Baumeister: das Architektur-Magazin — 2.1904
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https://doi.org/10.11588/diglit.49990#0080
DOI Heft:
Heft 6 (1904, März)
DOI Artikel:Zu den Tafeln (XXI-XXII) / Alte Bauformen
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72
DER BAUMEISTER * 1904, MÄRZ.
motoren, welche
für den Betrieb
der Wandeldeko-
rationen auf der
Bühne vorge-
sehen sind.
Die Bühnen-
beleuchtung er-
folgt durch 2334
Stück verschie-
denfarbige Glüh-
lampen, neben
denen zur Er-
zeugung beson-
derer Lichteffekte
noch weitere
zwölf Effektlam-
pen mit Linsen-
system zur Ver-
fügung sind.
Das Amphi-
theater wird durch
14 Bogenlampen
entsprechend er-
hellt, welche
ringsum mit ei-
nem Gehänge
von geschlif-
fenem Krystall-
Foyersaal.
Vorhängen zwi-
schen der Bühne
und dem Zu-
schauerraume so-
wie zwischen
Bühne und Hinter-
bühne, ferner
durchAnbringung
von zwei grossen
eisernen Schiebe-
thoren zwischen
der Hinterbühne
und den 20 m
tiefen Vorhang-
und Kulissenma-
gazinen.
Um zu ver-
hindern, dass ein
entstehender
Brand grössere
Ausdehnung an-
nehmen könnte,
wurde auch eine
eigene Feuer-
löschleitung an-
gelegt, die das
Gebäude umzieht
und mit 36 Hy-
dranten bekäm-
glas versehen sind, wodurch nicht nur eine erhöhte deko-
rative Wirkung erzielt, sondern gleichzeitig auch die sonst von
den Bogenlampen ausgehende und das Auge des Beschauers
blendende Licht-
strahlung gebro-
chen wird; zur
Erleuchtung der
Logen- und üb-
rigen Räume des
Zuschauerhauses,
desgleichen der
Restaurationslo -
kalitäten dienen
Glühlampen.
Abgesehen da-
von, dass die
baulichen Kon-
struktionen an
sich schon als
feuersichere zu
erachten sind und
mit Rücksicht
hierauf bei Entstehung eines Brandes die Gefahr des Umsich-
greifens auf ein Minimum reduziert wird, wie auch ungeachtet
der, für ein rasches gefahrloses Verlassen der etwa gefährdeten
Räume, günstigen Anlage von Treppen und Ausgängen sind
noch besondere umfassende Vorkehrungen gegen Feuersgefahren
getroffen durch die gänzlich in Eisen durchgeführte Bühnen-
einrichtung, durch die Anordnung von widerstandsfähigen eisernen
pfen lässt; es sind ausserhalb des Theaters 5, im Innern des-
selben auf der Bühne 19, auf den Gängen 8 und im Zuschauer-
haus 4 Hydranten angeordnet. Ausserdem dient zur Bekäm-
pfung eines Bran-
des noch ein
Stehlescher Re-
genapparat, der
durch dieimDach-
stuhl des Bühnen-
hauses über dem
Kehlgebälk auf-
gestellten beiden,
zirka 66 cbm
fassenden, Was-
serbehälter ge-
speist wird.
DasFassungs-
vermögen des
Amphitheaters ge-
stattet unter Ein-
rechnung der
königlichen Hof-
logen und Fremdenlogen die Besetzung von insgesamt 1106
Sitzplätzen.
Die Wagnersche Kunst hat bereits seit längerer Zeit Einzug
gehalten in den neuen Musentempel. Mit diesem Einzug in
das Münchener Haus ist aber auch zugleich der Stadt München
aufs neue der Ruf einer ersten Pflegestätte echt deutscher
Kunst gesichert; möge sie es auch fernerhin bleiben!
Nordwestliche Eckansicht.
S. Langenberger, Architekt, München.
eJjS eJsS
Alte Bauformen.
Aufnahmen von Emil Högg in Berlin.
Supplementtafel 11. Architektonische Details. Renaissance
und Barock aus Bruck, Cles im Val di
Non, Koburg und Klausen in Tirol.
Supplementtafel 12. Architektonische Details. Gotik und Barock
aus Welsberg, Cles im Val di Non, Rattenberg
Bozen in Tirol.
