64 B
DER BAUMEISTER * 1904, MÄRZ * BEILAGE.
Kleinere städtische Geschäftshäuser, Wohnhäuser, Miethäuser etc.
Vorlagen mustergiltiger Neubauten und Umbauten nebst Grund-
rissen und kurzer Beschreibung, herausgegeben von E. Gross-
mann. Ravensburg. Verlag von Otto Maier. Lieferung 6—9.
Jede Lieferung Mark 2.—.
Von diesem Sammelwerk, auf das wir bereits in Heft 2 und 10 vorigen
Jahrgangs aufmerksam machten, liegen jetzt wieder 4 Lieferungen vor. Sie
bieten weiteres brauchbares Material für die am Kopfe genannten Bautypen,
namentlich für mittlere Städte anwendbar, wo das zweistöckige Haus bei
mässigen Grundwerten als Norm gilt und dreistöckige sich schon aus der
Masse herausheben. Die Auswahl ist einem mittleren Geschmacksniveau an-
gepasst und entspricht den allgemeinen Ansprüchen. Das beste in diesen
Heften ist auf Tafel 36 dargestellt, ein zweistöckiges Strassenhaus von Pro-
fessor Martin Dülfer in München erbaut, dessen charaktervolle Bauweise
mit kräftiger Putz-Wirkung zur Nachachtung besonders empfohlen werden
kann. * * *
Krell, O., sen., Altrömische Heizungen. Mit 39 Textfiguren und
1 Tabelle. München und Berlin. R. Oldenbourg. Mark 4.—.
Über die Heizungsvorrichtungen der Römer sprechen die, meist philo-
logischen, Gelehrten, die den Gegenstand behandelt haben, mit einer ziemlichen
Sicherheit. In vorliegendem Schriftchen macht sich ein Heizungsingenieur an
die Untersuchung und benutzt dazu nicht, wie jene, vorzugsweise philologische
Grundlagen, sondern hauptsächlich die Überreste der technischen Vorrichtungen.
Er kommt dabei zu wesentlich anderen als den bisher gängigen Anschauungen,
namentlich hinsichtlich der vielfach überschätzten hypokaustischen Vorrichtungen,
die nach Krells Meinung nur ausnahmsweise und zur Beheizung kleiner Räume
dienen konnten. Ebenso urteilt er über die Kanalheizungen und verweist die
von einzelnen Autoren als so ausserordentlich gepriesenen Bade-, Wand- und
Fussbodenheizungen in das Reich der Fabel. Nach des Verfassers Untersuchung
heizten die Römer fast nur mit Holzkohle, vermittels im Raume aufgestellter
Becken, die selbst die grössten Räume ausreichend ohne Rauch, Russ und
ohne Schaden für die Gesundheit erwärmten. Die Einzeldarstellungen des
Verfassers sind höchst interessant und mit einer grossen Kenntnis des historischen
und antiquarischen Materials durchgeführt. Zeichnungen und Abbildungen er-
leichtern das Verständnis und erhöhen den Reiz des lesenswerten Buches, das
auch für die moderne Heiztechnik manchen Wink enthält. —n.
Lux, 1. A. Das moderne Landhaus. Ein Beitrag zur neuen Baukunst.
Mit 80 Illustrationen. Wien. Anton Schroll & Co. Mark 8.50.
