DIE ZEIT DES ÄLTEREN PARTHENON
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Festungsmauern. Ausser der nördlichen Burgmauer wird man
damals besonders auch die Mauern am westlichen Aufgang
mit den unteren, verteidigungsfähigen Burgtoren und dem obe-
ren Festtor wiederhergestellt oder neu gebaut haben. Dass zu-
gleich auch die Ringmauer der Unterstadt errichtet und bald
auch der Piräus befestigt und dann mit Athen durch die lan-
gen Mauern verbunden wurde, ist bekannt.
Auch unter Kimon ist der Neubau der Tempel noch nicht
in Angriff genommen worden. Selbst nach der Schlacht am
Eurymedon war die Befestigung von Burg und Stadt auch für
ihn noch die wichtigste Sorge (vgl. B. Keil Anon. Argent. S. 88).
Die südliche Burgmauer wird durch die Überlieferung als sein
Werk bezeugt. Dass zugleich auch die östliche und südwest-
liche Burgmauer von ihm gebaut wurden, lehren die erhalte-
nen Reste durch ihre Übereinstimmung mit der Südmauer. An
Stelle der alten pelasgischen Mauer, vor die damals gegen-
über der S. W.-Ecke des Parthenon die aus Quadern erbaute
Ecke der Tempelterrasse vorsprang, errichtete er die mächtige
Quadermauer, welche noch heute die südliche Grenzmauer der
Akropolis bildet.
Erst um die Mitte des V. Jahrhunderts, als die Persergefahr
endgültig beseitigt war, wurde der Wiederaufbau aller zerstör-
ten Eleiligtümer in Angriff genommen. Perikies berief alle Hel-
lenen zu einem Congress, um zu beraten περί των Ελληνικών
ιερών, α κατέπρησαν οι βάρβαροι, καί τών θυσιών, ας όορείλουσιν
υπέρ τής Ελλάδος εΰξάμενοι τοίς ιθεοίς δτε προς τους βαρβάρους
έμάχοντο (Plutarch, Perikies 17). Der panhellenische Congress
wurde durch die Lakedaimonier vereitelt. Aber die Athener und
ihre Bundesgensssen haben für sich allein die gelobten Opfer
geleistet und die verbrannten Tempel wiederaufgebaut. Ob der
Beschluss zum Neubau der Akropolis - Tempel, wie B. Keil
nachweist (Anon. Argent. S. 115), im Jahre 456 gefasst wurde,
ob erst einige Jahre später, auf jeden Fall sind tatsächlich
in der zweiten Hälfte des V. Jahrhunderts zahlreiche Tempel
in Athen und im ganzen attischen Reiche in glänzender Weise
wiederaufgebaut worden. Es verlohnt sich, an die vielen damals
in Marmor erneuten Tempel zu erinnern.
In Eleusis wurde das grosse, als Peripteros geplante, aber
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Festungsmauern. Ausser der nördlichen Burgmauer wird man
damals besonders auch die Mauern am westlichen Aufgang
mit den unteren, verteidigungsfähigen Burgtoren und dem obe-
ren Festtor wiederhergestellt oder neu gebaut haben. Dass zu-
gleich auch die Ringmauer der Unterstadt errichtet und bald
auch der Piräus befestigt und dann mit Athen durch die lan-
gen Mauern verbunden wurde, ist bekannt.
Auch unter Kimon ist der Neubau der Tempel noch nicht
in Angriff genommen worden. Selbst nach der Schlacht am
Eurymedon war die Befestigung von Burg und Stadt auch für
ihn noch die wichtigste Sorge (vgl. B. Keil Anon. Argent. S. 88).
Die südliche Burgmauer wird durch die Überlieferung als sein
Werk bezeugt. Dass zugleich auch die östliche und südwest-
liche Burgmauer von ihm gebaut wurden, lehren die erhalte-
nen Reste durch ihre Übereinstimmung mit der Südmauer. An
Stelle der alten pelasgischen Mauer, vor die damals gegen-
über der S. W.-Ecke des Parthenon die aus Quadern erbaute
Ecke der Tempelterrasse vorsprang, errichtete er die mächtige
Quadermauer, welche noch heute die südliche Grenzmauer der
Akropolis bildet.
Erst um die Mitte des V. Jahrhunderts, als die Persergefahr
endgültig beseitigt war, wurde der Wiederaufbau aller zerstör-
ten Eleiligtümer in Angriff genommen. Perikies berief alle Hel-
lenen zu einem Congress, um zu beraten περί των Ελληνικών
ιερών, α κατέπρησαν οι βάρβαροι, καί τών θυσιών, ας όορείλουσιν
υπέρ τής Ελλάδος εΰξάμενοι τοίς ιθεοίς δτε προς τους βαρβάρους
έμάχοντο (Plutarch, Perikies 17). Der panhellenische Congress
wurde durch die Lakedaimonier vereitelt. Aber die Athener und
ihre Bundesgensssen haben für sich allein die gelobten Opfer
geleistet und die verbrannten Tempel wiederaufgebaut. Ob der
Beschluss zum Neubau der Akropolis - Tempel, wie B. Keil
nachweist (Anon. Argent. S. 115), im Jahre 456 gefasst wurde,
ob erst einige Jahre später, auf jeden Fall sind tatsächlich
in der zweiten Hälfte des V. Jahrhunderts zahlreiche Tempel
in Athen und im ganzen attischen Reiche in glänzender Weise
wiederaufgebaut worden. Es verlohnt sich, an die vielen damals
in Marmor erneuten Tempel zu erinnern.
In Eleusis wurde das grosse, als Peripteros geplante, aber