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Baumeister: das Architektur-Magazin — 2.1904

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Beilage zu: 1904, März
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Vom Büchermarkt
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[Rezension von: Pharus-Plan zu den Baupolizeiordnungen für Berlin und Umgebung]
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[Rezension von: Paul Schultze-Naumburg, Kulturarbeiten, Band 2, Gärten]
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F., W.: [Rezension von: Paul Schultze-Naumburg, Kulturarbeiten, Band 3, Dörfer und Kolonien]
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https://doi.org/10.11588/diglit.49990#0314

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DER BAUMEISTER * 1904, MÄRZ * BEILAGE.

B 65

Eingeführt seit 1893.

Terranova-Industrie, München.

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enthält der Plan eine Erklärung der einzelnen Bestimmungen der Baupolizei-
ordnungen, sodass in der Regel ein Nachschlagen der Bauordnungen selbst
entbehrlich wird. Ein auf dem Plane befindliches vollständiges Verzeichnis
sämtlicher in der neuen Bauordnung genannten Orte mit Auffindungsvermerk
erspart jedes zeitraubende Suchen. Infolge des grossen Massstabes sind die
Schrift und besonders die Strassennamen, für Berlin und nähere Umgebung
auch die Hausnummern, deutlich zu lesen. Die Bauklassen etc. sind durch
17 Farben unterschieden.
Schultze-Naumburg, Paul. Kulturarbeiten. Band II. Gärten. Heraus-
gegeben vom Kunstwart, München, G. D. W. Callwey. Mark 4.—.
Wenn man so einen Band von Schultze-Naumburg zuklappt — man thut
dies nicht eher, als bis man ihn von Anfang bis zu Ende gelesen hat — so
fühlt man sich um ein gut Stück gefördert; nicht gerade in philosophischer
Erkenntnis, aber in der Widerstandskraft gegen so viele Dinge, die uns das
moderne Leben in brutaler Weise aufdrängt. Das alles, was der Verfasser
sagt, ist ja das, was wir auch empfinden, und wir sind ihm dankbar, dass er
das so klar zum Ausdruck bringt. Wir wundern uns, dass wir uns all die
von ihm gegeisselten Hässlichkeiten haben gefallen lassen, dass wir nicht
längst empört gegen die Verunstaltungen des Lebens Front gemacht haben.
In dem vorliegenden II. Bande der Kulturarbeiten behandelt Schultze-Naumburg
einen Gegenstand, der vielen unter uns ganz fremd geworden ist. Wie viele
unter den Bewohnern der Grossstädte haben überhaupt einen Begriff vom
Garten! Wie viele wachsen auf, ohne von all den lieblichen Dingen alter Zeit
nur eine Ahnung zu haben! Wie vielen sind diese traulichen Hausgärtchen
verschwundene Bilder einer heiteren Jugendzeit, an deren Wiederbelebung sie
nicht gedacht und geglaubt haben. Schultze-Naumburg weiss uns aber mit der
Sehnsucht nach diesen lieben Häuschen, Lauben, Plätzchen und Bänken auch
die Überzeugung beizubringen, dass so etwas wieder geschaffen werden kann,
wenn man nur ernstlich will, und es scheint fast, als ob die Gleichgültigkeit
gegen die Gartenpflege darin ihren Grund hätte, dass der moderne Geist unser
Gemüt so wenig anspricht, dass sie verschwinden wird, wenn wir wieder
lernen, unserem natürlichen Empfinden zu vertrauen und der Weisheit der
„Fachleute“ gegenüber zur Geltung zu bringen. Möge das liebe Buch von
Schultze-Naumburg dazu recht viel beitragen. —n.
