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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 27.1902

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Conze, Alexander: Die Arbeiten zu Pergamon 1900-1901, [1], Vorbericht
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https://doi.org/10.11588/diglit.41308#0014

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DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1900 — 1901

Namentlich war der offene Platz inmitten nach nicht genü-
gend gereinigt, die Südseite des Ganzen nicht voll aufgeklärt,
und hatte eine unterirdische Wasserzuführung am Berghange
im Norden nicht bis zu ihrem Ausgangspunkte verfolgt werden
können. Das Alles ist im vergangenen Jahre erledigt worden.
Sodann galt es die Strasse bergaufwärts weiter zu verfolgen.
Sie ist jetzt in ihrem Zickzack-Verlauf bis zur Südostecke der
unteren Gymnasionsterrasse aufgedeckt, von wo ab ihr weite-
rer Verlauf bis zum alten Markte der Hochstadt schon immer,
wenn auch noch genauerer Aufdeckung wartend, zu Tage lag.
Die Privatbauten, welche die Strasse begleiten, haben am obe-
ren Ende der neu freigelegten Strasse durch öffentliche Anla-
gen, welche der Fortführung der Grabungen im nächsten Jahre
die Hand bieten, abgelöst sich gezeigt.
Wie das Arbeiten von der Peripherie des Eumenischen Mauer-
rings schon im Jahre 1898 zu der Entdeckung eines kleinen TI10-
res der Mauer im Ketiosthale geführt hatte [Athen. Mitt. 1899,
119 ff.), so sind auch für die Campagnen 1900 und 1901 Ent-
deckungen neuer Thore der Eumenischen Stadt zu verzeichnen,
je eines im Nordwesten und im Osten.
Endlich ist auch im vorigen Jahre noch eine Nachsuchung
mehr als Untersuchung vorgenommen, welche uns im Interesse
der Berliner Museen geboten schien und von diesen genehmigt
war. Bruchstücke des grossen Altars waren natürlich im Laufe
der Zeiten auch über den nahen Steilabhang im Westen herab-
gefallen. Auf dem hier zunächst unter der Höhe gelegenen
Südende der Theaterterrasse und auf der wieder zunächst vor-
geschobenen Unterterrasse war danach früher durch gänzliche
Abräumung Nachsuchung vorgenommen worden, auch nicht
ohne Erfolg. Es sei nur erwähnt, dass die Breite der Altartreppe
erst ein dort gefundenes Bruchstück der Gigantomachie zu
bestimmen ermöglicht hat. Gewiss musste man sich sagen, hat
der Absturz der Trümmer nicht mit diesen Terrassen sein Ende
erreicht, er kann und wird sich weiter abwärts noch auf den
hohen, schräg abfallenden Hang bis hinab wenigstens zum
Pfade, der fernerhin zum Hag. Georgios-Berge führt, erstreckt
haben. Und dass dem so sei, bewies ein kleiner männlicher
Torso, der, weit abwärts schon im Jahre 1899 zufällig gefun-
 
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