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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 22.1897

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Heft 4
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Bulle, Heinrich: Midas und Silen
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https://doi.org/10.11588/diglit.38775#0405

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MIDAS UND SILEN

(Hierzu Tafel XIII)
Auf Taf. 13 wird nach einer Zeichnung Gillierons das Bild
eines kleinen schwarzfigurigen Gefässes in etwa 9/10 der na-
türlichen Grösse wieder gegeben, das in Eleusis gefunden wor-
den ist und sich im dortigen Museum befindet. Für die Er-
laubniss zur Veröffentlichung bin ich den Herren Philios und
Skias zu Dank verpflichtet. Die Form der Vase ist nur an-
nähernd festzustellen ; die erhaltenen Teile sind kugelförmig,
die Halsöffnung muss ziemlich eng gewesen sein. Auf der
Schulter wird neben der erhaltenen Palmette ein horizontaler
Henkel zu ergänzen sein, der grade über das senkrechte Orna-
mentband zu sitzen kommt, welches den Bauchstreifen in zwei
Teile teilt; auf der gegenüberliegenden Seite hat über dem
dort vorauszusetzenden ornamentalen Trennungsband jeden-
falls ein zweiter Henkel gesessen. Das Ganze wird man sich
demnach als eine Amphora oder Hydria mit kugeligem Bauch
zu denken haben ; eine genaue Analogie für die Form weiss
ich nicht anzuführen. Das Gefäss ist dünnwandig, von rotgel-
bem Thon, der Firniss ist glänzend schwarz. Rot (in der Zeich-
nung schraffirt) ist ziemlich reichlich aufgesetzt, Weiss nur
spärlich in den Punktreihen und Punktrosetten an den Gewän-
dern. Zwischen den Figuren sind buchstabenähnliche Zeichen
angebracht.
Der Schulterstreifen zeigt zwei vollbekleidete stehende Män-
ner mit grossen Reb-oder Epheuzweigen in den Händen. Der
Bauchstreifen ist durch ein senkrechtes Palmettenlotosband
in zwei Hälften geteilt, von denen die auf der Zeichnung links
befindliche die Hauptdarstellung trägt und als Vorderseite zu
 
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