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Fundschau
Riemenzungen, Bronzearmband, Glasperlen. Weitere Gräber, die im November bei Er-
richtung einer Garteneinfassung angetroffen wurden, konnten von I. Schneider geborgen
werden. Grab 3: Erdgrab. Grab 4: ebenso, überschneidet Fußende von Grab 3. Reste
zweier älterer Bestattungen. Grab 5: Steinkiste, an der Schmalseite mit je einer Platte
unterlegt. Spinnwirtel. Grab 6: Steinkiste mit Deckplatte; der Onnenraum der Kiste war
noch nicht ganz mit Erde ausgefüllt. Skelett gut erhalten. Die Kiste soll im Heimatmuseum
Tiengen wieder aufgebaut werden. Grab 7: nur teilweise untersucht. Dicht unter den
Trümmern der Deckplatte das Skelett eines Erwachsenen (Mutter?) und zweier Kinder;
etwas tiefer ein vierter Schädel. Die Ausdehnung des Friedhofes mag nach den bisherigen
Funden zu schließen 1000—1200 gm betragen haben (2. Schneider).
Zeutern (A.Bruchsal). Anter örtlicher Aufsicht von Bezirkspfleger Bauer ging die
Arbeit an dem Reihengräberfeld weiter. Reben andern Beigaben und brauchbarem an-
thropologischem Material wurden nun auch Gefäße gefunden. Wegen der Bestellung der
Äcker wurde nach Aufdeckung der 31. Bestattung die Grabung vorläufig eingestellt (Wahle).
Ringwälle.
Nachdem die vorhandenen alten Volksburgen im wesentlichen bekannt sind,
wäre es von größter historischer Wichtigkeit, an die planmäßige Untersuchung von
einzelnen heranzugehen, wie das in den letzten Fahren so vorbildlich in der Nord-
schweiz geschieht. Vorbedingung dazu ist genaue topographisch-archäologische Auf-
nahmen des heutigen Bestands, wie es Wahle mit dem Battert, Drecke, Schmidle
und Scholze im Oberland mehrfach getan haben. Einen Fortschritt in dieser Rich-
tung stellt die Arbeit von Dr. F. Garscha über die prähistorischen Burgen Mittel-
badens im 21. Heft der „Ortenau" dar (1936, 553-581, 16 Abb.) st
Nesselwangen (A.Äberlingen). Rach jüngsten Beobachtungen durch Herrn Landes-
geologen Dr. Erb-Freiburg ist der bei Wagner I, 79 verzeichnete Ringwall im „Sig-
mundshau" südöstlich von Resselwangen auf Grund von Mörtelspurcn (Dachsbau) als
mittelalterlich anzusprechen.
Owingen (A.Äberlingen). Im Waldgewann „Eggen" westlich von Langdobel
entdeckte Landesgeologe Dr. Erb einen bis 5 in tiefen Graben, der die Bergnase vom
Plateau abschneidet (Abschnittswall).
Gräber ohne Beigaben.
Auggen (A.Müllheim). Skelett auf dem Grundstück der Jmprcva.
Tegernau (A.Walöshut). „1863 wurde die neue Straße von der Wutöschinger Brücke
bis in die Rähe von Osteringen gebaut und damit die Fluhhalde umgangen. Beim Ab-
graben der Straße wurden 10—12 menschliche Skelette nebst Waffen ausgegraben" (Aus-
zug aus dem Tegernauer Kirchenbuch 1832/1878 Band III, mitgeteilt von O- Schneider).
Freiburg i. Br. Beim Reubau der Hauptpost vor dem Kriege sind Skelette gefunden
worden; mehrere Schädel gelangten in den Besitz von Postinspektor Rollot, der einen an
Dentist Engler gab.
Geißlingen (A.Waldshut). Landwirt Leo Hüßle sand 1922 1936 beim Kiesgraben in
dem höher liegenden Grundstück hinter seinem Haus (z. Zt. Hühnergarten) 5 Skelettgräber,
davon eines angeblich rund 1,5 in tief, unter dem Kies, geostet. Hauptlehrer 2. Schneider-
Degernau hat am 16. 5. durch Suchgräben u. a. ein weiteres Skelett, geostet, ohne Bei-
gaben, gefunden. Auch bei den von Hüßle ausgedeckten Skeletten keine Beigaben, ihre Rich-
tung wird als wechselnd angegeben (2. Schneider).
i Zur Sntdeckungsgeschichte der Anlagen im Ettenbach- und Bleichtal sei nachgetragen,
daß die Einreihung von Heidenkeller (E. Wagner I, 209) und Gisenburg unter die Ring-
wälle (S. 569 ff.) von mir erfolgte. Bei einem Lehrausflug dorthin 1930/31 fiel R. Rier-
Haus auf der Karte der Flurname „Schänzle" auf; die Rachprüfung zusammen mit
F. Garscha ergab das Vorhandensein des Ringwalls (S. 576f.). Schließlich meldete das
Forstamt Kenzingen bei einer Anfrage in diesem Zusammenhang den Tanzbühl (S. 577 ff.).
