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Heft 9.

„Wir wollen Ihre Zeit nicht länger in Anspruch
nehmen, mein lieber Herr Krauſe,“ sagte Lindequiſt ver-
bindlich, „denn die Zeit eines Geſchäftsmannes ist immer
koſtbar. Ich weiß ja, daß ich auf Ihre Bereitwilligkeit
rechnen kann, wenn ich Ihrer von neuem bedarf.“

Krause verbeugte ſich zuſtimmend; aber er zögerte
noch, zu gehen. „Darf ich fragen, Herr Rat, was der
Beſuch der Frau Deloria zu bedeuten hatte?"

„JH, nichks Besonderes. Sie teilte uns nur mit, daß
fie im Begriff sei, eine größere Reiſe anzutreten, und

a _

Er wollte sich offenbar noch ausführlicher darüber
äußern, und in den Augen des Getreidehändlers war
deutlich die Spannung zu lesen, mit der er auf ſeine
Mitteilungen wartete. Da unterbrach der Eintritt eines
Beamten den Polizeirat mitten in seiner Rede. Der
Mann überreichte ſeinem Vorgesetzten ein offenes Blatt,
und Lindequiſt ſagte, nachdem er es überflogen: „Henckel
läßt telegraphieren, daß er auf Grund des erhaltenen
Befehls den Hübner ſoeben als fluchtverdächtig verhaftet
habe. Ich muß gestehen, daß es mir lieber gewesen wäre, er
hätte damit gewartet. Rupp wäre jedenfalls bedächtiger
zu Werke gegangen. ~ Na, da es nun einmal geschehen ist,
müſſen wir uns auch damit zurechtfinden. Sie haben
wohl die Freundlichkeit, Braun, dem Herrn Unterſuchungs-
richter sogleich Bericht zu erstatten.“

Daß Krauſe noch immer im Zimmer war, hatte der
Polizeirat augenscheinlich ganz vergessen. Mit gerunzelter
Stirn begann er sich in das Studium der vor ihm liegen-
den Alten zu vertiefen, und um nicht zu stören, ging
ter Urezchäneler nach einem letzten kurzen Zaudern
eiſe hinaus.

Wohl trug er den Kopf jetzt wieder um etwas höher
und freier als vorhin, aber die elaſtiſche Frische und die
beinahe fröhliche Sicherheit, die nach der Inſterburger
Reise eine Zeitlang in ſeinem Wesen zu Tage getreten
waren, hatten ihn doch gänzlich verlassen.

Für den Augenblick zwar hatte er ſich durch ein
kühnes Manöver den gefürchteten Quälgeiſt vom Halse
geſchafft, und seine verwegenen Berechnungen hatten sich
wiederum als richtig erwieſen. Aber er gab ſich doch
keiner Täuſchung darüber hin, daß es ſchließlich nur
eine Galgenfriſt war, die er auf solche Art gewonnen
hatte, und daß ihm der Mann der Kunstreiterin künftig
nur um so unbequemer und gefährlicher werden würde,
wenn er jetzt die kurze Friſt nicht auf die rechte Weiſe
auszunützen verſtand.



„Es iſt alles in beſter Ordnung,“ sagte Frau De-
loria, als sie die Droſchke wieder bestieg, in der Elsbeth
vor dem Gebäude des Polizeipräsidiums auf sie gewartet
hatte. „Man hat mir verſichert, daß man uns unter-
wegs nicht belästigen werde, und ich habe mich deshalb
entſchloſſen, nicht erſt morgen, ſondern schon heute zu
reiſen.' :
lv von heute?" wiederholte Elsbeth bestürzt. ,„JIſt
es denn wirklich gar so eilig, liebe Tante?“

