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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 22.1897

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Heft 3
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Pallat, Ludwig: Ein Vasenfund aus Aegina
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https://doi.org/10.11588/diglit.38775#0279

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EIN VASENFUND AUS AEGINA

(Hierzu Tafel VII. VIII)
Der Freundlichkeit des Herrn V. Stals habe ich es zu dan-
ken, dass ich mich mit einem Teile der reichen und wichtigen
Funde, welche er bei dem sog. Aphroditetempel von Aegina
gemacht hat, eingehend habe beschäftigen können. Es sind
dies Vasenscherben, welche aus einer brunnenähnlichen Grube,
die vor oder bei der Anlage der Tempelterrasse gänzlich über-
deckt wurde, zu Tage gekommen und jetzt im Nationalmu-
seum unter Nr. 10824 aufgestellt sind.
Man durfte sich von Grabungen bei diesem Tempel Auf-
schlüsse über wichtige Fragen der älteren Vasengeschichte ver
sprechen. Sie sind nicht ausgeblieben, wenn anders ich die
Bedeutung der vorliegenden Stücke recht verstehe. Doch des
Dunkels bleibt noch genug. Um so dringender ist zu wün-
schen, dass Herr Stals nach so glücklichen Anfängen recht
bald in der Lage sein möge, seine Grabungen fortzusetzen.
Über die Resultate der bis jetzt vorgenommenen hat er in der
Έφτημερίς άρχ. 1895 S. 235 ff. berichtet und daselbst S. 262 ff.
Taf. 12 die Gegenstände, die mit den zu besprechenden Scher-
ben zusammen in dem Bothros gefunden sind, veröffentlicht;
über diesen selbst vgl. besonders S. 240. 241.
A.
Die älteste der in der Fundmasse vertretenen Vasengattun-
gen ist die mykenische1.
Es sind nur drei Scherben, die sich ihr zurechnen lassen.
Zwei reihen sich nach Technik und Decoration in die von
Furtwängler und Löschcke als Vierter Stil bezeichnete Klasse
ein. Die Decoration der einen besteht aus Seepflanzen und ist
ähnlich der von Stücken wie Mykenische Vasen Taf. 25,
1 Scherben mykenischer Gefässe haben u. A. schon Furtwängler und
Löschcke bei dem Aphroditetempel gefunden. S. Mykenische Vasen S. 41
und oben S. 262.

ATHEN. MITTHEILUNGEN XXII.

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