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Da s Buch f üx Alle.
Heft 2.
Absonderungsorgan, der Tintenbeutel, ein birnförmiger Beutel,
welcher eine schwarze Flüſsigkeit abſondert, welche, gereinigt
und eingedickt, als Tuſche sehr geschätzt iſt. Die Färbung
des Tieres iſt rötlich mit weißen Flecken und violettem Saume.
It das Tier erregt, so erſcheinen auf dem Rücken unregel-
mäßige Erhebungen, und die Farbe wird dunkelkastanienbraun
mit kupferrötlichem Glanze. Die Sepia findet sich im Mittel-
meer bis zur Nordsee hin. Ihr Fleiſch iſt wohlſchmeckend
und wird namentlich in Italien viel gegeſſen. Die Fort-
In dieſer Bude ſehen wir
Den Elefanten Pepi hier,
Wie er das Publikum zur Zeit
Mit ſeinen Künsten ſehr erfreut.
Doch eines Vormittags, als eben
Wurd’ keine Vorstellung gegeben,
Dieweil es in der Kirchenstunde,
Macht Pepi ganz allein die Runde.
Und wie er ſchnüffelt ſo umher, .
Find’t er ein Fäßchen voll Likör
In einer dunklen Ecke ſtehn.
Er thut es hin und her beſehn,
Zieht dann geschickt den Spund heraus
Und trinkt den ganzen Inhalt aus.
. Hald füllt ſich auch mit Publikum
Die Bude ſummend ringsherum.
Da taumelt aus dem Hintergrund
Der Pepi ganz betrunken und
Treibt allerhand Allotria,
Rennt an bald dort und wieder da,
So daß die Bude kracht und dröhnt
Und wirres Angsîtgeſchrei ertönt.
î Als nun ſein Herr ihn ſo erblickt,
Meint er, ſein Pepi ſei verrückt,
Holt ſeine Flinte ſchnell hervor
Und ſchießt, doch trifft er nur durchs Ohr.
Als das dem Pepi widerfährt,
Ist er darüber sehr empört,
Wirft seinen Herren an die Seite
Und eilt zur Thür hinaus ins Weité.
Bald kommt er mit vergnügtem Sinn
Hu einer Ayfelhöterin
Und macht sich dran ſogleich indesſen,
Die Aepfel all ihr wegzufressen.
Humoriſtiſches.
P e p i s T oll h eiten.
Von M. Scholß.
Doch mit dem Regenſchirm haut sie
Erbittert auf das große Vieh
Und ſchreit: „Nichtsnutzige Canaille !"
Da faßt sie Pepi um die Taille
Und setzt sie ſanft auf seinen Rücken,
Um für den Raub ſie zu beglücken.
Da ſaß die Aermste nun voll Wunder
Und traute sich nicht mehr herunter.
Bald torkelt Pepi weiter und
Erwiſcht den Bürgermeister Pfund,
Hebt ihn, wie er auch will entfliehn,
Hinauf zur dicken Hökerin.
Und in der Angst umfaßt der ſie
So innig wie aus Sympathie;
Wo hätt’ er ſo was ſonſt gethan?
Da kommt auch noch der Leiermann ;
Den hebt er, ohne viel zu fragen,
Hinauf ; und Bürgermeisters Kragen
Packt krampfhaft der, wie eine Klammer,
Und macht ein ſchreckliches Gejammer
Doch Pepi hüpfte lustig weiter,
Und Zeter ſchrieen die drei Reiter.
Die Hitze war entſetzlich heiß ;
_ Den dreien oben perlt der Schweiß
Von Stirn und Hals, der Elefant
Hingegen das behaglich fand;
Jedoch der Durſt, der peinigt ihn,
Drum eilt er an den Brunnen hin
Und trinkt. Wie thut ihm das ſo wohl!
Dann saugt er sich den Rüſſel voll
Und spritzt zum allgemeinen Spaß
. Die dreie oben gründlich naß.
Und wie sie auch um Hilfe ſchrein,
Nein Retter naht und miſcht ſich ein,
Im Gegenteil, man lacht voll Hohn,
Natürlich, recht weit ab davon.
