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Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung — 1.1926/​1927

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Dexel, Walter: Reklame im Stadtbilde
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https://doi.org/10.11588/diglit.17290#0065

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IDAS NEUE

f FRANKFURT

Z MONATSSCHRIFT FÜR DIE FRAGEN DER GROSSTADTGESTALTUNG

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SCHRIFTLEITER: ERNST MAY| VERLAG ENGLERT UND SCHLOSSER ■ FRANKFURT AM MAIN

REKLAME IM STADTBILDE VonDr.Walt.rD.xel

Im grofjen und ganzen hält man es für eine notwendige und nicht zu ver-
meidende Folge des Konkurrenzkampfes, wie ihn das heutige Wirtfchaftsleben
mit fich bringt, dafj die grofjftädtifche Aufjenreklame chaotifch,zudringlich und
[von verwirrender Unüberfichtlichkeit ift. Jeder fühlt das Recht zu rufen, fo laut
er kann, jeder fucht aufzufallen, oder den anderen nachzuahmen, ftatt ihn zu
ergänzen. Selten nur denkt jemand daran, da(j es neben der Möglichkeit
lauter zu rufen als die anderen, auch noch die Möglichkeit gibt, beffer und
deutlicher zu rufen. Schließlich wäre es fogar denkbar, dafj man ftatt eines
finnlosen Durcheinanders von Diffonanzen, das ganze Orchefter zur Harmonie
ftimmen könnte, ohne dafj ein Ton dabei verloren ginge.
Bild i: NEW YORK. BROADWAY bei TAG I I Der Grofjftadtmenfch, der keine Zeit zu verlieren hat, denkt garnicht mehr
rtädMfcher Aeuijennrekfame,tllChkeit grofi' I I daran, das Durcheinander der vielen, grellen einander überfchreienden und

überfchneidenden Schilder und Transparente zu beachten, die fich heutzutage
an der Front eines Gefchäftshaufes häufen. Der Menfch ift bequem und die
Entzifferung von Wirrwarr ift anftrengend, alfo wird Anteilnahme nicht erregt
und der Entfchlufj, zu kaufen, wird nicht gefördert. Selbft die Anpreifung, der
es noch gelingt ins Bewufjtfein zu dringen, weckt meift keine Kaufluft, der
Anbietende fchreit zu laut, wir empfinden feine Art als unhöflich, ärgern uns
Diele Aufnahme hat der bekannte Architekt I I und fühlen beim Durchfchreiten der Hauptgefchäftsffrafjen unferer Grofjftädte
SgSSLdtneÄÄfcl I vorwiegend das eine Bedürfnis, Ordnung zu fchaffen, zu fichten, zu klären

BllderbucheinesArchitekten''entnommen das I I uncj zu organifieren.
im Jahre 1926 im Rudolf Molle-Buchverlag, ■ ■ 3

Berlin sw 19, Jerulalemerttr.46, erfchienen ift. | | Zuerft einmal im Einzelnen: Ein Schild oder Transparent hat die Aufgabe,

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