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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 22.1897

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Heft 3
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Zahn, Robert: Ostrakon des Themistokles
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https://doi.org/10.11588/diglit.38775#0362

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348 R. ZAHN, OSTRAKON DES THEMISTOKLES
siegte, oder mit dem späteren, für ihn ungünstigen in den
sechziger Jahren in Zusammenhang zu bringen ist, lässt sich
aus dem Charakter der Schrift nicht ermitteln. Die Buchsta-
benformen stimmen fast völlig mit denen auf dem Ostrakon
des Xanthippos, das Studniczka veröffentlicht hat, überein.
Dass bei diesem noch 0 verwendet ist, spricht nicht für we-
sentlich höheres Alter, denn das andere Ostrakon mit demsel-
ben Namen zeigt Θ (vgl. Lölling a. a. 0.). Aber auch die
jüngere Datirung ist durch kein entscheidendes Merkmal aus-
geschlossen.
Mit wenigen Worten sei auf die besonders dem Attischen
eigentümliche doppelte Aspiration in dem Namen Θερασθοκλής
hingewiesen. Beispiele dieser Erscheinung haben Meisterhans,
Grammatik der attischen Inschriften 2 S. 78 und Kretschmer,
Vaseninschriften S. 149 ff. gesammelt (vgl. auch Athenische
Mittheilungen 1896 S. 414). Die Form Θερασθοκλης selbst fin-
det sich noch einmal C. I. A. II 864, ii 18.
Die Schreibung Φρεάρριος ist die in Inschriften gewöhnliche,
während die Handschriften zwischen p und pp schwanken.
Die nähere Bestimmung des Bürgers durch das seinem Na-
men beigefügte Demotikon ist die von Iileisthenes eingeführte
offizielle Form (vgl. Wilamowitz a. a. Ο. II S. 169 ff.). Me-
gakies ist durch den Namen des Vaters und das Demotikon
bezeichnet, Xanthippos in alter Weise nur durch den ersteren.
Es mag an dieser Verschiedenheit der Zufall Schuld sein, viel-
leicht erklärt sie sich aber auch dadurch, dass die Neuerung
nur allmählich in Gebrauch kam.

Athen, Oktober 1897.

ROBERT ZAHN.
 
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