Das moderne Landhaus, von dem Lux in diesem ansprechend ausgestatteten
Buche redet, ist eigentlich nur das von Wiener Art. Die Grundsätze, von denen
die österreichischen Architekten ausgehen, sind die gleichen, die auch an dieser
Stelle immer betont werden: Die Abkehr von der Schablone, von der ge-
dankenlosen Nachahmung der fremdländischen, Rückkehr zu vaterländischer
Kultur, zur Zweckmässigkeit und Echtheit. In diesem Streben nach einem
Sinne begrüssen wir den Verfasser als kräftigen Mitstreiter. Freilich hätten
wir nach dem Titel des Buches eine weniger einseitige Behandlung des Themas
erwartet, wonach es fast den Anschein gewinnt, als ob er die drei Wiener
Architekten für die einzigen Modernen hielte. Gegen eine solche Überhebung
müssten wir Verwahrung einlegen. Wir verkennen nicht das zielbewusste und
ehrliche Streben der Wiener, die aber doch nach ihrem besonderen Geschmack
bauen, der nicht der aller anderen Leute ist und gegen den sich eben auch
manches einwenden lässt. Was der Verfasser sagt, ist im übrigen gut zu
lesen und lesenswert, abgesehen von einigen Austracismen, die wir gern ver-
mieden sehen. Die zahlreichen Illustrationen, Abbildungen von Aussen- und
Innen-Architektur, sind nach trefflichen Aufnahmen anschaulich wiedergegeben
und gestatten einen guten Einblick in das Schaffen der betreffenden Künstler.
Besonders eingehend sind Joseph Hoffmanns Landhäuser auf der hohen Warte
behandelt. Josef Bauers Schöpfungen sind die an zweiter Stelle hervor-
gehobenen und als Dritter ist Wunibald Deininger in den Kreis gezogen.
— n.
Mayreder, Karl, Professor an der technischen Hochschule Wien.
Städtische Bauordnungen mit besonderer Berücksichtigung der
Wohnungsfrage. Wien. Franz Deuticke. Mark 1.
Dies Werkchen bildet das fünfte Heft der Schriften der Österreichischen
Gesellschaft für Arbeiterschutz und ist die Erweiterung eines am 23. März 1903
in der Österreichischen Gesellschaft für Arbeiterschutz gehaltenen Vortrags.
Die Bauordnungen in den Stadien wurden in der letzten Hälfte des vorigen
Jahrhunderts, als die Bevölkerung infolge der aufblühenden Industrie sich immer
mehr in den Städten zu konzentrieren begann, zunächst zur Verminderung der
Feuersgefahr geschaffen. Bald befassten sich dieselben auch mit der Ästhetik
des Strassenbildes, allerdings mit einem kolossalen Fiasko, mit der Festigkeit
der Gebäude, den Anforderungen des Verkehrs und der Hygiene. Doch ist
damit keineswegs der Inhalt einer guten Bauordnung erschöpft. Dieselbe hat
sich auch mit der, infolge der Umwandlung Deutschlands aus einem Agrar-
in einen Industriestaat brennend gewordenen sozialen Frage zu befassen. Gerade
diese fasst das vorliegende Werkchen ins Auge und sucht die Beziehungen
festzustellen, welche zwischen beiden bestehen, insbesondere bei der ersten
Arbeit einer Stadterweiterung, der Formation und der Parzellierung der Bau-
blöcke, mit sachentsprechenden Beispielen aus Wien und München. Sp.
Pharus-Plan zu den Baupolizeiordnungen für Berlin und Umgebung.
Bearbeitet in der Plankammer des Ministeriums der öffentlichen
Arbeiten. Pharus-Verlag. Mark 7.—, auf Leinwand Mark 10.—,
desgleichen zum Aufhängen Mark 11.—.
Der Plan ist amtlich für dienstliche Zwecke des Ministeriums
der öffentlichen Arbeiten in der Plankammer des letzteren selbst be-
arbeitet und umfasst nicht nur das Gebiet der neuen Baupolizeiordnung für die
Vororte von Berlin vom 21. April 1903, sondern das Gesamtgebiet aller in
Geltung befindlichen Baupolizeiordnungen für Berlin und seine Umgebung. Der
Plan enthält auf einer einzigen Karte alles — bisher nur auf zwei oder
mehreren Karten verstreute baupolizeiliche — Material. Der Plan umfasst
alle 144 in der neuen Bauordnung genannten Ortschaften. Im übrigen zeigt
er die bekannten Vorzüge der Pharuspläne. In einer tabellarischen Übersicht
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DER BAUMEISTER * 1904, MÄRZ * BEILAGE.
Kleinere städtische Geschäftshäuser, Wohnhäuser, Miethäuser etc.