Fundschau
Riemenzungen, Bronzearmband, Glasperlen. Weitere Gräber, die im November bei Er-
richtung einer Garteneinfassung angetroffen wurden, konnten von I. Schneider geborgen
werden. Grab 3: Erdgrab. Grab 4: ebenso, überschneidet Fußende von Grab 3. Reste
zweier älterer Bestattungen. Grab 5: Steinkiste, an der Schmalseite mit je einer Platte
unterlegt. Spinnwirtel. Grab 6: Steinkiste mit Deckplatte; der Onnenraum der Kiste war
noch nicht ganz mit Erde ausgefüllt. Skelett gut erhalten. Die Kiste soll im Heimatmuseum
Tiengen wieder aufgebaut werden. Grab 7: nur teilweise untersucht. Dicht unter den
Trümmern der Deckplatte das Skelett eines Erwachsenen (Mutter?) und zweier Kinder;
etwas tiefer ein vierter Schädel. Die Ausdehnung des Friedhofes mag nach den bisherigen
Funden zu schließen 1000—1200 gm betragen haben (2. Schneider).
Zeutern (A.Bruchsal). Anter örtlicher Aufsicht von Bezirkspfleger Bauer ging die
Arbeit an dem Reihengräberfeld weiter. Reben andern Beigaben und brauchbarem an-
thropologischem Material wurden nun auch Gefäße gefunden. Wegen der Bestellung der
Äcker wurde nach Aufdeckung der 31. Bestattung die Grabung vorläufig eingestellt (Wahle).
Ringwälle.
Nachdem die vorhandenen alten Volksburgen im wesentlichen bekannt sind,
wäre es von größter historischer Wichtigkeit, an die planmäßige Untersuchung von
einzelnen heranzugehen, wie das in den letzten Fahren so vorbildlich in der Nord-
schweiz geschieht. Vorbedingung dazu ist genaue topographisch-archäologische Auf-
nahmen des heutigen Bestands, wie es Wahle mit dem Battert, Drecke, Schmidle
und Scholze im Oberland mehrfach getan haben. Einen Fortschritt in dieser Rich-
tung stellt die Arbeit von Dr. F. Garscha über die prähistorischen Burgen Mittel-
badens im 21. Heft der „Ortenau" dar (1936, 553-581, 16 Abb.) st
Nesselwangen (A.Äberlingen). Rach jüngsten Beobachtungen durch Herrn Landes-
geologen Dr. Erb-Freiburg ist der bei Wagner I, 79 verzeichnete Ringwall im „Sig-
mundshau" südöstlich von Resselwangen auf Grund von Mörtelspurcn (Dachsbau) als
mittelalterlich anzusprechen.
Owingen (A.Äberlingen). Im Waldgewann „Eggen" westlich von Langdobel
entdeckte Landesgeologe Dr. Erb einen bis 5 in tiefen Graben, der die Bergnase vom
Plateau abschneidet (Abschnittswall).
Gräber ohne Beigaben.
Auggen (A.Müllheim). Skelett auf dem Grundstück der Jmprcva.
Tegernau (A.Walöshut). „1863 wurde die neue Straße von der Wutöschinger Brücke
bis in die Rähe von Osteringen gebaut und damit die Fluhhalde umgangen. Beim Ab-
graben der Straße wurden 10—12 menschliche Skelette nebst Waffen ausgegraben" (Aus-
zug aus dem Tegernauer Kirchenbuch 1832/1878 Band III, mitgeteilt von O- Schneider).
Freiburg i. Br. Beim Reubau der Hauptpost vor dem Kriege sind Skelette gefunden
worden; mehrere Schädel gelangten in den Besitz von Postinspektor Rollot, der einen an
Dentist Engler gab.
Geißlingen (A.Waldshut). Landwirt Leo Hüßle sand 1922 1936 beim Kiesgraben in
dem höher liegenden Grundstück hinter seinem Haus (z. Zt. Hühnergarten) 5 Skelettgräber,
davon eines angeblich rund 1,5 in tief, unter dem Kies, geostet. Hauptlehrer 2. Schneider-
Degernau hat am 16. 5. durch Suchgräben u. a. ein weiteres Skelett, geostet, ohne Bei-
gaben, gefunden. Auch bei den von Hüßle ausgedeckten Skeletten keine Beigaben, ihre Rich-
tung wird als wechselnd angegeben (2. Schneider).
i Zur Sntdeckungsgeschichte der Anlagen im Ettenbach- und Bleichtal sei nachgetragen,
daß die Einreihung von Heidenkeller (E. Wagner I, 209) und Gisenburg unter die Ring-
wälle (S. 569 ff.) von mir erfolgte. Bei einem Lehrausflug dorthin 1930/31 fiel R. Rier-
Haus auf der Karte der Flurname „Schänzle" auf; die Rachprüfung zusammen mit
F. Garscha ergab das Vorhandensein des Ringwalls (S. 576f.). Schließlich meldete das
Forstamt Kenzingen bei einer Anfrage in diesem Zusammenhang den Tanzbühl (S. 577 ff.).