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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 27.1895

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Hillebrand, Joseph Anton: Zu den Ruprechten von Nassau und ihren Gemahlinnen
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https://doi.org/10.11588/diglit.70471#0221

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Zu den
Ruprechten von Nassau und ihren Gemahlinnen.
Von
Joseph Hillebrand.
In Bezug auf die Nassauischen Grafen des Namens Ruprecht herrscht
schon insofern Verwirrung, als sie von Vogel, Schliephake-Menzel und
Isenbeck (in der Stammtafel, Annalen XV, 1879, S. 113 ff.) verschieden ge-
zählt werden. Ruprecht I. wird übereinstimmend so bezeichnet. Ruprecht II.
Vogels und Isenbecks aber will Schliephake (I, 253 ff. und 268) über-
haupt nicht recht gelten lassen und zählt er nicht mit. So ist denn Vogels
und Isenbecks Ruprecht III. (der Streitbare) ihm der Zweite dieses Namens
(in Menzels Register allerdings auch der Dritte), Vogels Ruprecht IV. ist
bei Schliephake R. III. (in Menzels Register II.), bei Isenbeck R. V.;
Vogels R. V. hinwiederum ist bei Isenbeck R. IV., während er bei Schliep-
hake-Menzel wieder nicht mitgezählt ist. Herr Pfarrer Ludw. Conrady hat
in seiner „Geschichte des Hauses Nassau“ im vorigen Annalen-Bande, wohl um
die Verwirrung nicht noch zu vergrössern, mit Recht bei der Zählung sich an
Vogel angeschlossen, wie es auch hier geschehen soll. Es empfiehlt sich das
um so mehr, weil Vogels Ruprecht HI. und IV. beide Gemahlinnen des
Namens Elisabeth hatten und Conrady nun glaubt auch dem Grafen Rup-
recht II. eine seither einem anderen Ruprecht beigegebene Elisabeth zuweisen
zu sollen, was eine weitere Verschiebung in den genealogischen Verhältnissen
jener Zeit im Gefolge gehabt hat. Ruprecht der Streitbare nämlich (III. nach
V ogel), welcher nach der seitherigen Annahme Elisabeth, eine Tochter Emichs III.
von Leiningen, die als 1159 oder 1169 bereits vermählt und noch 1235 lebend
galt, zur Gemahlin hatte, soll eine Elisabeth, Tochter Emichs II., von dem
aber eine solche nicht nachweislich, bekommen. Der Ruprecht dagegen, Vogels
R. IV., der als Gemahl der Elisa von Schaumburg galt, soll nach ihm mit
jener Elisabeth, der Tochter Emichs III. von Leiningen, die noch 1235 am
Leben war, vermählt gewesen sein. Und der Elisa von Schaumburg, die, wenn
sie nicht geradezu dem Isenburgischen Hause angehörte, mindestens in nahen
verwandtschaftlichen Beziehungen zu demselben stand, gibt Conrady statt
Ruprechts IV. zum Gemahl Ruprecht II., dessen Gemahlin seither unbekannt war.1)
*) Nach Vogel freilich (Beschreibg. des Herz. Nassau, S. 302) hiess sie Beatrix, wie
seine Mutter, wogegen s. Sehlieph. I, S. 261.
 
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