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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 22.1897

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Heft 1/2
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Ziebarth, Erich: Kretische Inschrift
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https://doi.org/10.11588/diglit.38775#0232

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KRETISCHE INSCHRIFT

Die Inschrift C. I. G. 1 840 = Dittenberger, Sylloge 320 -
Collitz-Bechtel Nr. 3198 = C. I.G.Sept. III 693. welche we-
gen ihres Inhalts viel besprochen ist, konnte Böckh nur nach
der ersten Ausgabe durch Muratori Nov. thes. vet. inscri.pt.
II S. 588 abdrucken. Dieser sagt über den Fundort weiter
nichts als: Olim Corcyrae, mox Venetiis apud Jo/ι. Bapt.
Rhamnusium. Aus dem Text ergibt sich über die Herkunft
nichts, da die Stadt, welche ihren πρόξενοι Renten aus Grund-
besitz zuwendet, nicht genannt ist. Nur soviel wissen wir, dass
es eine dorische Stadt sein muss; das lehrt der Dialekt.
Die wahre Heimat des Steins glaube ich im God. Ambros.
R. 124 S. 85 gefunden zu haben. Dort steht eine neue Ab-
schrift, welche im wesentlichen mit der im Cod. Ambros. D.
199 S. 94 übereinstimmt, und nach der ich unten den Text
verbessert gebe, und sodann auf der Rückseite die Bemerkung
von der Hand des Pinelli : L’inscrizione greca dorica -fu
portata di ccmdia da Aloysis Reniero che la donö G. B. Ra-
mus io ed altre inscrizioni.
Die Inschrift stammt demnach aus Kreta, nicht aus Ker-
kyra. Möglicherweise kann sie auf dem Transport nach Ve-
nedig eine Zeit lang in Corfü gelegen haben, so dass Muratori
nur erfuhr, dass sie von dort nach Venedig gebracht worden
sei. Die πόλις ist also eine kretische Stadt und Kreter sind die
πρόξενοι sämtlich bis auf den Άρχαγόρας Δελφός (Z. 16) und
den Σκιρτίας ευεργέτης (Z. 11), dessen Heimat nicht genannt
ist. Denn auch für den "Ερρ,ων Τυλίσιος (Z. 7), dessen Heimat
noch Dittenberger in einer fast unbekannten Stadt Italiens
suchte, hat Svoronos, Numismatique de la Crete ancienne
I 328 die kretische Stadt Tylisos als Vaterstadt erwiesen.
 
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