Schultze-Naumburg, Paul. Kulturarbeiten. Band III. Dörfer und
Kolonien. Herausgegeben vom Kunstwart, München, G. D. W. Callwey.
Mark 4.—.
Die Tendenz und die Methode des klugen Reformers Schultze-Naumburg
sind bekannt. Er hat ja schon in einer grossen Reihe von Aufsätzen, in
mehreren Bänden seiner Kulturarbeiten, und schliesslich auch in der inter-
essanten und erfreulichen Gründung seiner Künstlerkolonie in Saaleck (in
Thüringen) gezeigt, wohin sein Weg führen soll. Vor allem aus der Stadt
hinaus, ins Freie, ins Weite. Dann aber zur „alten Weis’“ zurück. Jenes heftige
Bestreben, die Tradition früherer bauender Generationen zu verlassen, um sich
einen neuen eigenen Stil zu schaffen, das ein hervorstechendes Mittel im
Kampfe der Moderne war, lehnt Schultze-Naumburg energisch und mit viel
verständigen Gründen ab. Dieser Vernunft und seinen oft zwingenden Gedanken-
gängen hilft in den Büchern als recht beträchtlicher Einschlag ein Sentiment:
Er hat auch diesmal wieder Beispiele und Gegenbeispiele gesammelt, altes
Gute und neues Schlechte, und er behält durch seine Wahl, vor allem aber
auch durch die Thatsachen Recht. Die deutschen Bauernhäuser vom Anfänge
des 19. Jahrhunderts haben alle jene ästhetischen und tektonischen Vorzüge,
die aus dem guten, ehrlichen, liebevollen Bann, dem Verständnisse der Natur,
der Zusammengehörigkeit von Feld, Wiese, Gehöft und Mensch kommen, und
die „neuen“ Bauten sind lieblos aufgerichtet, Kasernen, Rohbauten, Zuchthaus-
anlagen. — Schultze-Naumburg fordert zur Koloniengründung auf, zur Garten-
stadtbewegung und kann da in Wort und Bild auf englische Versuche hin-
weisen, insbesondere auch auf jene Arbeiterkolonie Sunlight Port, die ich ja
ebenfalls hier schon betrachtet habe (Baumeister I.Jhrg. Heft V). Aber er warnt
vor unbedingter Aufnahme englischer Vorbilder, wünscht vielmehr, dass der Bau-
typus aus dem Bauernhause vom Jahrhundertanfange weitergebildet werde.
Wie er den Zweck seiner „Kulturarbeiten“ versteht, sagt gut ein Passus (S. 200),
den ich darum hersetze: „Wir betrachten ausdrücklich als den Zweck der
Kulturarbeiten, die Vorbedingung zu einer Weiterentwickelung wieder zu
schaffen. Wir betreiben diese Propaganda so eifrig, weil wir der Überzeugung
sind, dass eine solche Weiterentwickelung allein über den Wiederbesitz des
ganzen nationalen Schatzes führt und zwar nicht des antiquarischen Schatzes,
sondern des noch nutzbaren: den der bürgerlichen und bäuerlichen
Kultur. Erst wenn wir so weit sind, dann sind wir reif genug, an die Gestaltung
„neuer Formen“ zu gehen. Aber diese müssen organisch wachsen und dürfen
nicht zum Modeartikel, d. h. letzter Neuheit werden.“ Vielem daraus können
wir alle gewiss beistimmen; was aber die Verschiebung der Suche nach neuen
Formen belangt, so kann man anderer Meinung sein. Es ist doch nicht zu
übersehen, dass wir in einer erweiterten und umgestalteten Formenwelt leben,
mit anderen Materialien zu denken und schaffen mählich uns gewöhnt haben
und anders sehen als Herr Biedermaier, den ich persönlich ja sehr liebe.
Manchmal lässt sich ja Schultze-Naumburg durch seine schöne Liebe zum Oute
unserer Grossväter auch zu recht anfechtbaren Behauptungen hinreissen; auf
Seite 103 steht ganz klar und ernsthaft: „Ich habe noch kein Möbel gesehen,
das vor 1837 entstanden wäre und strengere Prüfung nicht hätte bestehen

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