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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 13.1937

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Rest, Walter: Drei Späthallstattgräber von Feldkirch
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https://doi.org/10.11588/diglit.42015#0094

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W. Rest

verständnisvollen Zusammenarbeit zwischen Besitzer, Gefolgschaft und staatlicher
Denkmalpflege wurden auch im vergangenen Sommer wieder einige Gräber durch
den Kiesgrubenbesitzer G. Speicher gemeldet. Die Untersuchung erfolgte in der Zeit
vom 6.-9. Iuli 1936 durch H. 2Igde unrer teilweiser Mithilfe von P. Schnebelt und
dem Verfasser. Die Fundstellen befinden sich an der Südwestecke der auf der Nieder-
terrasse gelegenen Kiesgrube, nur wenige Meter nordöstlich von der im Frühjahr
1935 durch I. Eckerle untersuchten Fläche der Parzelle 723 ech
Geborgen wurden insgesamt vier dicht beieinander liegende Brandgräber
(Fst. XIII-XVI/1936). Eines gehört in die ältere Arnenfelderkultur (Ha HP, drei
in die späte Hallstattzeit (Ha O). Im Folgenden sollen lediglich dis letzteren Funde
behandelt werden, da die Erörterung des urnenfeldzeitlichen Grabes im Rahmen
der von W. Kimmig durchgeführten Aufnahme des gesamten badischen Materials
dieses Zeitabschnittes erfolgen wird X

Fst. XIII 1936.

Anter einer 0,35 m mächtigen Schicht braunen Lehms der Amriß einer in stark ver-
sinterten Kies gebetteten, bereits größeren Teiles herabgestürzten, noch 0,70:0,25 m großen

Grube. Einfüllung: fette schwarze
Erbe mit wenig Kieseln. Profil
unregelmäßig wannenförmig mit
nach Süden beutelförmig durch-
hängender Vertiefung, darin
hälftig mit Leichenbrand und
wenig Holzkohlen gefüllte Arne
mit übergestülpter Deckschale.
Diese war noch vollständig in ur-
sprünglicher Lage erhalten, der
obere Teil der Arne dagegen
war zusammengebrochen und lag
auf dem Leichenbrand. Tiefe des
Arnenbodens 0,80 m u. R.
Außerhalb der Gefäße lagen
einige in verschiedenen Tiefen
der Grubenfüllung zerstreute kal-
zinierte Knochen. Am die Arne
herum mantelförmig wenige grobe
Scherben.
Funde (Abb. 2): a) Niedere,
eimerartige Arne mit wenig
ausgelegtem, weichem Schräg-
rand und allmählichem Äber-
gang zur schwach ausgebauchten
Wandung. Breiter, beidseitig
sehr stark gewölbter Boden.
Ton: Grauschwarz, innen braun,


Abb. 2. Feldkirch (Breisgau). Brandgrab XIlI/1936.

augithaltig. Geglättet und verstrichen, beidseitig Spuren von Graphitüberzug. Höhe: 19,2;
Mündung 20,0; Bauch 22,5; Boden 9,2 cm. — b) Weitmündige, hohe, wannenförmige Deck-
schale mit fußartig eingeschweiftem.Unterteil auf breitem, ebenem, durch 3 tiefe parallele
Längsrillen gezeichnetem Boden. Ton: Grauschwarz, innen schwarz mit Graphit überzogen.
Stark augithaltig; verstrichen und geglättet. Höhe 12,0; Mündung 24,4; Boden 7,8 cm. —

3 Siehe Anm. 1 und 2.
W. Kimmig, Die südwestdeutsch-schweizerische Arnenfelderkultur, untersucht aut
Grund der bad. Gräberfunde. Dissertation Freiburg 1935. Roch unveröffentlicht.
 
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