Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext



uuſtmaler eie.

Nur Kreuzbandabonnenten
jährlich (IIR. 1. —. Ericheint
am 1. und 15. jeden Monats

Hr. 23

Böblingerstr. 233,


[G nzeigenpreis:
Die einlpalt. Petitzeilg 30 Pf.
Stellengeluche 20 Pf, Bel. I- Jahrg.
lagen p. 1000 Expl. Ik. 10.—



ö An unſere verehrl. Abonnenten

Und Inserenten!

Mit der nächſten Ausgabe unſeres „Einrahmers“
(Nr. 24) ift der I. Jahrgang vollſtändig. Wie Sie
erſehen haben, gibt lich Verlag und Redakfion auch
in dieler bedrängfen Kriegszeit, in der viele Fach-
blätter das Erſcheinen ganz eingeſtellt haben, alle

Mühe, den Berufsangehörigen zu dienen. Unlere
Mitarbeiter, die uns bei Beginn unſeres Unterneh-
mens und auch in der erften Zeit des Krieges noch
mit Beiträgen erfreut haben, lind im Felde und zum
ö Teil ſchon gefallen. Wir hoffen aber, daß der

Kriegszuſtand bald ein Ende finden wird und neues
Leben erblüht. Die Lage im Rahmengewerbe ilt
andauernd gut, wenn auch die Aufträge durch die
ö Einſchränkung der jetzt mehr ſpürbaren Ernährung
hinausgeſchoben werden. Die Bilderverleger und
Kunſthandlungen lind immer noch im Zuwarten.
Verlag und Verkauf lind gelähmt. Neue Erlchein-
ungen ganz vereinzelt. Wenn auch das Publikum
durch die phofographilchen Aufnahmen und zeich-
neriſchen Illuſtrationen in den illuſtrierten Zeitungen,
auch durch Polfkarten vorübergehend befriedigt
Wird, ſo ift doch zu beoachten, dab bellſere Bilder,
hauptlächlich Kriegsbilder, fehlen, wie die zahlrei-
chen Anfragen bei uns es beltätigen.





Einiges über den heimpinjſel.

Trotz Anleime-, Ueberzieh-, Kaſchier- und ſonſtigen Pa-
pierverarbeitungsmaſchinen, welche das Auftragen des Leims
bezw. Klebſtoffes mittels Walzen beſorgen, wird die Verwen-
dung des Pinſels niemals aufhören, ſondern es werden Auf-
trag⸗, Anſchmier-, Lackier-, Kaſchier- und dergl. Pinſel nach
wie vor nicht allein ihren Platz im Klein- und Handwerks-
ſondern auch im Großbetriebe behaupten. Ueberall da, wo
verſchiedenartige Stoffe an einem Werkſtücke der Reihe nach
verarbeitet werden müſſen und auch ſonſt verſchiedentlich ge-
artete Arbeiten notwendig ſind, die raſch nacheinander wech-

ſelnde Leimſtärken erforderlich machen, und zumal zur Ver-

— ——̃ æ ͤ— ä — ————

arbeitung von warmem tieriſchen Leim, iſt der Pinſel heran-


Mit Schmierpinſel bezeichnet nan diejenigen Pinſel
von 2 bis 4 em hervorſtehender Borſtenlänge und 1 bis 3 em
Durchmeſſer, welche zum Aufbringen von meiſt dickem Leim
dienen, und von denen ſozuſagen jedes Werkſtück einzel mit
der Hand ganz oder teilweiſe, d. h. auch ſchmale Kanten u.


Auftragpinſel ſind ſolche, die zum Aufbringen von


nannten Ringpinſel oder Patentpinſel zu erwähnen, bei denen

die Borſten von einer Blechkapſel feſtgehalten werden. Die-


.

nur ſind die Auftragpinſel bedeutend größer, etwa in einer
Borſtenlänge bis zu 10 em und mit einem Durchmeſſer bis
zu 8 cm.

Kaſchierpinſel ſind ſolche, wie ſie die Tüncher zum
Stubenweißen bezw. Tünchen und die Tapezierer zum An-
ſchmieren der Tapetenbahnen benutzen, ſie ſind meiſt recht-
eckiger und ſelten von runder Form, etwa bis zu 20 em lang
und 8 bis 10 em breit. Sie dienen zum Anſchmieren von




Meiſt
kommt hier die Verarbeitung von Weizenſtärkekleiſter und


Dieſe Pinſel haben keineswegs ſoviel auszuhalten,
wie die erſtgenannten beiden Arten. Auch wird das Kla-
ſchieren zumal der Pappen mit Papier mittels Handarbeit
nur noch ſehr ſelten vorkommen; dieſe Arbeit wird meiſt ſchon
von der Pappenfabrik mittelſt der Kaſchier- bezw. Pappenbe-

9

klebemaſchine vorgenommen, und zwar beſſer und billiger.

HOiefters aber wird nun in Verbraucherkreiſen darüber ge-
klagt. daß ſich die Pinſel zu ſchnell abnutzen, die Borſten
ſchlaff werden und ſich verdrehen oder kleine Stückchen an den
Spitzen abbrechen, die den Leim verunreinigen und einen ſehr
ungünſtigen Einfluß auf die Erzielung ſauberer Arbeit aus-
üben. In den ſeltenſten Fällen trägt hieran der Pinſeler-
zeuger die Schuld, ſondern vielmehr derjenige, welcher mit
Aller-
dings ſetzen wir voraus, daß ſich der Verbraucher nicht dazu
verleiten laſſen wird, namentlich für den in Rede ſtehenden
 
Annotationen