Die Gartenkunst (8.1906)

:A DIE GARTENKUNST VIII. 3

werden, wobei Vorgärten geschaffen und für die Erhaltung der die Jury, der bekanntlich Grofsh. Hofgärtner Dittmann-Darm-
besonders schönen Bäume Sorge getragen werden soll. — Weiter stadt; Freiherr von Heyl zu Herrnsheim, Ehrenbürger der Stadt
wird gemeldet, dafs die Erben der alten Schöneberger Bauern. Worms; Oberbürgermeister Köhler-Worms; Stadtbaurat Georg
die im Jahre 1855 einen Teil ihrer Ländereien zur Vergrößerung Willi. Metzler-Worms; Kunstmaler Prof. Prell von der Königl.
des Gartens hergeben muteten, gegen die Regierung Ersatz- Akademie der bildenden Künste zu Dresden; Gartendirektor
anspräche geltend machen wollen und zu diesem Zwecke bereits Ries-Karlsruhe. 1. Vors. des Vereins deutscher Rosenfreunde:
einleitende Schritte unternommen haben. Als nämlich vor Architekt Prof. Gabriel von Seidl-München: Königl. Gartenbau-
61 Jahren das alte Palmenhaus durch ein neues ersetzt w urde, direktor Siebert. Direktor des Palmengartens zu Frankfurt a. M.;
enteignete die Regierung zur Gewinnung des erforderlichen Redakteur Konrad Fischer-Worms, Vors. des Wormser Rosen-
Geländes mehrere Parzellen, die sechs Schöneberger Bauern garten-Ausschusses angehören, hat am H. Februar stattgefunden:
und Kossäten gehörten. Die Enteignung erfolgte mit der Mals- Die Ausstellung der Projekte findet vom 15. März ab in der
gäbe, dafs das erworbene Gelände lediglich für die Zwecke des Villa des Freiherrn Max von Heyl zu Herrnsheim statt.
Botanischen Gartens Verwendung finden sollte. Da der Garten
jetzt anderen Zwecken dienen soll, so wollen die Erben jener

Schöneberger Besitzer gegen den Staat hinsichtlich seiner Ver- Bücherschau.

pflichtung einer rechtlichen Ablösung vorgehen. Bemerkt sei „,, . „ _ 77! T „,

, . , ... ,, . I lnem, Georg, Der Alleebaum in den Strafsen der

noch, dals das (relande damals zu einem sehr niedrigen Preise „. -,. ~ . _ , . . ,

-, „. . . , ° . Stadt und auf dem Lande. Mit einem Vorwort vom Konigl.

enteignet wurde. — rjine Sitzung der gemischten Deputation . . T, .. „,.. , , „ .T, „,

, 5 ,, _ ,. TT , , f , . ' Okonomierat Heiler. Mimchon. \ erlag v. Eugen Ulmer, Stutt-

der Stadt Berlin zur Vorberatung der Angelegenheit der Er
haltung des Botanischen Gartens unter dem Vorsitz des Ober
bürgermeisters Kirschner hat beschlossen, zunächst mit Schöne

gart 1906.

Das Schriftchen ist aus der Praxis, wie sie in dem umfang-
reichen Betriebe der Münchener Gartendirektion geübt wird,
berg zu unterhandeln, ob es bereit sei, einen Beitrag zur teil- ... ,. ... . ..... , , n i

~ _ . ,, , •' , . . für die Praxis geschrieben. In 5 Abschnitten behandelt der

weisen hrnaltung des Gartens zu leisten. r ,. . , , , „ , .. , . , ..

verlasser die Auswahl der Baumarten (unter Berücksichtigung

Deutsche Dahliengesellschaft. Dem 8. Geschäftsbericht. der Obstsorten) und die Anforderungen an den Boden, das
welcher vor kurzem versendet worden ist. entnehmen wir, dafs Pflanzen der Bäume, ihre Pflege, ihre Feinde und Krankheiten
die Witterung den Dahlienblumen im vergangenen Jahre una das Fällen der Bäume nebst Verwertung des Holzes. W as
nicht günstig war. Darunter hatte auch die Ausstellung der er über das Verpflanzen älterer Bäume sagt, dürfte besonderes
Gesellschaft in Darmstadt vom 8.—10. September zu leiden. Interesse erregen, da man in München hierin ziemlich viel
Versammlungen hielt die Gesellschaft zwei ab, eine in Hannover, leistet. Eine Anzahl Abbildungen ergänzen den Text der
eine in Darmstadt. Unter den neuen Züchtungen des Jahres Schrift nicht unwesentlich. H.
sind die von Tölkhaus zu erwähnen, ebenso wie die neuen
holländischen Riesendahlien, die sich bewährt haben. Der

Kassenabschlufs wies pro 31. Dezember 1905 einen Bestand PerSOnalnachrichten.

von 2530,42 Mk. auf. Für 1906 ist eine Ausstellung in Berlin
geplant.

