DER BAUMEISTER * 1904, JANUAR * BEILAGE.
B 41
Brieonerstrasse 27.
Telefon Ho. 7409
Terranova-Industrie, München.
Unerreicht für
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und in vorzüglichen Abbildungen gewissermassen als Markstein, zwischen die
anderthalbtausend Seiten seines Buches gesetzt. So wird man es nie zur Hand
nehmen, um zerstreut darin zu blättern, sondern nur, um sich von einem der
Berufensten fesseln zu lassen. v. B.
Historische Städtebilder, herausgegeben von Cornelius Gurlitt. Serie I,
Heft 4. Bern und Zürich. Berlin, Ernst Wasmuth. M. 25.—.
Zwei Tendenzen beherrschen die öffentliche Diskussion über das heutige
Bauschaffen, die man in den Worten „Neuer Stil“ und „Heimatkunst“ kurz
aussprechen kann. Beide in diesen Worten enthaltenen Bestrebungen werden
mit Leidenschaftlichkeit und Überzeugung teilweise von denselben Leuten ver-
fochten, obwohl sie sich doch eigentlich gegenseitig ausschliessen. Auf der
einen Seite erwartet man etwas ganz überraschend Neues, etwas noch nie Da-
gewesenes, Originalität um jeden Preis — architektonische Impressionen. Anderer-
seits schwärmt man für das aus dem Boden, aus der Gesinnung der Bewohner,
aus der Geschichte des Landes Erwachsene. Da kapriciöse Individualität, hier
liebevolles Versenken in das Wesen und Fühlen des anderen. Mir will scheinen,
als ob die letztere Richtung die Oberhand gewonnen habe und die Mehrzahl
der vorwärtsstrebenden Architekten immer tiefer in die Grundlagen der Bauart
vergangener Zeiten eindringe, um daraus dem Bedürfnis und Empfinden der
Zeit entsprechende Formen natürlich zu entwickeln. Von solcher Tendenz ist
auch die vorliegende Publikation erfüllt. Diese Blätter können nicht als Vor-
lagen zu schablonenhafter Nachbildung gelten, sie lassen uns einen Einblick
thun in die Weise vergangener Jahrhunderte, geben ein Spiegelbild der Geschichte
der Gemeinden und leiten an, in dem örtlichen Sinn und Geist weiterzubauen,
dass jedes neue Haus das Stadtbild ergänzt und nicht wie ein Fremdling zwischen
den „bodenständigen“ Gewächsen stehe. Als Führer durch die Strassen der
ehrwürdigen eidgenössischen Städte kann uns niemand willkommener sein, als
Cornelius Gurlitt, der mit einem entschieden modernen Empfinden ein so feines
Verständnis für das Wollen jeder Zeit, für das Künstlerisch-Individuelle jedes
alten Meisters verbindet, der an keinem ernstlichen Streben, an keinem ehrlichen
Werk vorübergeht, ohne dessen eigene Werte zu schätzen. Dabei weiss er
uns in angenehmer Unterhaltung in die Geschichte der Stadt einzuführen, mit
ihren Bewohnern bekannt zu machen, von den Baumeistern in wenig Worten
das Wichtigste zu sagen, so dass wir unvermerkt eingeweiht werden in alles
das, was hier zu bedenken und zu beachten ist. — Auf den in vorzüglichem
Lichtdrucke ausgeführten Blättern — 14 von Bern, 15 von Zürich, 2 von Rappers-
wyl — sind die bemerkenswertesten Bauten dargestellt, wobei die Privatbauten
nicht zu kurz kommen. Bezüglich der Einzelheiten müssen wir auf das Werk
selbst verweisen. F. v. B.
Kotera, Jan., Meine und meiner Schüler Arbeiten 1898 —1901. Wien,
Anton Schroll & Co. Mark 12. — .
Kotera spricht im Vorwort die Grundsätze aus, die ihn bei seiner Lehr-
thätigkeit an der Kunstgewerbeschule in Prag leiten. Er dirigiert dort eine
Spezialschule für dekorative Architektur und legt die vorliegende Publikation
als einen Beleg der ersten Etappe dieser Wirksamkeit vor. Neben einigen
Fassaden für Stadt- und Landhäuser enthält der Band hauptsächlich dekorative
Einzelheiten für die innere Ausstattung, woraus wir ein bewusstes Vorwärts-
schreiten in moderner Richtung wahrnehmen, Leistungen, die dem Meister wie
den Schülern zur Ehre gereichen. Am besten charakterisieren einige Sätze
aus dem Vorwort das Unternehmen.
Kotera schreibt: „Eine künstlerische Schulung sollte zuvörderst das eine
Ziel verfolgen, die Eigenart des Schülers zur Reife zu bringen, die Entfaltung
seiner Individualität nach Kräften zu unterstützen. Der Lehrer einer Kunst-
schule wird daher den Schülern nie seine eigene Formensprache aufdrängen,
und sein künstlerisch-pädagogischer Einfluss wird sich stets nur in den Grenzen
der grundlegenden Prinzipien einer Kunstanschauung zu bewegen haben. Er
wird sich also in der Bethätigung seiner eigenen Individualität insofern Be-
schränkung auferlegen müssen, als er das gesprochene Wort bevorzugen und
nur die unumgänglichen, zeichnerischen Erklärungen hinzufügen, hingegen es
nach Thunlichkeit vermeiden wird, die Entstehung, Verwirklichung, das Formen
seiner Ideen zu demonstrieren. — Als Mittel zur Erreichung des gesteckten
Zieles, d. i.: den Schüler zu selbständigem Denken, zu eigenem Urteile, zu
individuellem Schaffen zu leiten, wird der von jenem Grundsatz beherrschte
Lehrer einer architektonischen Kunstschule als Grundlage des Lehrgangs das
Studium der Anregperiode für die Formensprache einer Kunstepoche wählen.
Erst späterhin wird er den Schülern Gelegenheit bieten, die erfassten, in sich
aufgenommenen Prinzipien an Beispielen zur Anwendung zu bringen. In
diesem Stadium der Schulung muss der Schüler bereits eine solche Reife
logischer Zucht erreicht haben, dass eine direkte Einwirkung des Lehrers
durch die oben erwähnte Demonstrierung ganz überflüssig wird.“
Diesen Grundsätzen wird man gewiss beipflichten können. — Die Ausstattung
des Bandes ist vortrefflich. Die Aufnahmen lassen die originellen Formen
allenthalben voll zur Erscheinung kommen. — n.
Kann-Gyula, Skizzen und Studien. 40 Blätter in Lichtdruck. Wien,
Anton Schroll & Co. Gebunden Mark 10.— .
Der Architekt kommt selten, man kann fast sagen nie, in die Lage, sich
künstlerisch ganz auszuleben. Kämpfe mit dem Material, mit den Bedürfnissen
und mit den Anforderungen des Bauherrn sind seine hauptsächlichen Hinder-
nisse. Je mehr die Wirklichkeit sich ihm entgegenstellt, um so lieber wird
Preis, Proben und Zeugnisse auf Anfrage.
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