Allerdings!" verſezte Frau Deloria mit einiger
Schärfe. „Und ich muß gestehen, mein Kind, daß ich
dein Benehmen etwas sonderbar finde. Dieſe Reise
sollte dir, wie ich hoffte, eine große Freude bereiten, da
ſie dir Gelegenheit giebt, auf die angenehmſte Weiſe ein
ſchönes Stückchen Welt kennen zu lernen. Statt deſſen
läſseſt du den Kopf hängen und ſchauſt trübselig drein, als
waürdedir wer weiß was Schrectliches zugemutet. Feſſeln
dich denn so große Sympathien an dieſe Stadt, oder
giebt es trotz deines Verſprechens noch geheimnisvolle
Beziehungen, die dich hier festhalten?“

Elsbeth hatte in diesem Augenblick ein offenes Ge-
ſtändnis der Wahrheit auf den Lippen. Alle die Lügen
um sie her und das häßliche Versteckspiel, in welchem
ihr beständig wider ihren Willen die eine oder die andere
Rolle zufiel, ließen sie das Bewußtsein der eigenen Un-
aufrichtigkeit doppelt peinlich empfinden. Sie sehnte ſich
nach der Möglichkeit eines rückhaltloſen Bekenntnisses
wie nach einer Befreiung von ſchwerer Laſt.

Aber als sie jetzt aufblickte und die Augen der Frau
Deloria mit einem mißtrauiſch forſchenden, ja drohen-
den Ausdruck auf sich gerichtet ſah, entſank ihr wieder
der Mut. Sie konnte nicht zweifeln, daß es den heftig-
sten Unwillen ihrer Wohlthäterin erregen würde, wenn
ſie ihr von Rudolfs heimlichem Beſuch und von dem
Gelöbnis erzählte, das ſie aufs neue mit dem Geliebten
getauſcht. Und nicht mit einem einzigen Wort hätte ſie
sich gegen den unausbleiblichen Vorwurf verteidigen
können, daß ſie ein ihr geſchenktes Vertrauen getäuſcht
und sich einer Undankbarkeit schuldig gemacht habe. Diese
niederdrückende Erkenntnis war es, die ihr auch jett
tro aller guten Vorſätze die Lippen versiegelte und sie
ogar zu ihrer heißen Beſchämung zwang, die alte Lüge
durch eine neue zu bekräftigen.

„Nein,“ sagte ſie leiſe; aber sie erhob dabei den Blick
nicht zu der Fragenden, und ihre Wangen brannten.
Frau Deloria hätte eine ſchlechte Menſchenkennerin sein

muüùſsſsen, wenn ihr angeſichts dieser verräteriſchen An-

zeichen nicht der Verdacht gekommen wäre, daß ihr Schüt-







D as Buch für Alle.
ling irgend etwas vor ihr zu verheimlichen ſuche. Jn

noch unmutiger zuſammen, und in ihrem Geſicht zuckte
es wie vor einem jener Leidenſchaftsausbrüche, die Els-
beth in der letten Zeit zuweilen an ihrer Gönnerin er-
schreckt hatten, wenn sie auch bisher niemals gegen ſie,
sondern immer nur gegen irgend welche abwesende dritte
Personen gerichtet waren.

Minutenlang herrschte ein drückendes Schweigen,
während deſſen das junge Mädchen den Schlag des
eigenen Herzens zu vernehmen glaubte. Dann aber mußte
Frau Deloria in plötzlichem Stimmungswechſel, wie er
bei ihr nicht eben selten war, zu dem Entſchluß ge-
kommen sein, ihren unzweifelhast vorhandenen Argwohn
lieber für sich zu behalten, denn im liebenswürdigsten
Tone begann sie von etwas anderem zu sprechen, und
als ſie nach kurzer Fahrt den Wagen vor dem Gebäude
der Reichsbank halten ließ, befand sie ſich anscheinend
schon wieder in der allerheiterſten Laune.

„Ich erwarte noch eine weitere Geldanweiſung, mein
Liebling,“ sagte sie, indem ſie Elsbeth zum Ausſteigen
aufforderte, „aus den bekannten Gründen natürlich wieder
unter deinem Namen. Wenn ſsie, wie ich hoffe, bereits
ttzéelaufer iſt, können wir das Geld ja gleich mit-
nehmen."

