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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 22.1897

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Heft 1/2
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Dörpfeld, Wilhelm: Der alte Athena-Tempel auf der Akropolis, 5
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https://doi.org/10.11588/diglit.38775#0172

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i 6Ö

W. doerpfeLd

Doppeltempel der Athena und des Erechtheus war und den
Namen αρχαίος νεώς führte. Den Opisthodom erkennt er in der
schmalen Westhalle des Parthenon.
2. Harold N. Fowler [American Journal of Arcliaeology,
1893 S. 1 ) vertritt die Theorie, dass der alte Tempel der
Athena nach seiner Zerstörung durch die Perser wieder herge-
stellt und erst nach Vollendung des Parthenon abgebrochen
worden sei. Der Opisthodomos soll ursprünglich im alten Tem-
pel, später aber im Parthenon gewesen sein.
3. ln einem längeren Aufsatze über die Geschichte der athe-
nischen Akropolis von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart
(American Journal of Archaeology 1 893 S. 473) behan-
delt W. Miller auch die Geschichte des alten Athena-Tempels.
Er hält es mit mir für sicher, dass der Tempel nicht nur nach
den Perserkriegen wieder hergestellt worden ist, sondern auch
im IV. Jahrhundert und sogar zur Zeit des Pausanias noch
bestanden hat (S. 528). Die Frage nach dem Verhältniss des
Tempels zur Ostcella des Erechtheions betrachtet er als eine
noch ungelöste.
4. A. Furtwängler (Meisterwerke der griech. Plastik S. 155
und 743 j hält unseren Tempel für den alten Doppeltempel
der Athena und des Erechtheus, den älteren Parthenon für
eine Erneuerung dieses Tempels, den perikleischen Parthenon
für einen Doppeltempel der Athena einerseits und der Töchter
des Erechtheus und des Kekrops andrerseits und schliesslich
das spätere Erechtheion für eine Erneuerung des alten Dop-
peltempels der Athena und des Erechtheus. Opisthodomos
soll ein zweiter Name für den in den Inschriften Parthenon
genannten Westraum des grossen Tempels sein. In der engli-
schen Ausgabe seines Werkes [Masterpieces, S. 415) ändert
er diese Hypothesen in einigen Einzelheiten ab. So sucht er
jetzt den Opisthodomos nicht mehr im Parthenon, sondern als
besonderen Bau am östlichen Ende der Akropolis (S. 425).
5. F. C. Penrose {Journal of Hell. stud. 1891 S. 275 und
1892/93 S. 32) setzt den älteren Parthenon ins VI. Jahrhun-
dert und sieht in ihm das von den Persern zerstörte Hekatom-
 
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