Vorlagen mustergiltiger Neubauten und Umbauten nebst Grund-
rissen und kurzer Beschreibung, herausgegeben von E. Gross-
mann. Ravensburg. Verlag von Otto Maier. Lieferung 6—9.
Jede Lieferung Mark 2.—.
Von diesem Sammelwerk, auf das wir bereits in Heft 2 und 10 vorigen
Jahrgangs aufmerksam machten, liegen jetzt wieder 4 Lieferungen vor. Sie
bieten weiteres brauchbares Material für die am Kopfe genannten Bautypen,
namentlich für mittlere Städte anwendbar, wo das zweistöckige Haus bei
mässigen Grundwerten als Norm gilt und dreistöckige sich schon aus der
Masse herausheben. Die Auswahl ist einem mittleren Geschmacksniveau an-
gepasst und entspricht den allgemeinen Ansprüchen. Das beste in diesen
Heften ist auf Tafel 36 dargestellt, ein zweistöckiges Strassenhaus von Pro-
fessor Martin Dülfer in München erbaut, dessen charaktervolle Bauweise
mit kräftiger Putz-Wirkung zur Nachachtung besonders empfohlen werden
kann. * * *
Krell, O., sen., Altrömische Heizungen. Mit 39 Textfiguren und
1 Tabelle. München und Berlin. R. Oldenbourg. Mark 4.—.
Über die Heizungsvorrichtungen der Römer sprechen die, meist philo-
logischen, Gelehrten, die den Gegenstand behandelt haben, mit einer ziemlichen
Sicherheit. In vorliegendem Schriftchen macht sich ein Heizungsingenieur an
die Untersuchung und benutzt dazu nicht, wie jene, vorzugsweise philologische
Grundlagen, sondern hauptsächlich die Überreste der technischen Vorrichtungen.
Er kommt dabei zu wesentlich anderen als den bisher gängigen Anschauungen,
namentlich hinsichtlich der vielfach überschätzten hypokaustischen Vorrichtungen,
die nach Krells Meinung nur ausnahmsweise und zur Beheizung kleiner Räume
dienen konnten. Ebenso urteilt er über die Kanalheizungen und verweist die
von einzelnen Autoren als so ausserordentlich gepriesenen Bade-, Wand- und
Fussbodenheizungen in das Reich der Fabel. Nach des Verfassers Untersuchung
heizten die Römer fast nur mit Holzkohle, vermittels im Raume aufgestellter
Becken, die selbst die grössten Räume ausreichend ohne Rauch, Russ und
ohne Schaden für die Gesundheit erwärmten. Die Einzeldarstellungen des
Verfassers sind höchst interessant und mit einer grossen Kenntnis des historischen
und antiquarischen Materials durchgeführt. Zeichnungen und Abbildungen er-
leichtern das Verständnis und erhöhen den Reiz des lesenswerten Buches, das
auch für die moderne Heiztechnik manchen Wink enthält. —n.
Lux, 1. A. Das moderne Landhaus. Ein Beitrag zur neuen Baukunst.
Mit 80 Illustrationen. Wien. Anton Schroll & Co. Mark 8.50.
Das moderne Landhaus, von dem Lux in diesem ansprechend ausgestatteten
Buche redet, ist eigentlich nur das von Wiener Art. Die Grundsätze, von denen
die österreichischen Architekten ausgehen, sind die gleichen, die auch an dieser
Stelle immer betont werden: Die Abkehr von der Schablone, von der ge-
dankenlosen Nachahmung der fremdländischen, Rückkehr zu vaterländischer
Kultur, zur Zweckmässigkeit und Echtheit. In diesem Streben nach einem
Sinne begrüssen wir den Verfasser als kräftigen Mitstreiter. Freilich hätten
wir nach dem Titel des Buches eine weniger einseitige Behandlung des Themas
erwartet, wonach es fast den Anschein gewinnt, als ob er die drei Wiener
Architekten für die einzigen Modernen hielte. Gegen eine solche Überhebung
müssten wir Verwahrung einlegen. Wir verkennen nicht das zielbewusste und
ehrliche Streben der Wiener, die aber doch nach ihrem besonderen Geschmack
bauen, der nicht der aller anderen Leute ist und gegen den sich eben auch
manches einwenden lässt. Was der Verfasser sagt, ist im übrigen gut zu
lesen und lesenswert, abgesehen von einigen Austracismen, die wir gern ver-
mieden sehen. Die zahlreichen Illustrationen, Abbildungen von Aussen- und
Innen-Architektur, sind nach trefflichen Aufnahmen anschaulich wiedergegeben
und gestatten einen guten Einblick in das Schaffen der betreffenden Künstler.