"Und ihre Hoſfnung hatte sie nicht getäuſcht, der
Juſtizrat Herms hatte im Auftrage des Stephan Mali-
nowski dem Fräulein Elsbeth Löbener zwanzigtauſend
Mark angewiesen, und das Erſuchen der Empfängerin,
ihr die Summe ſofort auszuzahlen, begegnete diesmal
nicht den geringsten Schwierigkeiten. Während ſie unter
den Augen der Frau Deloria die Quittung ſchrieb, lauſchte
Elsbeth zwischen Angſt und Hoffnung auf jeden Schritt,
der in ihrer Nähe laut wurde, auf den Klang jeder
Stimme, die irgendwo im Bereich ihres Ohres ertönte.
Wenn ſie auch im Beiſein der anderen kein Wort, ja
nicht einmal einen stummen Gruß mit dem Geliebten
hätte wechſeln dürfen, so würde es sie doch gerade jett
glücklich gemacht haben, ihn zu sehen. Es verlangte sie
nach seinem Anblick mit aller Sehnsucht, deren ein junges
Herz voll heißer, inniger Liebe fähig iſt, und sie meinte,
daß es ihr leichter werden müsse, die grauſame Gewiß-
heit der bevorſtehenden langen Trennung zu ertragen,
wenn nur ein einziger warmer Strahl aus ſeinen treuen,
zärtlichen Augen ihren sinkenden Mut neu belebt und
aufgerichtet hätte.

Aber sie hoffte und harrte umsonst. Wie viele auch
den Raum vor den Kaſſenſchaltern durchſchritten, Rudolf
Krauſe war nicht unter ihnen, und sie mußte endlich
den letzten Federzug thun, um nicht etwa in Frau De-
loria, die bereits allerlei kleine Beweiſe von Ungeduld
gab, neues Mißtrauen wachzurufen.

Bedrückter und trauriger noch als zuvor folgte ſie,
nachdem die Auszahlung des Geldes vor sich gegangen
war, ihrer Wohlthäterin, die ihr jezt zuweilen wie eine
Kerkermeisſterin erschien, nach Hauſe, und auch die beinahe
fieberhafte Haſt, mit der jetzt auf Frau Delorias Geheiß
die lettten Reiſevorbereitungen getroffen werden mußten,
vermochte ihren schmerzlichen Gedanken keine erfreulichere
Richtung zu geben.

Da es im Rate des Schictſals beſchloſſen schien, daß
ſie Rudolf vor der Abfahrt nicht mehr sehen sollte, hatte
ſie ſich vorgenommen, ihn wenigstens durch einige kurze
Zeilen von der erzwungenen Reiſe in Kenntnis zu setzen
und ihn ihrer unwandelbaren Liebe und Treue zu ver-
sichern. Doch nicht einmal diese kleine Erleichterung
durfte sie ihrem kummerbeladenen Herzen verschaffen.
Frau Deloria ließ sie nicht für eine Minute allein, und
Elsbeth war nicht erfinderiſch genug, einen Vorwand zu
ersſinnen, der ihre Wachſamkeit getäuſcht hätte.

Man hatte nur noch eine halbe Stunde bis zur fahr-
planmäßigen Abfahrtszeit des Zuges, als die Wohnungs-
glocke anschlug. Frau Deloria erſchrak und hielt Elsbeth,
die hinausgehen wollte, um zu öffnen, zurück.

