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Heft 6.

Armbewegung einen feinen Sprühregen auf den ver-
liebten Kolporteur hinüber.

Das machte ihn so glücklich, als wäre das der
größte Liebesbeweis, den sie ihm geben konnte. Ohne

Vorſtadthauſes, war eine wohlhabende Bürgersfrau ; das
hinderte sie aber nicht, mit dem armen Kolporteur gut
Freund zu ſein. Sie hatte es nicht vergeſſen, daß sie in
ihren jungen Jahren ein armes Dienstmädchen gewesen
war, und als sie dann das Glück hatte, einen braven

D a s B u < f ür Alke.

Widerrede kam er nun ihrem Befehle nach. Nur fragte
er, bevor er ſich zum Gehen wandte, ob sie ſpäter auch -
Sie fand es aber nicht notwendig, ihm

hinein käme.

eine bestimmte Antwort zu geben und meinte bloß,



Mann, der obendrein ein vermögender Gewerbetreiben-
der und kinderloſer Witwer war, zu finden, da verleug-
nete ſie ihre arme Verwandtſchaft und deren Freundes-
anhang nicht. Dazu hatte von klein auf Anton Hampl
auch gehört, und da er ein gewaltiger Tarockkundiger

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das würde er ſchon ſehen. Er mußte sich damit be-
ſcheiden, und seufzend ging er nach dem Zimmer, doch
legte er vorher ſeine große Taſche ab.

Frau Popperl, die Eigentümerin des zweiſtöckigen



elt. (S. 151)

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Neuigkeiten aus der eleganten

war, ihr Gatte aber keine größere Leidenſchaft als das
Tarockſpiel besaß, mußte der Kolporteur jede Woche
einen Abend Gaſt sein ~ oft weit bis über die Mitter-
nacht hinaus – und mit dem Chepaare Popperl bei
Bier und Wein dieſem die Gemüter oft mehr als gut
 
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