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Muſeen, Kupferſtichſammlungen, Kunſtmaler ete.

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lagen p. 1000 Expl. IIR. 10.—

1. Jahrg.

M einer für eine ſo ſchlechte Sache 1 0 unwürdigen
0 Hartnäckigkeit erhält ſich in der ausländiſchen Preſſe
trotz aller Widerlegungen die Behauptung, wir Deutſche führten
den Krieg wie Hunnen und Vandalen, wie „Barbaren“.

Wahr iſt bekanntlich gerade das Gegenteil: Wenn irgend-
wo barbariſche Sitten und Gebräuche zu Hauſe ſind, ſo war
und iſt dies bei unſeren Gegnern der Fall. Gar nicht zu
reden von den vielen gegen das Rote Kreuz und unſere Ver-
wundeten, gegen friedliche Städte und den friedliebenden
Bürgerſtand weiter Landſtriche verübten Scheußlichkeiten oder
von dem Gott ſei Dank zu Waſſer gewordenen ſchandbaren
Aushungerungsplan der Engländer — ſchon der Umſtand
allein, daß ſeit Beginn des Krieges gegen uns die Japaner,
Marokkaner, Kaffern, Senegalneger, Indier, Indianer, Fidſchi-
inſulaner und andere farbige Engländer als Helfershelfer ins
Feld gerufen f ſind, bildet für unſere Gegner eine Raſſenſchande
und wirft ſie ſelbſt auf eine Kulturſtufe zurück, die man ruhig
als 11 che“ bezeichnen kann.


rung gebracht werden. Die Unverfrorenheit, mit der unſere
Feinde immer wieder ihre eigenen Schändlichkeiten uns andichten,
zwingt uns — abgeſehen von allen Sicherſtellungen auf poli-
tiſchem Gebiet —, mit allen zur Verfügung ſtehenden Kräften
auch einen inneren Damm in unſerem Deutſchtum aufzurichten,
der der Flut ausländiſcher Barbarei künftighin ſtandhalten
ſoll. Wohl iſt in den zurückliegenden Monaten ſchon ein gut
Teil (und hoffentlich für immer) aufgeräumt worden mit der
Vorſtellung, in Handel und Wandel liefere nur immer das
Ausland das Schönſte und Beſte.

Nachdem uns das ſiegreiche Vordringen der deutſchen
Truppen hoffen läßt, daß wir den letzten Entſcheidungs-
kämpfen des großen Krieges näher rücken, wird ohne Frage
auch das Geſchäftsleben im deutſchen Reiche nach und nach wieder
erſtarken. Wohl befinden wir uns in vieler Hinſicht noch
in einer Zwangslage; es darf dies jedoch kein Grund ſein,
länger die Geſchäfte darniederzuhalten, im Gegenteil: das
Ausland ſoll ſehen, daß wir ſelbſt unter erſchwerten Umſtänden
noch genügend Kaufkraft und Geſchäftsgeiſt beſitzen, um davon
weiterzuleben und leben zu laſſen.

Eines aber vor allem: Jetzt und für alle Zukunft gilt
es, unſere eigenen deutſchen Erzeugniſſe in den Vordergrund
zu ſtellen und zu deren Kauf einzuladen. Immer und immer

wieder müſſen bei der geſchäftlichen Werbetätigkeit die Vor-
züge der deutſchen Ware betont werden gegenüber ſolcher
fremdländiſchen, namentlich franzöſiſchen oder engliſchen Ur-
ſprungs.

Der Anterſchied zwiſchen Gravüre und
Schnellpreſſentiefdruck.
Von Fritz Hanſen.

Unter dem Titel „Was iſt eine Gravüre?“ wurde kürz-
lich über einen Prozeß berichtet, der in Berlin zur Entſcheidung
gelangte, und bei dem es ſich darum handelte, feſtzuſtellen, ob
es einem Warenhaus geſtattet ſei, Erzeugniſſe des Rotations-

tiefdruckes unter dem Namen Gravüren zu verkaufen, ohne
die Käufer über die Qualität der Drucke irrezuführen. Um

dieſe wichtige Frage vom fachtechniſchen Standpunkt aus zu-
treffend zu beantworten, iſt es zunächſt erforderlich, auf die
Natur der verſchiedenen Druckverfahren und die zweckmäßige


Art der Druckform hat man zu unterſcheiden:
a) Hochdruck, bei dem die farbabgebende Fläche über die
farblos bleibenden Teile herausragt (Buchdruck, Holzſchnitt uſw.).
b) Flachdruck, bei dem die farbabgebende Fläche mit der
farblos bleibenden in einer Ebene liegt (Steindruck, Zinkdruck,
Aluminiumdruck uſw.).

c) Tiefdruck, bei dem die farbabgebenden Teile der Druck-
platte vertieft ſind, während die farblos bleibenden die ur-
ſprüngliche Ebene der Druckplatte bilden (Kupferſtich, Stahl-
ſtich, Radierung, Aquatintadruck uſw.).

Mit dieſer Einteilung kämen wir aus, wenn nicht die
photomechaniſchen Verfahren Komplikationen in das Syſtem
brächten. Für alle drei Druckarten hat die Photomechanik
beſondere Verfahren ausgebildet, um Originalabbildungen jeder
Art in Druckformen umzuſetzen.

Dem Hochdruck dient, ſobald es ſich um einfache Strich-
vorlagen handelt, die Strichätzung in Zink, Kupfer, Meſſing.
Wenn Halbtonſachen in Betracht kommen, werden die Halb-
töne durch ein Raſter zerlegt, und es entſteht die autotypiſche
Hochätzung.

Im Flachdruck werden Strichvorlagen durch Photolitho-
graphie wiedergegeben, während Halbtonſachen gelegentlich in

N
 
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