Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Baumeister: das Architektur-Magazin — 8.1909/​1910

DOI Artikel:
Kalkschmidt, Eugen: Der städtische Boden und das Haus: I. Karl von Mangold
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53857#0296

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DER BAUMEISTER • 1910, FEBRUAR. • BEILAGE.

B 51

PHOTOGRAPHISCHE WERKSTÄTTEN FÜR
: Architektur und kunstgewerbe :
| " WINKLER & LEITNER, BERLIN W. 8 jT'W: ;
S ;^s?.h?"9.3 Leipzigerstrasse 40 Telefon I. 5092 :.,P,T.e..Z

und deshalb mehren sich die Veröffentlichungen und Unter-
suchungen über die Städtebewohnungs- und Bodenfrage. Einen
Vorläufer dieser Literatur verdanken wir dem leider zu früh ver-
storbenen Paul Vo igt: sein Werk „Grundrente und Wohnungs-
frage in Berlin und seinen Vororten“ war in gewissem Sinne
ein Ereignis. Auf diese grundlegende Arbeit hat auch Karl
v. Mangoldt sein umfangreiches Werk über „Die städtische
Bodenfrage“ (Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen, 10.—
und 11.20 Mk.) aufgebaut.
Ein Buch von annähernd 750 Seiten, das eine überreiche
Fülle von Material aus dem gesamten reichsdeutschen Boden-
gebiet zusammenfasst. Eine überaus fleissige Arbeit, gewissen-
haft, sachlich und doch durchwärmt von einem schönen und
herzlichen Eifer für die gute Sache. Wenn auch, wie das bei
einer so umfangreichen Untersuchung erklärlich ist, die Forsch-
ungen schon verhältnismässig früh, teilweise schon um 1902,
abgeschlossen worden sind, so bieten sie doch in ihren
Resultaten wie in ihren Perspektiven reichlichen Anlass zu ein-
gehender Betrachtung. Ich kann im wesentlichen nur über
die Forderungen Mangoldts berichten.
Er kommt zu dem überzeugenden Schluss, dass die Uebel-
stände des grossstädtischen Wohnens mit all seinen verderb-
lichen Folgeerscheinungen auf die Erschliessung des Bodens
resp. auf die Erweiterung der Städte durch die ungezügelte
Privatspekulation zurückzuführen sind. Die Stadtgemeinden
haben sich bis in die letzte Zeit hinein ziemlich passiv ver-
halten, ja, sie haben durch ihre Bestimmungen dazu geholfen,
den Bodenwert und damit die Baupreise und den Mietzins in
die Höhe zu treiben. Schon Paul Voigt hatte bei der Ent-
wicklung der Berliner Vororte vom Jahre 1887 bis etwa 1900
darauf hingewiesen, wie durch das Bauverbot für unbebautes,
noch nicht durch Strassen aufgeschlossenes Gelände die Ent-
stehung der Mietskaserne begünstigt und verteuert worden sei.
Die Anlage der Strassen und ihre Kanalisierung habe sich stets
nur im engen Anschluss an die Bautätigheit vollzogen und
dadurch erhalte die Terrainspekulation die Möglichkeit, sich
mit voller Wucht auf ein relativ kleines Gebiet zu werfen, die
Bodenpreise zu verteuern und derart das Massenmietshaus zur
einzig möglichen Bebauungsform zu machen. „Wäre nicht
stets in allen aufblühenden Orten der weitaus grösste Teil aller
Ländereien der Bebauung entzogen, so wäre ein derartiger
Bodenwucher wie heute einfach unmöglich,“ des Zinsverlustes
wegen, schreibt Voigt: Ebenso behielt sich, wie Mangoldt mit-
teilt, in Dresden der Rat sowohl die Herstellung der Strassen
wie den Zeitpunkt dafür vor. Der Erfolg war bis tief in die
neunziger Jahre hinein der, dass die ganze Stadtanlage eng
zusammengehalten und der Wert des bebauten Terrains ent-
sprechend übermässig in die Höhe geschraubt wurde. Infolge-
dessen war eine Konkurrenz des weiter abgelegenen Baulandes
unmöglich, auch schon deshalb, weil der um den bebauten
Stadtkern liegende nächste Ring von Baustellen fast ausschliess-
lich im Besitze grosser kapitalkräftiger Terraingesellschaften
war. Für Berlin hat Adolf Damaschke die Zahl dieser Gesell-


Kunststein-Industrie
E. Grötsch und A. Ernst E. H. G.
München, Pfarrweg 9. Tel. 23562
Gartenfiguren, Brunnen, Vasen, Bänke etc.
Fabrikation von Kunststeinen und Zement-
waren aller Art für den Baubedarf.
- Antiken — Katalog 1.50. z
Spezialität: Grabdenkmäler, sowie
alle Bildhauer- und Steinmetzarbeiten in
sämtlichen Naturstein-Imitationen.

BÜRO FÜR VERANSCHLAGUNG
= VON HOCHBAUTEN =
W. Völckers, CharlolUiirg, Masse m
Fernspr.: Amt Charlottenburg No. 1940



B

HJMnnmwitßM
ntwrnwiw.
«BitntMoiniii

[OOIVhUilMHIII
I DRESDEEIA? i


fsl PUHLaWAGNER

AAO5AIK-VERGLA5UNG
gibt Fenstern im auffallenden Lichte die
Wirkung snld schimmernder Mosaiken
BERLIN
jRIXDORF

Wir bitten unsere Leser bei Anfragen und Bestellungen auf
Grund der hierin enthaltenen Anzeigen sich stets ausdrück-
lich auf den Baumeister zu beziehen.
 
Annotationen