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Baumeister: das Architektur-Magazin — 8.1909/​1910

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Schur, Ernst: Die Bühne und die Architektur, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.53857#0093

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DER BAUMEISTER » 1910, APRIL.

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Die Bühne und die Architektur.
Von Ernst Schur.
Um den Zusammenhang der modernen Bühnenkultur mit der Ent-
wicklung der Künste überhaupt darzutun, sei kurz auf folgende Tat-
sachen hingewiesen: Es spiegelt sich hier im Speziellen die Ent-
wicklung des Allgemeineren. Dem Architekten wird damit ein neues
Wirkungsgebiet erschlossen, darum sei darauf hingewiesen. Es muss
dazu etwas weiter ausgeholt werden. Wir sind in der Kunst vom
Impressionismus zum Dekorativen, vom Dekorativen zum Architek-
tonischen gekommen. Den gleichen Gang finden wir in der Bühnen-
kunst.
Um in der Kunst diese Entwicklung zu rekapitulieren: Der Im-
pressionismus fusst auf einem neuen Sehen. Die Abstufung der
Farben unter der Einwirkung des Lichts, das Zusammenfliessen und
Ineinanderübergehen der Kontraste, das ergab ein ganz neues Erfassen
der Wirklichkeit und die Technik folgte diesem Umwerten der Erschei-
nungen ins Malerische. Die Kontur schwand. Der Farbenfleck domi-
nierte und indem das Spiel des Lichts allen Kontrast dämpfte, vollzog
sich ein Ausgleich in den Farben. Ein ganz neuer Reichtum von
Nuancen war die Folge. Zugleich auch eine wechselnde Folge feinster
Abtönungen der Farben. Und solch ein Bild zeigte im künstlerischen
Sinne Wirklichkeit, sie gab die Dinge so, wie sie dem malerisch ge-
schulten Auge erschienen. Das Persönliche einte sich so mit dem
Allgemeinen. Gegen dieses innere Leben des Bildes, des Kunstwerks,
schienen die Bilder der Vergangenheit tot und hölzern und nur als
farbig ausgefüllte Konturzeichnung. Diese neuen Bilder zeigten


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* Entwürfe von Arcli. Fr. Höger, Hamburg.

Aus: „Die Architektur des Hamburger Geschältshauses". Verlag von Boysen & Marsch, Hamburg.
 
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