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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 37.1902

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Heft 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.44085#0098
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90

Das Buch für Alle.

LM 4.

er jene Stunde zurückkommen sah, da er diese Lider
und Lippen hatte küssen wollen.
Der Stachel dieser Erinnerung wirkte entscheidend.
Ueber drei Menschen warf er das Schicksalslos.

„Also wir bleiben wieder zurück!" rief Eduard
Trachberg nach einigen rasch gewechselten Worten.
„Auf Wiedersehen!"
„Auf Wiedersehen!"

Der Graf feuerte die Pferde an, daß ihre Hufe
kaum noch den glatten Boden berührten. Schweigend
saß er neben Marie Antonie, indessen rechts und
links gleich Schattenbildern Felder und Raine vor¬


überhuschten, gabeliges Banmgezweig und aufge-
schichtete Steinhaufen, die wie verschneite Gräber am
Chausseerande aufragten.
In der Ferne stieg der dunkle Wald wie eine
Mauer langsam empor.

6!ne Ersteigung 6es Mutterkorns. (5. 93)

„Wir sind auf meinem Gebiet," sagte der Graf,
als sie zwischen der grünen Wandung einer Tannen-
schonung hinsausten. „Ich fürchte, ein schlechter Unter-
halter gewesen zu sein."
Statt aller Antwort schlug Marie Antonie ihre

leuchtenden Augen zu ihn, auf. Er lächelte. Ihre
Seele lag aufgeschlagen wie ein Buch vor ihm.
Ein schmuckes, hochgegicbeltes Försterhans, aus
dessen Schornstein anheimelnde Rauchwolken gen Him-
mel stiegen, erschien an der Wegkreuzung.' Hunde
 
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