„Ich vermute, daß es dieſer abſcheuliche Menſch, der
Krauſe, ist," sagte sie haſtig. „Jch will ihn jetzt nicht
sehen. Du mußt ihm ſagen, ich sei nicht zu Hauſe.“

Wieder das alte Versteckspiel, und diesmal ſollte es
noch nicht an der einen Lüge genug sein, denn als sie
schon auf der Schwelle des Zimmers stand, fühlte sich
Elsbeth noch einmal zurückgehalten, denn die Deloria
sagte: „Vielkeicht hat er etwas davon erfahren, daß wir
im Begriff seien, abzureiſen. Wenn er dich danach
fragt, magst du es ihm meinetwegen bestätigen. Aber
du mußt sagen, wir führen erſt morgen, hörst du? Unter
keinen Umständen darf er argwöhnen, daß es ſchon heute
geschieht. Und wenn er sich nach dem Ziel unserer Reiſe
erkundigt, so erklärſt du, es nicht zu kennen." .

Wirklich war es der Getreidehändler, der vor Els-
beth stand, als sie beklommenen Herzens öffnete. Zagend
beantwortete sie seine Frage nach Frau Deloria mit der
Unwahrheit, die ihr soeben zur Pflicht gemacht worden war.

Er sah sie mißtrauiſch an, aber die reinen Züge
mochten ihm die Ueberzeugung beibringen, daß ſie keiner
Lüge fähig sei; denn ſtatt einen Zweifel zu äußern, ver-
sette er nur: „Das iſt ſehr unangenehm, da ich der Dame
etwas außerordentlich Wichtiges mitzuteilen habe und ſie
durchaus ſelbſt sprechen muß. Außerdem höre ich, daß



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vor ſie Willens sei, zu verreiſen. Sie werden mir darüber ja ;
der That zogen sich ihre Brauen für einen Moment

ohne Zweifel Auskunft geben können, mein Fräulein !“

_ Gehorsam, wenn auch mit tiefinnerem Widersſtreben,
richtete Elsbeth den erhaltenen Auftrag aus.

_ „Monrgenalso !“ wiederholte Krauſe. „Und Sie wissen
nicht, wohin die Fahrt gehen soll? Nun, ich kann mir
wohl denken, daß Frau Deloria Sie darüber bis zum
letzten Augenblick im unklaren laſſen will. Und ich hoffe
ja auch, es aus ihrem eigenen Munde zu erfahren. Haben
Sie die Güte, der Dame meine Empfehlungen auszurichten
und ihr zu ſagen, daß ich mich morgen früh wieder ein-
finden werde ~ allerdings in der beſtimmten Erwartung,
sie alsdann anzutreffen. Fügen Sie, bitte, hinzu, daß
es ohne Zweifel die unangenehmſten Folgen für Frau
Deloria haben würde, wenn ich mich in dieſer Erwar-
tung getäuſcht ſähe."

Er hatte die lehten Worte mit besonderem Nachdruck
gesprochen, aber der Gruß, mit dem er ſich von Elsbeth
verabſchiedete, war nichtsdeſtoweniger von ausgeſuchter
Höflichkeit. Während drinnen die Kunſtreiterin ſeine
Bestellung mit einem spöttiſchen Lachen entgegennahm
und nur noch eifriger als zuvor zur Beschleunigung des
Aufbruchs drängte, kehrte Krauſe nachdenklich und übel
gelaunt in sein Comptoir zurück.

Unter den Poſtsachen, die während seiner Abweſen-
heit eingelaufen waren, befand ſich ein Brief, auf dem
als Absender der Juſtizrat Herms in Königsberg an-
gegeben war. Heiß und erwartungsvoll leuchtete es in
den Augen des Getreidehändlers auf. Aber er ließ ſich
trotzdem Zeit, den Umschlag fein säuberlich aufzuſchneiden,
und nach einigem Zaudern erſt, wie wenn er ſich vor
hey! Inhalt des Schreibens fürchte, entfaltete er das
Blalt.

