus dem Jahre
1781. Zwei Steinhäuschen sind im XIX. Jahrh.,
das eine im Jahre 1813 in der unteren Gemarkung,
noch eingereiht worden. Zwei der erhaltenen Holz-
kreuze, die in Abb. 1 und 2 wiedergegeben, zeigen
das zähe Festhalten mittelalterlicher Überlieferung.
Die 6 Steinkreuze umfassen urkundlich den Zeit-
raum von 1690—1773. Wiedergegeben ist ein
wirkungsvolles Kreuz, das an dem Schnittpunkt
des Kreuzpfades mit dem unteren Haldenweg von
Heisterbach nach Königswinter, zu Ehren Gottes
von Meister Johannes Hinde, Lang Becker zu
Heisterbach im Jahre 1724 aufgerichtet ist; es trägt
auf dem Querarm des die Inschrift: Jesu fili David
miserere nobis (Abb. 8). Das später folgende Stein-
kreuz mit den Wundmalen Christi ist im Jahre 1 773
zu Ehren Gottes von Steinhauern aus Oberdollen-
dorf ausgeführt worden.
Der vierte und weiteste Höhenweg, der von der
alten Ittenbacher Kapelle zum Petersberge führte,
hat bei der Anlage einer breiten „Verschönerungs-
straße" viel von seinem ursprünglichen Charakter
verloren. Er ist noch gekennzeichnet durch eine An-
zahl älterer und neuerer Holzkreuze (mit der ausge-
kehlten Nische), teils verwittert und verfallen; eines
weist noch in erhabener Fläche die Wundmale des
Gekreuzigten auf. Erhalten haben sich auch einige
Steinkreuze. Eigenartig ist das Margaretenkreuz, das
im rechteckigen Untersatz Widmung und Jahreszahl
1641 trägt. Aus dem Gurtgesims ist die Platte rund
vorgestreckt. In der Rundnische des Oberbaues
ist die hl. Margareta mit Drache, Kreuz und Lilie dargestellt. Ein schlichtes
Kreuz schließt das Denkmal ab". Aus dem Jahre 1622 stammt ein typisches
Steinkreuz bei der Rosenau, dessen ungeteilter hoher Sockel die Rundnische
und die bezügliche Widmungsinschrift aufweist. Das bekrönende Kreuz ist bei
der Wiederaufrichtung im Jahre 1858 erneuert worden. Von ähnlicher Grund-
form ist ein im Oberbau zerstörtes Kreuz am Nonnenstromberg (datiert 1719).
Abb. 8.
Vgl. Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Siegkreis S. 104.