Verlag Bruno Hessling O. m. b. H. in Berlin. Verantwortlicher Redakteur F. v. Biedermann in Steglitz. Druck von C. G. Röder in Leipzig. 20995. 04.
DER BAUMEISTER * 1904, MÄRZ.
motoren, welche
für den Betrieb
der Wandeldeko-
rationen auf der
Bühne vorge-
sehen sind.
Die Bühnen-
beleuchtung er-
folgt durch 2334
Stück verschie-
denfarbige Glüh-
lampen, neben
denen zur Er-
zeugung beson-
derer Lichteffekte
noch weitere
zwölf Effektlam-
pen mit Linsen-
system zur Ver-
fügung sind.
Das Amphi-
theater wird durch
14 Bogenlampen
entsprechend er-
hellt, welche
ringsum mit ei-
nem Gehänge
von geschlif-
fenem Krystall-
Foyersaal.
Vorhängen zwi-
schen der Bühne
und dem Zu-
schauerraume so-
wie zwischen
Bühne und Hinter-
bühne, ferner
durchAnbringung
von zwei grossen
eisernen Schiebe-
thoren zwischen
der Hinterbühne
und den 20 m
tiefen Vorhang-
und Kulissenma-
gazinen.
Um zu ver-
hindern, dass ein
entstehender
Brand grössere
Ausdehnung an-
nehmen könnte,
wurde auch eine
eigene Feuer-
löschleitung an-
gelegt, die das
Gebäude umzieht
und mit 36 Hy-
dranten bekäm-
glas versehen sind, wodurch nicht nur eine erhöhte deko-
rative Wirkung erzielt, sondern gleichzeitig auch die sonst von
den Bogenlampen ausgehende und das Auge des Beschauers
blendende Licht-
strahlung gebro-
chen wird; zur
Erleuchtung der
Logen- und üb-
rigen Räume des
Zuschauerhauses,
desgleichen der
Restaurationslo -
kalitäten dienen
Glühlampen.
Abgesehen da-
von, dass die
baulichen Kon-
struktionen an
sich schon als
feuersichere zu
erachten sind und
mit Rücksicht
hierauf bei Entstehung eines Brandes die Gefahr des Umsich-
greifens auf ein Minimum reduziert wird, wie auch ungeachtet
der, für ein rasches gefahrloses Verlassen der etwa gefährdeten
Räume, günstigen Anlage von Treppen und Ausgängen sind
noch besondere umfassende Vorkehrungen gegen Feuersgefahren
getroffen durch die gänzlich in Eisen durchgeführte Bühnen-
einrichtung, durch die Anordnung von widerstandsfähigen eisernen
pfen lässt; es sind ausserhalb des Theaters 5, im Innern des-
selben auf der Bühne 19, auf den Gängen 8 und im Zuschauer-
haus 4 Hydranten angeordnet. Ausserdem dient zur Bekäm-
pfung eines Bran-
des noch ein
Stehlescher Re-
genapparat, der
durch dieimDach-
stuhl des Bühnen-
hauses über dem
Kehlgebälk auf-
gestellten beiden,
zirka 66 cbm
fassenden, Was-
serbehälter ge-
speist wird.
DasFassungs-
vermögen des
Amphitheaters ge-
stattet unter Ein-
rechnung der
königlichen Hof-
logen und Fremdenlogen die Besetzung von insgesamt 1106
Sitzplätzen.
Die Wagnersche Kunst hat bereits seit längerer Zeit Einzug
gehalten in den neuen Musentempel. Mit diesem Einzug in
das Münchener Haus ist aber auch zugleich der Stadt München
aufs neue der Ruf einer ersten Pflegestätte echt deutscher
Kunst gesichert; möge sie es auch fernerhin bleiben!
Nordwestliche Eckansicht.
S. Langenberger, Architekt, München.
eJjS eJsS
Alte Bauformen.
Aufnahmen von Emil Högg in Berlin.
Supplementtafel 11. Architektonische Details. Renaissance
und Barock aus Bruck, Cles im Val di
Non, Koburg und Klausen in Tirol.
Supplementtafel 12. Architektonische Details. Gotik und Barock
aus Welsberg, Cles im Val di Non, Rattenberg
Bozen in Tirol.
Verlag Bruno Hessling O. m. b. H. in Berlin. Verantwortlicher Redakteur F. v. Biedermann in Steglitz. Druck von C. G. Röder in Leipzig. 20995. 04.