Provinzial-Gartenbauverein Hannover. Die hannoversche
Garten- und Obstbauzeitung, Heft 2, vom 1, Februar d. J. ent-
hält den Jahresbericht des Provinzial-Gartenbauvereins, der

Ende, H. Dr. ing., Geh. Reg.-Rat u. Prof. a. d. techn.
Hochschale, Berlin, Mitglied der D. <i. f. G., ist von S. M. dem
König von Preufsen die Medaille für Verdienste um das Bau-
wesen in Gold verliehen worden. — Dr. Müller, T., (ieh. Ober-

Reg.-Hat. vortr. Bat u. Dezernent lur Gartenbau im Ministerium
unter der Leitung des Stadtgartendirektor I np steht. v on den ° . ■ _ . ., . Tr

„ , , , tt . -Ii. , , • , f. Landw. Dom. u. Forsten, ist durch V erleihung des Kronen-

gemeinnutzigen Bestrebungen des \ erems sind die. welche sich , ,, _,, . , , , . ,

6 „ tr , ,: •_ " , , , . ... .. . t,. ordens II. Klasse ausgezeichnet worden. — Jancke, Konigl.

aut Vorgarten- und Balkonschmuck, Arbeitersrarten, Blumen- , . _ i; v * j i> > . ji a„

?,„,„., . , . • . Hofgärtner in Bellevue b. Berlin hat den Roten Adlerorden

pflege durch Schulkinder und m Arbeitervierteln beziehen, an ° , , , ., _ ,. c ..

1 ,ö aj. „ ... . ..... . . , „in i ii j DLL Klasse m. d. Schi, erhalten. — Ahrens, R., Hofgärtner in

erster »teile erwähnt. Pflanzenzucht und PHanzenhandoJ werden , _ , . ,,.„ , , .. . ,

, „T , , , Baden-Baden, wurde das hhreukreuz m Silber des konigl.

durch Wettbewerbe in den Monatsversauimlungen, Versuchs- . ' „ ... r>,;_„„..

, , „ • , , „. , . &TT ' .. , niederländ. Hausordens von Oranien verliehen. Bürger,

kulturon u.dgl. gefördert. (.artenkunst Iindet in Vortragen und 7r , , . ,. , , .. . , Jr , t,t w-i„.„.

_ , ° & . T., ., . . ,,. , „ Wilh., Halberstadt, erhielt den konigl. Kronenorden IV. Klasse

in einem Lehrgang im Planzeichnen an der städtischen Kunst- _ _ , ,. _ _ .. . , , , , .„

& s ^ _ v Cramm-Burgsdorl, Exz. Freiherr, ist als Direktor des

gewerbeschule, Obstbau, Ausstellungswesen und andere Zweige „.,„,., ... . „.„ T>nclir, n- tVHWür

6 , ' ,r ~ -rT , . , . Ver. z. Bef. d. Gartenbaues zurückgetreten. — Frain, Dr., trunei

ebenfalls in weitgehendem .Malse Berücksichtigung. _. , , , n i ji u

e 6 . , °, f, . . Direktor des Botanischen Gartens in Calcutta und der bo-

Der Verein steht mit dem hannoverschen Obstbauverein m . , ..... , . , , n. , n • • i. tv

, . . , tanischen Abteilung bei der Indischen Regierung, ist zum Di-
engen Beziehungen, die eine gegenseitige Förderung bei vielen ^ ^ R tens ernannfc wordeu _ Günther, G.,

Anlässen zur Folge haben. Aulserdem sind ,hm eine ganze Küln.Lindenthal ist als N;lchfol,er Beithners zum städtischen
Anzahl verwandter Vereine der Provinz Hannover korporativ f p ^ _ Glogau> A.; hat die ihm

angeschlossen. Von den Zielen, die der Verein sich für d>e ..^.^ obergärtneistelie bei der Gartenverwaltung der

nächste Zukunft gesteckt hat, sei erwähnt, dals dem Zuge der ^ „annover treten, _ TOn Ehren, Jon. f. Am

Zeit folgend, der Vorstand die ausgedehntere Betätigung auf ^ Febmar wurde untei. aulerordentlich grofser Beteiligung der
sozialer Grundlage und die Bildung eines Ausschusses für volks- Gartnerwelt einer der Senioren der Hamburg-Altonaer

tümliche Blumen- und Gartenpflege ins Auge gefafst hat. iiandelsgärtner, Herr Johannes von Ehren in Nienstedten, be-

Geitner-Denkmal. Zeitungsnachrichten zufolge soll S. M. erdigt. Die Baumschulen des Verstorbenen haben einen Welt-

d. Kaiser die Absicht haben, dem unlängst verstorbenen Tier- ruf j v Ehren war im Jahre 1832 zu Teufelsbrücke in Klein

gartendirektor Geitner an geeigneter Stelle im Tiergarten ein Flottbek geboren. Em Jahre 1898 übergab er sein Geschäft

Denkmal setzen zu lassen. seinem Sohne Lorenz von Ehren (Mitglied d. D. G. f. G.), der

Rosengarten-Wettbewerb — Worms. Zu diesem Wett- dasselbe unter der alten Firma und mit denselben Prinzipien

bewerb sind 50 Arbeiten eingelaufen. Die Begutachtung durch in jugendlicher Kraft fortführt.

Für die Redaktion verantwortlieh: Stadt-Gartendirektor Heieke, Frankfurt a. M. - Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. 11,

Dessauerstrasse 29. — Druck von A.W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam.