OSTRAKON DES THEMISTOKLES
Die hier fast genau in Originalgrösse abgebildete Scherbe
wurde im Januar dieses Jahres bei den Ausgrabungen des
deutschen archäologischen Instituts in einem Versuchsgraben
nordwestlich vom Areopag, nahe bei der modernen Fahr-
strasse gefunden. Es ist das Randstück eines grossen Kraters.
Mit ziemlicher Sorgfalt sind darauf die Worte
OEMI^OOKUE*
Φ P E A P P I O '§§§
Θεμισθοκλης Φρεάρριος
eingekratzt. Die offizielle Bestimmung des Namens durch das
Demotikon und die Bemerkung, dass die Buchstaben nicht
auf das unversehrte Gefäss, sondern erst in die Scherbe einge-
graben wurden, machen es unzweifelhaft, dass wir es nicht
mit einer der auf Gefässen häufigen Inschriften, die den Töp-
fer, Stifter oder Eigentümer nennen, sondern mit dem schrift-
lichen Gutachten eines biederen Atheners zu thun haben,
durch das er einen seiner Mitbürger zum Ostrakismos vor-
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ATHEN. MITTHEILUNGEN XXII.