Sein gelbes Gesicht wurde zuſehends länger, und
ſcharfe, tief eingeschnittene Sorgenfalten erſchienen auf
seiner Stirn, während er las. Unverwandt ſtarrte er
wohl zehn Minuten lang auf die von einer gleichgültigen
Kanzliſtenhand geschriebenen Zeilen, die ſeinen Erwartun-
gen so wenig entſprachen und unerbittlich eine Hoffnung
vernichteten, die faſt seine lette gewesen war. Als ob
er ſie unauslöſchlich seinem Gedächtnis einprägen wolle,
überflog er mit brennenden Augen wieder und wieder
die Schlußworte des Briefes, die in unzweideutiger Klar-
heit und Trockenheit lauteten:

„Ich stelle Ihnen alſo anheim, Ihre vermeintlichen
Ansprüche auf dem Prozeßwege geltend zu machen, da
ich es auf Grund der oben wiedergegebenen bestimmten
Erklärung des Malinowski unbedingt ablehnen muß, einen
Auftrag zu etwaigen weiteren Verhandlungen zwiſchen
Ihnen und ihm zu übernehmen.“

„Der Halunke!“ murmelten Krauſes ſchmale Lippen,
während wilder Grimm sein Geſicht verzerrte. „Der
tollkühne Schuft! Er weiß, daß ich ihn vernichten, daß
ich mit einem einzigen Wort die ganze Geſellſchaft um
die Früchte ihres Betruges bringen kann, und trotzdem
hat er die Stirn, mir zu trotzen. Aber er soll es mir
hüßen ~ so wahr ich lebe, er soll es büßen !“

Der Ausdruck seiner Züge ließ keinen Zweifel, wie
ernst es ihm mit dieser Drohung war; über die Art ihrer
Ausführung aber war er mit ſich ſelber offenbar keines-
wegs im reinen, denn er verſank aufs neue in tiefes
Grübeln, und Viertelſtunde auf Viertelſtunde verrann,
ohne daß er sich zu einem beſtimmten Entschluß auf-
zuraffen vermochte. : t

Endlich steckte er den Brief des Juſtizrats zu ſich
und nahm seinen Hut.

D ;

„Das Frauenzimmer soll ihm den Kopf zurechtſeyen,“

sagte er vor sich hin, „und wenn sie es nicht fertig:

bringt – nun, um so schlimmer für sie und für ihn.“

Zwanzig Minuten ſpäter zog er abermals die Glocke
an der Wohnungsthür der ehemaligen Kunſtreiterin;
aber wie oft und wie ungeſtüm er auch klingeln mochte,
es erschien niemand, ihm zu öffnen. Und als er sich
troßdem noch immer nicht entſchließen konnte, fortzugehen,
erregte seine Beharrlichkeit zuletzt die Aufmerksanteit
einer im obéren Stockwerk wohnenden Frau.

„Zu wem wollen Sie denn eigentlich?“ rief ſie herab.
„Zu der Frau Deloria etwa? Da können Sie bis
morgen oder auch noch länger läuten, ohne eine Antwort
zu bekommen. Die Frau iſt verreiſt.“

„Verreist? Nein, das iſt nicht möglich; Sie müſſen
ſich täuſchen. Noch vor einer Stunde hörte ich von
ihrer Gesellschafterin, daß sie erſt morgen fahren werde."

„Nun, dann hat die Gesellſchafterin Ihnen was vor-
gelogen, oder die Damen sind ſchnell anderen Sinnes
geworden. Es ist länger als eine halbe Stunde her,
daß sie mit Sack und Pack abkutſschiert ſind. Und die
Aufwärterin haben sie auch abgelohnt, weil sie vor Ablauf
von einigen Monaten gewiß nicht wiederkommen. Das
hat mir die Frau ſelbſt erzählt." (

Krauſe hätte sich am liebſten mit der Fauſt vor den
Kopf geschlagen aus Wut über seine eigene Dummheit.
Wie war es denn auch möglich, daß er, der erfahrene
Menſchenkenner, ſich durch ein unſchuldiges Mädchen-
antlit hatte täuſchen laſſen! Wie ein Narr hatte er

sich fortſchicken laſſen, und es half ihm jetzt wenig, daß
er sich im stillen mit den grimmigsten Vorwürfen über-

schüttete.
 
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