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1849 zum Inspektor der evangelischen Schulen im Amte Kirberg ernannt wurde.
Neben der geschilderten wissenschaftlichen Thätigkeit hatte er somit noch den
ausgedehnten Anforderungen seines Amtes gerecht zu werden. Vielleicht waren
es diese Dienstpflichten, vielleicht auch die ersten Regungen des schweren
körperlichen Leidens, dem er erlag, welche seine weitere wissenschaftliche Arbeit
einschränkten. Nach dem Erscheinen des eben besprochenen Buches haben
wir eine grössere Arbeit nicht mehr zu verzeichnen; wir finden nur kleine,
gelegentliche Mitteilungen aus dem reichen Schatze seiner Sammlungen. Die
letzte dieser Veröffentlichungen dürfte eine kleine Humoreske, eine „Scene aus
dem ökonomischen Leben eines Nassau-Dillenburgischen Landschullehrers aus
dem vorigen Jahrhundert“ sein, welche das nassauische Schulblatt noch kurz
vor dem Hinscheiden des Schwerkranken aus dessen Feder brachte. Bald
darauf, am 29. Juli 1852, erlöste ihn ein sanfter Tod von seinem schweren
Leiden; erst am 4. Juni d. J. hatte er in seinem Pflichteifer es über sich ge-
winnen können, zur Unterstützung in seinen kirchlichen Amtsgeschäften sich
der Beihilfe eines Vikars zu bedienen.
Das entworfene Bild durch Schilderung der Wirksamkeit Vogels als
Geistlicher, sowie seines sonstigen ausgezeichneten Lebens zu vollenden, müssen
wir, da dies ausserhalb unserer Aufgabe, uns versagen. Nur gehört hierhin
noch die Bemerkung, dass derselbe, treuer Anhänger des evangelischen Be-
kenntnisses, die Anschauungen anderer Konfessionen ehrte; die Behandlung
namentlich der Reformationsgeschichte in seinen Schriften zeigt dies.
Vogels handschriftlicher Nachlass wurde nach seinem Tode für das
Landesarchiv zu Idstein angekauft und beruht jetzt im Staatsarchive zu Wies-
baden. Ein im Besitze des Altertums-Vereins befindliches, in den Annalen5)
veröffentlichtes Verzeichnis dieses Nachlasses von der Hand Rossels ist fehler-
haft und unvollständig.
5) Annalen XVII, 70.
1849 zum Inspektor der evangelischen Schulen im Amte Kirberg ernannt wurde.
Neben der geschilderten wissenschaftlichen Thätigkeit hatte er somit noch den
ausgedehnten Anforderungen seines Amtes gerecht zu werden. Vielleicht waren
es diese Dienstpflichten, vielleicht auch die ersten Regungen des schweren
körperlichen Leidens, dem er erlag, welche seine weitere wissenschaftliche Arbeit
einschränkten. Nach dem Erscheinen des eben besprochenen Buches haben
wir eine grössere Arbeit nicht mehr zu verzeichnen; wir finden nur kleine,
gelegentliche Mitteilungen aus dem reichen Schatze seiner Sammlungen. Die
letzte dieser Veröffentlichungen dürfte eine kleine Humoreske, eine „Scene aus
dem ökonomischen Leben eines Nassau-Dillenburgischen Landschullehrers aus
dem vorigen Jahrhundert“ sein, welche das nassauische Schulblatt noch kurz
vor dem Hinscheiden des Schwerkranken aus dessen Feder brachte. Bald
darauf, am 29. Juli 1852, erlöste ihn ein sanfter Tod von seinem schweren
Leiden; erst am 4. Juni d. J. hatte er in seinem Pflichteifer es über sich ge-
winnen können, zur Unterstützung in seinen kirchlichen Amtsgeschäften sich
der Beihilfe eines Vikars zu bedienen.
Das entworfene Bild durch Schilderung der Wirksamkeit Vogels als
Geistlicher, sowie seines sonstigen ausgezeichneten Lebens zu vollenden, müssen
wir, da dies ausserhalb unserer Aufgabe, uns versagen. Nur gehört hierhin
noch die Bemerkung, dass derselbe, treuer Anhänger des evangelischen Be-
kenntnisses, die Anschauungen anderer Konfessionen ehrte; die Behandlung
namentlich der Reformationsgeschichte in seinen Schriften zeigt dies.
Vogels handschriftlicher Nachlass wurde nach seinem Tode für das
Landesarchiv zu Idstein angekauft und beruht jetzt im Staatsarchive zu Wies-
baden. Ein im Besitze des Altertums-Vereins befindliches, in den Annalen5)
veröffentlichtes Verzeichnis dieses Nachlasses von der Hand Rossels ist fehler-
haft und unvollständig.
5) Annalen XVII, 70.