Da endlich kommt von ungefähr
Der Menageriebesſiter her,
Indem es nachher ihm ward klar,
Daß Pepi nur betrunken war,
Und daß er mit der Peitſche bald
Ihn haben würde in Gewalt.
Und richtig, kaum erblickt er ihn,
Thut Pepi eilig heimwärtsziehn,
Das heißt galopp, indessen ſchrei’n
Die oben jämmerlich zu drei’n,
Dieweil sie jeden Augenblick
Befürchteten das Ungelück,
Von dieſem Unhold abzugleiten
Und großen Schaden zu erleiden,
Und weil sich's auf das Pflaſter gar
Nicht mollig fällt, wie jedem klar.
é] M By
Ö" pp
f
! IIS
Am Budeneingang ist man bald,
Und hinterdrein die Peitſche knallt ;
Er stürzt hinein, doch ſeine Reiter,
Die können leider hier nicht weiter,
Sie werden abgestreift und fliegen.
Herab, um dann im Schmut zu liegen.
Gut, daß es nicht gepflaſtert war,
Sonst hätten sich die dreie gar
Im Leibe alle ihre Knochen,
Vielleicht ſogar den Hals gebrochen.
/ st ; I u M u 0 . U l IN?
I zz u f
Man ſieht hieraus, ein Mißgeschick
Ist oftmals immer noch ein Glück,
Weil's nicht so groß, daß, trotz der Pein,
Es nicht noch könnte größer ſein.
pflanzung geschieht durch Eier, welche, in schwarze Kapſeln |
eingeſchlossen, einzeln oder gruppenweise an Algen und See-
gras abgelegt werden. Während die gemeine Sepia mit aus-
geſtreckten Fangarmen 30 bis 60 Centimeter lang wird, er-
reichen verwandte Tintenfische eine gewaltige Größe. Ein solcher
Rieſentintenfiſch, dessen Gestalt uns durch Photographie erhalten
iſt, wurde in der Meerenge von Belle-Isle ans Ufer ge- |
worfen und von den Fiſchern getötet. Der Körper ohne die
Arme hatte eine Länge von 5 Meter; die Fangarme maßen
t s ste so daß die gesamte Körperlänge reichlich
Da s Buch f üx Alle.
Heft 2.
Absonderungsorgan, der Tintenbeutel, ein birnförmiger Beutel,
welcher eine schwarze Flüſsigkeit abſondert, welche, gereinigt
und eingedickt, als Tuſche sehr geschätzt iſt. Die Färbung
des Tieres iſt rötlich mit weißen Flecken und violettem Saume.
It das Tier erregt, so erſcheinen auf dem Rücken unregel-
mäßige Erhebungen, und die Farbe wird dunkelkastanienbraun
mit kupferrötlichem Glanze. Die Sepia findet sich im Mittel-
meer bis zur Nordsee hin. Ihr Fleiſch iſt wohlſchmeckend
und wird namentlich in Italien viel gegeſſen. Die Fort-
In dieſer Bude ſehen wir
Den Elefanten Pepi hier,
Wie er das Publikum zur Zeit
Mit ſeinen Künsten ſehr erfreut.
Doch eines Vormittags, als eben
Wurd’ keine Vorstellung gegeben,
Dieweil es in der Kirchenstunde,
Macht Pepi ganz allein die Runde.
Und wie er ſchnüffelt ſo umher, .
Find’t er ein Fäßchen voll Likör
In einer dunklen Ecke ſtehn.
Er thut es hin und her beſehn,
Zieht dann geschickt den Spund heraus
Und trinkt den ganzen Inhalt aus.
. Hald füllt ſich auch mit Publikum
Die Bude ſummend ringsherum.
Da taumelt aus dem Hintergrund
Der Pepi ganz betrunken und
Treibt allerhand Allotria,
Rennt an bald dort und wieder da,
So daß die Bude kracht und dröhnt
Und wirres Angsîtgeſchrei ertönt.
î Als nun ſein Herr ihn ſo erblickt,
Meint er, ſein Pepi ſei verrückt,
Holt ſeine Flinte ſchnell hervor
Und ſchießt, doch trifft er nur durchs Ohr.
Als das dem Pepi widerfährt,
Ist er darüber sehr empört,
Wirft seinen Herren an die Seite
Und eilt zur Thür hinaus ins Weité.
