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Baumeister: das Architektur-Magazin — 2.1904

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Beilage zu: 1903, Dezember
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Speltz, Alexander: Die Brasilianischen Nutzhölzer
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Vom Büchermarkt
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[Rezension von: H. Knackfuss (Hrsg.), Künstler-Monographien, Band 4, Michelangelo - Band 65, Donatello]
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https://doi.org/10.11588/diglit.49990#0276

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DER BAUMEISTER * 1903, DEZEMBER * BEILAGE.

B 27


Araukariengruppe in Neu-Freiburg bei Rio dc Janeiro. 1000 m über dem Meeresspiegel.

nach derEntdeckungBrasiliens derHauptausfuhrartikel war. Dieses
sehr harte rotbraune Holz hat ein spezifisches Gewicht von 1,24.
Ein anderes sehr wertvolles Holz ist das Jakarandaholz (Palli-
sander) mit spezifischem Gewicht von 0,98, welches eine tief-
schwarze Politur annimmt. Früher wurden die Gebälke in Rio
de Janeiro meist aus diesem Holze gemacht, in Balken von
40x40 cm. Zur Möbelfabrikation wendet man sehr viel das
Vinhatico an, ein anfangs quittengelbes, später dem Mahagoni
ähnliches Holz.
Für industrielle Zwecke, insbesondere für Eisenbahnschwellen
giebt es unzählige Holzarten von grosser Härte und Dauer-
haftigkeit, wie Massaranduba, Angelim, Ipe, Sapucaia, Tapinhoan,
Carnauba, Sacupira, Pequiä, Oleo pardo, Guarauna, Araribä usw.
Doch giebt es auch Nadelholz in Brasilien, die Araukaria,
deren Form der der südeuropäischen Pinien ähnelt. Dieser
Baum kommt nördlich des südlichen Wendekreises nur auf
Höhen von 1000 Meter über dem Meeresspiegel vor und in
benutzbarer Menge nur im Staate S. Paulo am Paranapanema-
flusse. Dagegen existieren in Parana, Santa Katharina und Rio
Grande do Sui ausgedehnte Wälder dieses Baumes, welche auch
industriell ausgebeutet werden. Das Holz hat eine rötliche
Farbe und ist etwas härter als das Fichtenholz, mit einem
spezifischen Gewicht von 0,585. Man sollte denken, dass die
Existenz dieser ausgedehnten Wälder, deren Niederlegung sogar
eine Notwendigkeit wegen der Kolonisation des Landes ist, das
Land vom Import fremden Nadelholzes emanzipieren würde.
Doch auch hier kommt wiederum, trotzdem der Holzwert als
solcher beinahe Null ist, der Landtransport in Frage, welcher
den Preis dieses Holzes so erhöht, dass es in Rio de Janeiro
immer noch teurer zu stehen kommt, als europäisches und
amerikanisches Fichtenholz.
Aus denselben Gründen ist ja auch der Mineralreichtum
Brasiliens illusorisch. Alexander Speltz.


Vom Büchermarkt.
Künstler-Monographien, herausgegeben von H. Knackfuss. Bielefeld
und Leipzig Velhagen & Klasing. IV. Michelangelo von H. Knack-
fuss. Mit 95 Abbildungen. Siebente Auflage. Mark 3.—. LXV. Do-
natello von Alfr. Gotth. Meyer. Mit Porträt und 140 Abbildungen.
Mark 3.—.
Nachdem in der trefflichen Knackfussschen Sammlung des Herausgebers
Monographie über Michelangelo bereits in 7. Auflage vorliegt, folgt jetzt, von
Alfred Ootth. Meyer bearbeitet, die Darstellung des Lebens und Schaffens des
älteren grossen Sohnes des schönen Florenz, Donatello. Die Lebenszeit
beider liegt fast ein Jahrhundert auseinander. Donatello (1386—1466) und
Michelangelo (1474—1564) haben also keine persönlichen Berührungspunkte
gehabt, aber der Gang ihres Lebens und ihrer Kunst haben viel innerlich und
äusserlich Verwandtes. Es ist deshalb von besonderem Reiz, die zwei
Bücher nebeneinander zu lesen und dabei Vergleiche zwischen den Werken
der Künstler anzustellen. Beide sind von jener echten Künstlergrösse, die auf jede
Konzession zu Gunsten eines volkstümlichen oder laienhaften Geschmacks ver-
zichtet, und erlangen deshalb in ihren Werken jene Oefühlsechtheit und er-
habenen Realismus, der so oft unverstanden bleibt. Man darf sich daher
nicht wundern, dass zeitweise ihre Kunst vollständig missverstanden wurde
und noch in neuerer Zeit ein Canova dem Donatello weit vorangestellt
wurde. Unsere Zeit mit ihrem Drängen nach Kraft und Eigenwert ist nun
ganz danach angethan, diese beiden Grossen recht zu verstehen. Wer sich
in ihr Schaffen und Wirken vertieft, wird nicht nur einen hohen seelischen

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