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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 23.1907

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Architektonische Rundschau

2. Beilage zu Heft 12.1907

Alleinige Inseratenannahme bei Rudolf Mosse, Annoncen-Expedition für sämtliche
Zeitungen Deutschlands und des Auslandes, Stuttgart, Berlin, Breslau, Dresden,
Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln, Leipzig, Magdeburg, München,
============= Nürnberg, Prag, Strassburg, Wien, Zürich =============

Insertionspreis 25 Pf. für die
viergespaltene Petitzeile

Diele mit Treppenaufgang. Architekt: Leopold Bauer in Wien.
Aus »Muthesius, Landhaus und Garten«. Siehe Bücherbesprechungen.


Notizen.

und der kirchlichen Edelschmiede- und
Webkunst aus dem Kreise Soest und be-
nachbarten Gegenden und für die kirchliche
Kunst bedeutsame Handschriften, Minia-
turen, Siegel u. s. w. — Auf der Großen
Kunstausstellung in Dresden 1908
wird in dem von Kreis 1906 erbauten
»Sächsischen Hause« eine Ausstellung von
Innenräumen und Einzelarbeiten der Ma-
lerei, Plastik und des Kunstgewerbes aus
der Zeit von Mitte des 16. bis Anfang des
19. Jahrhunderts unter der Bezeichnung
»Kunst und Kultur unter den sächsischen
Kurfürsten« veranstaltet.
Wettbewerb zur Erlangung von
Entwürfen für Forsthäuser und Ober-
försterdienstgebäude. Der Verein für
Niedersächsisches Volkstum E.V. in Bremen
hat den Einlieferungstermin auf den 1. De-
zember 1907 hinausgeschoben. Die Unter-
lagen sind kostenfrei vom Gewerbemuseum
in Bremen zu beziehen.
Bücherbesprechungen.
Landhaus und Garten. Beispiele neu-
zeitlicher Landhäuser nebst Grundrissen,
Innenräumen und Gärten. Mit einleiten-
dem Text herausgegeben von Hermann
Muthesius. 280 Seiten mit 500 Abbil-
dungen und 8 farbige Tafeln. München,
Verlagsanstalt F.Bruckmann A.-G. Preis
geb. 12 Mk.


Maßregeln zur Beeinflussung künstlerischer Ausgestaltung pri-
vater Bauten in Stadt und Land. In einem Bericht an den Architekten-
und Ingenieurverein zu Bremen entwickelte Emil Högg folgende Gesichts-
punkte: 1. die Einsetzung einer ästhetischen Baupolizei als Ergänzung
der bestehenden, mit der Befugnis, Bauten abzulehnen, die das Stadtbild zu
verunzieren drohen, und die durch Beratung, Belehrung und Verbesserungs-
vorschlägen, sowie durch den Nachweis tüchtiger Architekten die Bau-
lustigen vor Irrtümern und damit vor Schaden bewahren soll. Diese
ästhetische Baupolizei soll ausgeübt werden durch ein von der Architekten-
schaft am Orte frei gewähltes und in kurzen Zeiträumen zu erneuerndes
Kollegium anerkannter Baukünstler. Bei richtiger Zusammensetzung und
Instruktion dieses Kollegiums ist nicht zu befürchten, daß eine einseitige
Geschmacksrichtung rücksichtslos zur Vorherrschaft gelangt. Einer weitern
Verzögerung der Baugenehmigung läßt sich durch Einreichung doppelter
Entwürfe vorbeugen, so daß beide Teile der Baupolizei unabhängig von
einander (?) arbeiten können. — 2. Die Wettbewerbe für Musterentwürfe im
Charakter einer bestimmten Stadt oder Landschaft haben ausnahmslos (?)
zu Mißerfolgen geführt, d. h. sie haben nur bewiesen, daß eine schematische
Anlehnung an das Bestehende nicht lebensfähig ist und daß dem bauen-
den Publikum mit Vorlagenwerken nicht zu helfen ist. Alle einschlägigen
Bemühungen werden daher als zwecklos und geradezu gefährlich abgelehnt.
— 3. Es verspricht einigen Nutzen, die Lokal¬
zeitungen zu veranlassen, regelmäßig Bespre-
chungen über architektonische Fragen allgemeiner
Art zu bringen überStädtebau, Entwicklung der
Stile, über mustergültige Neubauten andrer Städte,
über Denkmalpflege, heimatliche Bauweise u. s. w.
— 4. Die Einwirkung durch Prämien und Geld-
zuschüsse führt Spekulanten leicht zum Miß-
brauch solcher Stiftungen und sollte möglichst
vermieden werden um so mehr, da solche Zu¬
schüsse nur in ganz vereinzelten Fällen bewilligt
werden können. Man sollte daher die verfüg-
baren Mittel aufsparen auf die wirklich wichtigen
Fälle, nämlich wo historisch wertvolle Gebäude
in Privatbesitz den Besitzern unverhältnismäßig
hohe Unterhaltungskosten auferlegen.

