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lagen p. 1000 Expl. IIꝑ 10.—

1. Jahrg.

Verſchiedene Schwierigkeiten beim

Bilder-Einrahmen.
Oelbilder — Radierungen — Gravüren —
Photographien — Aquarelle — Paſtelle uſw.
Fortſetzung. Nachdruck verboten.

Wenn dagegen die äußere Form des Bildes nach dem
Einrahmen der urſprünglichen möglichſt gleich geſtaltet wird,
würde die betreffende Skizze folgendermaßen ausſehen:

153 cm

< S
A
R
: V
A
ä — z 225
8 9 8 Z
V
— 90 em .
V

Maßſtab — 1:20

Die Papiergröße wäre jetzt: 90135, alſo gleich der
Bildgröße 2:3. Ein Rahmen von 9 em Breite würde die
Außengröße auf 108 * 153 erhöhen, wodurch das Verhältnis
ſich auf 12: 17, alſo wenig anders, als es urſprünglich war,
verſchieben würde.

Oben und unten gleich breiten Papierrand macht man ge-
wöhnlich nur bei Bildern ohne Plattenrand und Unterſchrift.
Bei Bildern mit Plattenrand rechnet man oben und unten gleiche
Breite außerhalb des Plattenrandes. Kommt Schrift hinzu, ſo
kann man auch dieſe, falls ſie nicht zu breit iſt, noch abrechnen.
Jedenfalls muß aber unter der Schrift, auch wenn ſie noch
ſo breit iſt, ein entſprechend weißer Rand ſtehen bleiben. Es
kann z. B. vorkommen, daß man ſtatt oben und unten je 15,
oben 12 und unten 18 em nehmen muß, wodurch das Ver-
hältnis nicht geſtört wird. Man kann aber auch, falls die

Schrift ſehr breit iſt, lieber oben noch etwas zugeben, damit
der Breitenunterſchied nicht gar zu auffällig iſt, was auch nicht
ſchön wirkt. Um das richtige Verhältnis heraus zu bekommen,
gibt man dann an den beiden anderen Seiten auch noch etwas zu.
Geſchmack- und Schönheitsſinn ſprechen dabei mit. Auch kann
man die Wirkung durch Leiſten, die man an die betreffenden
Stellen gegen das Bild hält, ausprobieren. Bei Hochformaten
muß man natürlich dieſe gegebenen Zahlen anders anwenden,
da man dann die Seiten ſchmäler zu machen hat, als oben und
unten. Bei an und für ſich ſchlanken Formaten kann man den
Rand ringsum gleich breit machen, natürlich unter Berückſich-
tigung des Plattenrandes. Die Hauptſache iſt das äußere Format
nach der Einrahmung. Dies wären ſo im allgemeinen die
Schwierigkeiten, die ſich beim Maßnehmen ergeben.

Was nun die Schwierigkeiten beim Einrahmen ſelbſt be-
trifft, ſo wäre die nächſte die, ein Bild ſo um das Glas zu
kleben, daß es tadellos glatt wird. Dies iſt zwar nicht in
allen Fällen ſchwierig. Da jedoch das Papier der Bilder ſo
unendlich verſchieden iſt, ſo darf man dabei nicht nach Schema F
verfahren, ſondern man muß ſich nach den Umſtänden richten.
Bilder auf ſehr dünnem oder ſehr biegſamem Papier kann man
um das Glas kleben, indem man das Papier ringsum etwas
größer läßt als das Glas, und die überſtehenden Kanten um
das Glas klebt, nachdem man die Ecken abgeſchnitten hat. Selbſt-
verſtändlich muß das Bild vorher mit einem weichen Schwamm
nicht zu ſehr, ſchnell und gleichmäßig angefeuchtet werden, was
überhaupt Vorbedingung iſt bei jedem Bilde, welches erſt durch
Umkleben um das Glas glatt werden ſoll. Eine nicht zu unter-
ſchätzende Schwierigkeit bei dem eben geſchilderten Verfahren iſt
die, daß dabei ſehr leicht Kleiſter zwiſchen Glas und Bild ge-
rät, was natürlich durchaus vermieden werden muß.

Bei Bildern auf ganz dünnem Papier fährt man aber
eben ſo gut und weit ſicherer, wenn man dieſelben auf ſteifen
Karton aufzieht oder vom Buchbinder, der darin mehr Uebung
hat, aufziehen läßt, wobei man dann auch die Pappe zum Hinter-
legen des Bildes, ſowie das Zuſchneiden derſelben ſparen kann.
Der Hauptvorteil iſt aber der, daß ein gut auf Karton oder
Pappe gezogenes Bild unter allen Umſtänden glatt bleibt, wofür
man bei einem ums Glas geklebten Bilde niemals garantieren
kann. Denn erſtens kann anhaltende Feuchtigkeit ein ſolches
 
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