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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 27.1902

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Rubensohn, Otto: Paros, 3, Pythion und Asklepieion
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https://doi.org/10.11588/diglit.41308#0229

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PAROS III

219

Von den Baugliedern der älteren Anlage des Asklepieion ist
kein Stein erhalten. Die der unteren Terrasse verbleibenden
Architekturglieder gehören durchweg dem jüngeren Bau an.
Für seine Gründungszeit ergeben sie nur einen ungefähren
Ansatz. Die technische Behandlung der Steine, besonders die
Verbindung der einzelnen unter einander durch Klammern und
Dübel entspricht z. B. der bei den Bauten der Akropolis von
Athen im fünften Jahrhundert angewendeten. Die I-förmigen
Klammern waren in Paros ausser Gebrauch gekommen, als
man in hellenistischer Zeit die Grabbauten aufführte, die wir
in der Nekropole östlich der Stadt aufgedeckt haben. Die dori-
schen Kapitelle mit ihrem steilen Echinos haben ihre nächsten
Verwandten an denen des spätdorischen Tempels in Nemea.
Diese Beobachtungen in Verbindung mit der Zierlichkeit der
Architekturglieder lassen die Ansetzung des Neubaues im vier-
ten Jahrhundert und zwar eher in der zweiten Hälfte als in der
ersten geraten erscheinen.
Dieser Ansetzung widersprechen auch die Schriftformen
eines Steinmetzzeichens auf einem Gneisblock der mittleren
Quermauer im Osten nicht (Abb. 22). Die fast 0,20 m hohen


Abb. 22.

Buchstaben sind jedenfalls Γλαΰ(κος) zu lesen. Ein zweites; sehr
schlecht erhaltenes Graffito findet sich auf einem anderen Stein
derselben Quermauer, auf deren westlicher Seite. Es scheint
 
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