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ien-Jeitunng.

Jahrg. 1898.





Fern im Süd.

Roman von Woldemar Urban.
: (Fortsetzung.)



j (Nachdruck verboten.)
,h muß jetzt fort, Joſé,“ hauchte Manuela endlich,
regte ſich aber nicht von der Stelle. Erst nach
: einer guten Viertelſtunde neuen Koſens be-
hauptete sie wieder: „Ich muß aber jetzt gehen !“
Ihre Zwiebeln fielen ihr ein.
„Adiós! Wenn ich irgend kann, ſchicke ich dir durch
Rubio Nachricht,“ flüsterte Joſs. :
„Vergiß es nicht. Ach, Joſs, mir iſt, als. ob du
im Begriff ständeſt, weit, weit über den Ozean zu
fahren, auf Nimmerwiedersehen.“ j





„Unsinn, ohne dich ?“
„In ferne Länder –
N “sss giebt nur ein Spanien auf dieser Welt. Adiós,
anuela !“ ,
gs! Die gebenedeite Jungfrau del Pilar ſsei
mit dir!“
„Und dir – – &~
Die Barken trennten sich. Joſs fuhr am Ufer hin
nach Süden zu, wahrſcheinlich nach San Sebastian, von
wo er gekommen, Manuela fuhr nach dem Hafen zurück.
Raſch lief ſie davon. Jſsabel mußte schon zu lange auf
die Zwiebeln warten. Was ſollte sie ihr nun wieder
erzählen als Erklärung der Verzögerung?
„Manuela, Manuela!“ rief die Schildwache ihr nach.
„Ich habe keine Zeit, Don Viva, ich muß fort.“
Sie verſchwand, haſtig laufend, im Duntkel.

Der Juſtizpalaſt in 2udapeſt. (S. 211)



Ncbtzebntes Kapitel.

Die Verlobung des Grafen Galvän de Valverde
mit Señorita Carmen Muñoz von der Firma Muñsoz
& Comp. hatte großes Aufsehen erregt und wurde in
weiten Kreiſen angelegentlich besprochene. Man war
natürlich allgemein der Ansicht, daß der Graf es nötig
befunden habe, ſein Adelswappen neu zu vergolden mit
den Reichtumern der Firma Musoz & Comp., die
nun mit der Hand der ſchönen Carmen in seinen Be-
ſiß gelangen würden.

Die Berechnung des Grafen Galvän erwies ſich als
vollſtändig richtig. Zugleich wurde er eine ſtadtbekannte
Persönlichkeit.

Er zeigte sich jetzt viel und gern in der Öffentlich-
keit, und wenn er auch noch keine politiſchen Reden
hielt, so ließ er doch hie und da in größeren und
kleineren Zirkeln bedeutende Worte über Spaniens
 
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