Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 13.1937

DOI Artikel:
Garscha, Friedrich: Das bronzezeitliche Gräberfeld von Immendingen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42015#0081

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Das bronzezeitliche Gräberfeld von Immendingen

7l

Abb. 2. Immendingen.


stein. — Beigaben: 1. Zwei schlechtpatinierte Bronze-
nadeln (L. 18 und 17,3 cm) mit kegelförmigem Kopf
(Dm. 0,9 cm), umlaufenden Strichgruppen (dazwischen
Zickzackbänder) und durchbohrtem, nicht verdicktem Hols
(Abb. 2 c—ci) westnordwestlich vom Kopf. — 2. Bruchstück
eines Weihmetallringes (Dm. zirka 2 cm) neben 1
(verloren). — Zn der Grubenfüllung Schnecken. —
Grab 6: Zerstörtes Grab eines Erwachsenen, vom Ske-
lett nur Bruchstücke v-om Schädel, einzelnen Röhrenknochen
und Rippen in der Einfüllung des geplünderten Grabes
erhalten. — Grab: Auffallend gutgebaute Plattenkiste
(L. außen 2,45: Br. 1,05; Tiefe 0,90 m) mit z. T. doppelter
Plattenreihe auf der nordwestlichen Längsseite und Resten
einer Plattendecke am ORO-Ende. Die südöstliche Längs-
wand bei der Plünderung zerstört; ein Teil der zerschla-
genen Steine in der Grabeinfüllung. — Auf ehemals vor-
handene keramische Beigaben deuten vielleicht Scher-
benreste an den beiden Längsseiten. —
Grab 7: Kräftiges, wahrscheinlich männliches, altes
Individuum von sehr guter Erhaltung in gestreckter Rük-
kenlage RO/SW (N 50° O), den Blick nach SO gerichtet. —
Grab: regelmäßige, fast rechteckige Grube von 2,50:0,70m;
Tiefe 0,60—0,70 m mit muldenförmigem Grabboöen, dar-
auf besondere Steineinfassung des Kopfes. Etwa 10—15 cm
über dem Grabboden wurde der Tote aus allen Seiten
der Grube mit großen, meist stark verwitterten Steinen
umgeben (Taf. IV, ä); eine dünne Platte ruhte ferner
auf der Brust, der größte Stein deckte den Kopf. Eine ge-
schlossene Steindecke wie bei Grab 3 und 5 fehlte; ledig-
lich einzelne kleine Plättchen lagen auf der Oberfläche.
Auffallend war die intensiv dunkelbraune Einfüllung süd-
westlich der Füße. — Beigaben: ein Feuerstein-
splitter in Beckengegenö. —
Grab 8: Wahrscheinlich zerstörtes Grab ohne Bestattung
und Fundreste. Anregelmähige Grube von 2,50:1,30 m,
Tiefe bis 0,70 m, in der über 0,30—0,40 m humöser Ein-
füllung eine größere Zahl kleiner und mittelgroßer Kalk-
steine lag. —
Grab 9: Brandgrab mit Leichenbrand eines älteren,
wahrscheinlich männlichen Individuums (kräftiger Knochen-
bau, Schädelnähte verknöchert). — Grab: In fast ovaler
Grube (Richtung N 60° O) von 2,40:1,30 m und 0,35 bis
0,50 m Tiefe nur lückenhaft erhaltene Steinsetzung aus meist
niedrigen dünneren Kalkplatten. Die meisten Platten zwi-
schen 0,18 und 0,25 m Tiefe Wohl vom Pflug umgerissen oder
entfernt. Das südwestliche Viertel der Anlage ist gut er-
halten und besonders abgeteilt. Aus größeren Bodenplatten
und auf allen Seiten von noch aufrechtstehenden Steinplat-
ten umgeben, stehen 2 größere Arnen mit je einem Beigefäß
darin (Taf. V, c). Aber der Mitte der Hauptkammer liegt
noch ein Teil der Steindecke. Der Leichenbrand lag in der
RO-Hälfte des Grabes, am dichtesten gegen die RW-Wand
zu. In der Einfüllung fanden sich über dem Leichenbrand
Scherben eines roten Kruges und zwischen SW-Kammer und
Steindecke ein Bronzestück. — Beigaben: 1. Flachgedrückte,
schwarzbraune Arne (H. 22; Dm 32,2; M. 23; B. 7 cm;
 
Annotationen