Bald kommt er mit vergnügtem Sinn
Hu einer Ayfelhöterin
Und macht sich dran ſogleich indesſen,
Die Aepfel all ihr wegzufressen.
Humoriſtiſches.
P e p i s T oll h eiten.
Von M. Scholß.
Doch mit dem Regenſchirm haut sie
Erbittert auf das große Vieh
Und ſchreit: „Nichtsnutzige Canaille !"
Da faßt sie Pepi um die Taille
Und setzt sie ſanft auf seinen Rücken,
Um für den Raub ſie zu beglücken.
Da ſaß die Aermste nun voll Wunder
Und traute sich nicht mehr herunter.
Bald torkelt Pepi weiter und
Erwiſcht den Bürgermeister Pfund,
Hebt ihn, wie er auch will entfliehn,
Hinauf zur dicken Hökerin.
Und in der Angst umfaßt der ſie
So innig wie aus Sympathie;
Wo hätt’ er ſo was ſonſt gethan?
Da kommt auch noch der Leiermann ;
Den hebt er, ohne viel zu fragen,
Hinauf ; und Bürgermeisters Kragen
Packt krampfhaft der, wie eine Klammer,
Und macht ein ſchreckliches Gejammer
Doch Pepi hüpfte lustig weiter,
Und Zeter ſchrieen die drei Reiter.
Die Hitze war entſetzlich heiß ;
_ Den dreien oben perlt der Schweiß
Von Stirn und Hals, der Elefant
Hingegen das behaglich fand;
Jedoch der Durſt, der peinigt ihn,
Drum eilt er an den Brunnen hin
Und trinkt. Wie thut ihm das ſo wohl!
Dann saugt er sich den Rüſſel voll
Und spritzt zum allgemeinen Spaß
. Die dreie oben gründlich naß.
Und wie sie auch um Hilfe ſchrein,
Nein Retter naht und miſcht ſich ein,
Im Gegenteil, man lacht voll Hohn,
Natürlich, recht weit ab davon.
Da endlich kommt von ungefähr
Der Menageriebesſiter her,
Indem es nachher ihm ward klar,
Daß Pepi nur betrunken war,
Und daß er mit der Peitſche bald
Ihn haben würde in Gewalt.
Und richtig, kaum erblickt er ihn,
Thut Pepi eilig heimwärtsziehn,
Das heißt galopp, indessen ſchrei’n
Die oben jämmerlich zu drei’n,
Dieweil sie jeden Augenblick
Befürchteten das Ungelück,
Von dieſem Unhold abzugleiten
Und großen Schaden zu erleiden,
Und weil sich's auf das Pflaſter gar
Nicht mollig fällt, wie jedem klar.
é] M By
Ö" pp
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Am Budeneingang ist man bald,
Und hinterdrein die Peitſche knallt ;
Er stürzt hinein, doch ſeine Reiter,
Die können leider hier nicht weiter,
Sie werden abgestreift und fliegen.
Herab, um dann im Schmut zu liegen.
Gut, daß es nicht gepflaſtert war,
Sonst hätten sich die dreie gar
Im Leibe alle ihre Knochen,
Vielleicht ſogar den Hals gebrochen.
/ st ; I u M u 0 . U l IN?
I zz u f
Man ſieht hieraus, ein Mißgeschick
Ist oftmals immer noch ein Glück,
Weil's nicht so groß, daß, trotz der Pein,
Es nicht noch könnte größer ſein.
pflanzung geschieht durch Eier, welche, in schwarze Kapſeln |
eingeſchlossen, einzeln oder gruppenweise an Algen und See-
gras abgelegt werden. Während die gemeine Sepia mit aus-
geſtreckten Fangarmen 30 bis 60 Centimeter lang wird, er-
reichen verwandte Tintenfische eine gewaltige Größe. Ein solcher
Rieſentintenfiſch, dessen Gestalt uns durch Photographie erhalten
iſt, wurde in der Meerenge von Belle-Isle ans Ufer ge- |
worfen und von den Fiſchern getötet. Der Körper ohne die
Arme hatte eine Länge von 5 Meter; die Fangarme maßen
t s ste so daß die gesamte Körperlänge reichlich