Die vorliegende Sammlung umfaßt mustergültige Beispiele der ver-
schiedensten Größen und Ausführungsweisen, je nach den mannigfaltigen
Anforderungen, die sich aus Lage und Klima, aus der Beschaffenheit des
Grundstücks, wie aus dem Familienbestande und der Lebensweise des
Bauherrn ergeben, von einer stattlichen Reihe namhafter Architekten aus
Deutschland Österreich, Holland, Skandinavien, England und den Vereinigten
Staaten, mit zahlreichen Innenansichten und Einzelheiten. Durch die vorzüg-
lich ausgeführten farbigen Tafeln ist auch die Bedeutung der Farbenwirkung
der äußeren wie der inneren Einrichtung erläutert, ebenso sind gute Vor-
bilder für Gartenanlagen gegeben. Angaben über Ausführung, Baustoffe
und Kosten der einzelnen Bauten sind den Abbildungen nicht beigefügt,
dagegen behandelt der allgemeine Text die Bedingungen, Anlage und Aus-
stattung des modernen Landhauses in knapper, aber so überaus treffender
und anschaulicher, auch das scheinbar Nebensächliche würdigender Weise,
daß er als mustergültiges Programm für den Architekten wie für den Bau-
herrn bezeichnet werden darf und ihm weiteste Beachtung zu wünschen
ist, namentlich auch seitens der Baupolizeibehörden, deren Vorschriften,
wie der Verfasser nachweist, oft genug der gesunden Entwicklung des
Einzelwohnhauses geradezu hinderlich sind. Das schön ausgestattete Werk
verdient somit unter den zahlreichen ähnlichen Erscheinungen der letzten
Zeit einen hervorragenden Platz.

Ausstellungen. In Wien soll am 1.Okto-
ber d.J. eine Ausstellung für Handwerks-
technik eröffnet werden, enthaltend gewerbliche
Musterwerkstätten aller Art, gewerblich-tech-
nische Neuheiten, preisgekrönte Lehrlingsarbeiten
und Fachliteratur. — In Soest ist vom 4. August
bis 2. September d.J. vom Verein Heimatpflege
mit Unterstützung der Stadt und Provinz eine
Ausstellung Soester Kunstwerke veranstaltet wor-
den, im alten Minoritenkloster nebst Kirche,
Kreuzgang und Remter nach Art der Freilicht-
museen angeordnet. Sie enthielt Tafelgemälde
der Soester Schule und verwandter Richtungen
einschließlich einer Aldegrever-Ausstellung, die
besten Beispiele der Stein- und Holzbildhauerei

Ofennische,

Architekt: Max Hans Kühne in Dresden.
Aus »Muthesius, Landhaus und Garten«. Siehe Bücherbesprechungen.
 
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