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Baumeister: das Architektur-Magazin — 2.1904

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Beilage zu: 1904, Mai
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J., H.: [Rezension von: G. Steinlein, Altbürgerliche Baukunst. Reiseskizzen aus Süddeutschland, Alt-Bayern, Tyrol, Franken und Württemberg]
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Sp.: [Rezension von: O. Stiehl, Der Backsteinbau romanischer Zeit, besonders in Oberitalien und Norddeutschland]
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[Rezension von: H. Uhde-Bernays, Nürnberg]
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Chronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.49990#0337

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88 B

DER BAUMEISTER * 1904, MAI * BEILAGE.

ihr all die unversta rdene, unfruchtbare, „klassische“ Kunstware aufschichtet,
dem lodernden Feuer ein köstlicher Zunder.
Ein liebwerter Dankopfer kann der Baukunst nicht gebracht werden, als
solch ein alles reinigendes Rauchopfer. Brauchbarer Ersatz für den, der sehen
will und kann, ist leicht zu finden. H. J.
Stiehl, O., Regierungs- und Stadtbaumeister in Berlin, Der Back-
steinbau romanischer Zeit, besonders in Oberitalien und Nord-
deutschland. Eine technisch kritische Untersuchung. Mit 27 Tafeln
nach Originalaufnahmen und 43 Textfiguren. Leipzig, Baum-
gärtners Buchhandlung. Mark 36.
In dem mühsam den Slaven abgerungenen Gebiete zwischen Oder und Elbe
erschien während des erbitterten Nationalitätenkampfes im 12. Jahrhundert
eine für jene unwirtbaren Gegenden ganz neue Bauweise, den dort seltenen
Stein durch den leicht überall anzufertigenden Backstein ersetzend. Während
bei Einführung einer neuen Bautechnik sich naturgemäss das Vollkommene
allmählich aus den ersten Versuchen entwickelt, so findet hier gerade das
Gegenteil statt. Die ältesten Backsteinbauten in diesen Gegenden sind die in
der Technik am weitesten vorgeschrittenen, und ihre in sich ganz gleichartige
Formenwelt zeigt in vielen Stücken wesentlich andere Bildungen, als die zur
selben Zeit in Deutschland gebräuchliche Hausteinarchitektur aufzuweisen hat.
Es muss aus diesem Umstande geschlossen werden, dass die norddeutsche
Backsteinarchitektur sich nicht am Orte entwickelt habe, sondern gleichzeitig
mit der nach Osten vordringenden Kultur aus Ländern hierher verpflanzt
worden sei, in welchen sie bereits in hoher technischer Entwicklung stand, in
welcher Annahme man durch nähere Betrachtung des damaligen Kulturzustandes
jener Länder nur noch bestärkt werden kann.
Auf Andeutungen von verschiedenen Seiten hin, dass der Ursprung der
norddeutschen Backsteinarchitektur in der Lombardei zu suchen sei, hat der
Verfasser die lombardischen romanischen Backsteinbauten einer näheren Unter-
suchung unterworfen, um deren Zusammenhang mit unseren Backsteinbauten
darzulegen. Bei der Wichtigkeit des Backsteinbaues für Norddeutschland dürfte
daher das Resultat dieser Untersuchungen sowohl für den Kulturhistoriker, als
auch für den Architekten vom höchsten Interesse sein, zumal das vorliegende
Werk nicht nur allein auf Quellenstudien, sondern auf eigenen praktischen Unter-
suchungen beruht, welche nur der praktische Architekt, nicht aber der Philologe
auszuführen imstande ist. Sp.
Uhde-Bernays, FL, Nürnberg (Die Kunst, herausgegeben von Rich.
Muther, 24. Bd.). Berlin, Bard, Marquard & Co. Kart. Mark 1.25.
Nürnberg nimmt in der deutschen Kulturwelt eine ähnliche Stellung ein,
wie Venedig in Italien. Beide einst Emporien des Handels und der Kunst,
unterscheiden sie sich zwar durch Lage und politische Bedeutung sehr wesent-
lich voneinander, so dürfen wir doch die Vergleichung so weit führen, dass
sie beide den nationalen Charakter am ausgeprägtesten auf frei entwickeltem
Bürgersinn gebildet haben. Man darf den Vergleich nicht weiter ziehen, wenn
man dem Deutschen nicht unrecht thun will, denn freilich, betrachtet man den
Glanz Venedigs, so wird selbst das vornehmste Nürnberger Patriziertum spiess-
bürgerlich erscheinen und im Spiegel neben den fürstlichen Malern dort ist
der Albrecht Dürer nur ein armer Schlucker. Aber nichtsdestoweniger werden
wir diese Stadt liebgewinnen, die aus allen Ecken uns das Bild unseres eigenen
Wesens entgegenstrahlt. Es ist also ein besonders zu begrüssender Gedanke,
neben das früher bereits in dieser Sammlung erschienene Bändchen über die
Stadt der Kanäle nun das Bild unseres lieben Nürnberg zu stellen, das der
Verfasser in sicheren Linien aufzeichnet. Es führt uns durch die Strassen und
Gassen, zu den Kirchen, Brunnen und Denkmälern, den Türmen, Kastellen
und Bürgerhäusern und weiss von jedem uns Interessantes zu erzählen und
dabei die Geschichte der merkwürdigen Stadt, wo Dürer, Sachs, Veit Stoss,
Peter Vischer lebten und wirkten, wo so viel bedeutendes Bürgerwesen sich
entwickelte. Das Bändchen ist mit verkleinertem Ziermaterial aus Dürers
Gebetbuch geschmückt und enthält ausserdem eine Reihe vortrefflicher Ab-
bildungen von Stadtansichten und Kunstwerken. —n.

