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Die Gartenkunst — 14.1912

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Heicke, C.: Winke für den Blumenschmuck unserer Gärten, [4]: Phlox
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0133

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XIV, 8

DIE GARTENKUNST.

125

Winke für den Blumenschmuck
unserer Gärten.

Phlox.

„Ein Garten ohne Phlox ist wie ein Sommer ohne
Gewitter“, so oder ähnlich, jedenfalls aber sehr treffend
sprach Karl Förster sich bei irgend einer Gelegenheit
über die Bedeutung der herrlichen Phlox decussata fin-
den Blumengarten aus. Und wer die Fülle der farben-
prächtigen, großblumigen neuen Arten dieser Stauden-
gattung kennt, muß ihm recht geben.

Ihre Anwendung finden sie überall, wo Blumen
im Park und Garten erwünscht erscheinen; für die
gemischten Staudenrabatten sind sie ganz unentbehr-
lich; nicht minder lassen sich ausgezeichnete Wir-
kungen mit ihnen auf Beeten in gesonderten Farben
erzielen, und für den Park gibt es für die Sommer-
monate kaum ein effektvolleres Blumenmaterial. Man
kann sie ziemlich dreist mischen ohne Farbendis-
harmonien befürchten zu müssen; denn die verschie-
denen Farben haben alle einen mehr oder weniger
gemeinsamen Unterton, der, zumal wenn Weiß da-

Gartenanlage J., Apenrade: Terrassendetails. Gartenarchitekten: Schnackenberg & Siebold, Hamburg.

Was waren es für unscheinbare Gewächse, jene
kleinblumigen, mißfarbenen Phloxe, die noch vor weni-
gen Jahrzehnten auf den Rabatten des ländlichen Haus-
gartens bescheiden und anspruchslos ihr Dasein fristeten!
Und heute? Fast jedes Jahr bringt Neuzüchtungen
auf den Markt, die nicht nur neu, sondern auch wirk-
lich schön sind. Großblumige Riesenrispen mit Blumen
in derprächtigstenFarben, von rosa in den mannigfaltigsten
Schattierungen und Tönen, bis zum dunkelsten Ama-
rantrot und zartesten lila, weiß und neuerdings auch
bei einigen blau zeichnen die großen Sommerphloxe
aus; dabei ist ein schöner Bau, gute Haltung und
Belaubung, große Blühwilligkeit den meisten von ihnen
eigen.

zwischen gestreut ist, selbst gewagte Zusammenstel-
lungen möglich macht. Nur soll man auch bei ihnen
nicht zu fein mischen. Große Farbenklexe, mit breiten
Pinselstrichen nebeneinandergesetzt, wirken am besten.
Bekannt sind die guten Beispiele aus den Anlagen am
Zürichersee, wo immer mehrere Hunderte einer Farbe
zusammengepflanzt sind.

Dazu kommt die lange Dauer des Phloxflors.
Man kann bei sorgfältiger Farbenauswahl und An-
wendung einiger Kunstgriffe in ihrer Kultur von Ende
Juni bis spät in den September hinein ihre Blütezeit
ausdehnen. Im freien Lande ausgepflanzt kommen sie
in der Regel etwas später, als wenn man junge, aus
Stecklingen gezogene Pflanzen verwendet. Die letz-
 
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