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_ Keine Rose ohne Dornen.

und es hätte wenig gefehlt, so hätte er wieder einen seiner
beliebten 8uIto mortale zum Besten gegeben. Er gedachte
aber noch des schönen Bildes des jugendlichen Künstlers von
heute morgen und begnügte sich, auszurufen: „Ihr Herr Vater?
o wie mich das frrut! aber halt! Sie müssen mir Ihr Töchter-
chcn nicht gleich wieder entführen, unsere Bekanntschaft ist noch
so jung und ich möchte sic doch so gerne wieder erneuern und
ausdehnen so lange, — ja für's ganze Leben!" fuhr er rasch
heraus und wischte sich nach diesem er-
leichternden Geständuiß den Schweiß von
der Stirne. Johanna glühte jetzt wirk-
lich wie eine Rose und der Vater machte
große Augen, mit denen er verwundert
bald den stürmischen Werber bald sein
Töchtcrlein ansah.

„Jst's schon so weit? da weiß ich
ja nichts davon!" sagte er endlich und
drohte Johanna mit dem Finger. Dieser
stand das Weinen nahe und in höchster
Verlegenheit rief sie aus: „Ich auch

nicht, gewiß nicht, lieber Papa!"

„O weh! jetzt geht wieder Alles
schief!" seufzte Grimmann, fuhr aber
doch herzhaft fort: „Ich weiß freilich

nicht, liebes Fräulein, ob Sie mich
Mögen, denn ich bin ein langer häßli-
cher Kerl und falle da wieder nach mei-
ner tölpelhaften Manier recht mit der
Thüre in's Haus, aber sehe» Sie, Sie
waren gestern so freundlich gegen mich,
ich aber habe seit gestern schon so viel
um Sie ausgcstanden, so viel — und
wen» Sic und der Herr Vater nun
„nein" sagen, dann ist's mit mir aus
— das ist mein Tod." Da lächelte das
Mädchen wieder und der Vater sagte
auch freundlich: „Nun, mir sicht der

Schalk von Johanna nicht gerade so aus,
als ob sie Ihren Tod wünschte und wenn
Sie ein ordentlicher Mann sind und eine
Fra» ernähren können" — nun genug,
was weiter folgt, brauch' ich wohl nicht
auszumalen, denn für den glücklichen
Sberlehrcr folgt jetzt zwar das Aller-
interessanteste, was sich aber der gü-
iige Leser Alles unter obigem Gedanken-
strich wird denken können. Seine Rojc
^i>er hatte sich Grimmann trotz aller
Dornen erobert und iu einem ihm ei-
gnen kleinen Hause ungeguält von al-
ir» Hauswirthinncn und deren Töchtern
er in einer Reihe von Jahren »och
nranches fröhliche Rosenkuösplein auf-
^iiihe», welches durch lauten Lärm und

Geschrei zwar noch manchmal die brummige Zornfalte auf des
Vaters Stirn hervor rief, „aber" dachte er 'dann und lä-
chelte bald wieder: „Keine Rosen ohne Dornen!"

Wie der Hannes Wasser getreten hat.

Wie dieses Mittel ausgesehen

Das war des Müllerwenzel sein Sohn Hannes, der hat schon lange darüber
nachspekulirt, wie die Stadtleute eigentlich das Wassertreten erlernen. Endlich hat er's
herausgebracht und ein Mittel gefunden.

und wie der Hannes Wasser getreten hat.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Wie der Hannes Wasser getreten hat"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Flussufer
Ertrinken
Fluss <Motiv>
Versuch
Junge <Motiv>
Luftballon
Fuß <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Wassertreten <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 27.1857, Nr. 633, S. 55

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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