Chronik.
Erhaltung und Wiederherstellung historischer
Baudenkmäler.
NÜRNBERG. Am 7. April wurde der fertige Teil der Sebalduskirche
von Professor Schmitz restauriert, einer Besichtigung unterworfen.
STUTTGART. Die Überreste des Lusthauses sollen auf Veranlassung
des Königs in dem zum allgemeinen Besuch geöffneten Teile des Schloss-
gartens in ihrem gegenwärtigen Zustande aufgestellt werden.
Offene Preisausschreiben.
BERLIN. Der Architektenverein hat eine Immediateingabe gemacht, eine
Ideenkonkurrenz unter den deutschen Architekten für das neue Opernhaus
vor definitiver Feststellung des Bauplanes ausschreiben zu lassen. Damit steht
in engster Verbindung, das von Friedrich dem Grossen erbaute Opernhaus, dessen
Abbruch geplant wird, den historischen Baudenkmälern Berlins einzuverleiben.
BERLIN. Handelshochschule. Zu einem engeren Wettbewerbe wurden
eingeladen die Architekten Kayser & v. Groszheim, welche ablehnten, Erdmann &
Spindler, Cremer & Wolffenstein, Fürstenau, Reimer & Körte und Höniger &
Sedelmeyer, sämtlich in Berlin. Der Neubau soll auf einem von der Neuen
Friedrichstrasse, der Spandauerstrasse und der Heiligen Geistgasse begrenzten
Terrain erfolgen und eine Aula für 500 Sitzplätze, 5 Hörsäle für 40 bis
250 Personen etc. enthalten. Jeder Teilnehmer erhält 3500 Mark und derjenige,
dessen Entwurf als der beste befunden wird, die Ausführung.
BONN a. Rh. Anleitung zum Herstellen ländlicher Bauten. Frist
bis 31. Dezember 1904. Ein Preis von 1000, zwei von je 500, und zwei von
je 250 Mark. Unterlagen vom landwirtschaftlichen Verein für Rheinpreussen
in Bonn.
BRÜX. Kom m u na I - Han del sschulgebäu de. Preise von 800 und
500 Kronen.
ESSEN a. R. Herrschaftliches Wohnhaus in Honnef a. Rh. Preise
von 2000, 1500 und 1000 Mark und Ankauf von 3 Entwürfen für je 500 Mark.
Unterlagen von Herrn W. Girardet in Essen.


ii ...


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