Besonders eingehend sind Joseph Hoffmanns Landhäuser auf der hohen Warte
behandelt. Josef Bauers Schöpfungen sind die an zweiter Stelle hervor-
gehobenen und als Dritter ist Wunibald Deininger in den Kreis gezogen.
— n.
Mayreder, Karl, Professor an der technischen Hochschule Wien.
Städtische Bauordnungen mit besonderer Berücksichtigung der
Wohnungsfrage. Wien. Franz Deuticke. Mark 1.
Dies Werkchen bildet das fünfte Heft der Schriften der Österreichischen
Gesellschaft für Arbeiterschutz und ist die Erweiterung eines am 23. März 1903
in der Österreichischen Gesellschaft für Arbeiterschutz gehaltenen Vortrags.
Die Bauordnungen in den Stadien wurden in der letzten Hälfte des vorigen
Jahrhunderts, als die Bevölkerung infolge der aufblühenden Industrie sich immer
mehr in den Städten zu konzentrieren begann, zunächst zur Verminderung der
Feuersgefahr geschaffen. Bald befassten sich dieselben auch mit der Ästhetik
des Strassenbildes, allerdings mit einem kolossalen Fiasko, mit der Festigkeit
der Gebäude, den Anforderungen des Verkehrs und der Hygiene. Doch ist
damit keineswegs der Inhalt einer guten Bauordnung erschöpft. Dieselbe hat
sich auch mit der, infolge der Umwandlung Deutschlands aus einem Agrar-
in einen Industriestaat brennend gewordenen sozialen Frage zu befassen. Gerade
diese fasst das vorliegende Werkchen ins Auge und sucht die Beziehungen
festzustellen, welche zwischen beiden bestehen, insbesondere bei der ersten
Arbeit einer Stadterweiterung, der Formation und der Parzellierung der Bau-
blöcke, mit sachentsprechenden Beispielen aus Wien und München. Sp.
Pharus-Plan zu den Baupolizeiordnungen für Berlin und Umgebung.
Bearbeitet in der Plankammer des Ministeriums der öffentlichen
Arbeiten. Pharus-Verlag. Mark 7.—, auf Leinwand Mark 10.—,
desgleichen zum Aufhängen Mark 11.—.
Der Plan ist amtlich für dienstliche Zwecke des Ministeriums
der öffentlichen Arbeiten in der Plankammer des letzteren selbst be-
arbeitet und umfasst nicht nur das Gebiet der neuen Baupolizeiordnung für die
Vororte von Berlin vom 21. April 1903, sondern das Gesamtgebiet aller in
Geltung befindlichen Baupolizeiordnungen für Berlin und seine Umgebung. Der
Plan enthält auf einer einzigen Karte alles — bisher nur auf zwei oder
mehreren Karten verstreute baupolizeiliche — Material. Der Plan umfasst
alle 144 in der neuen Bauordnung genannten Ortschaften. Im übrigen zeigt
er die bekannten Vorzüge der Pharuspläne. In einer tabellarischen Übersicht
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| Franz Seiffert, Liegnitz
Feinste schlesische Verblendsteine
Spezialität: Tiefrot
Formsteine
Glasuren
Spezialität: la Emaillen
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Preis, Proben und Zeugnisse auf Anfrage.
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Fernsprecher 9.
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